"Tastaturathleten" oder Was ist RSI?
Tastaturathleten oder Was ist RSI?
"Tastaturathleten" beim täglichen Schreibmarathon
Überanstrengung des Bewegungsapparates durch eigentlich leichte, kaum Kraft beanspruchende Tätigkeit – wie das Bedienen der PC-Tastatur, können auf Grund ständiger Wiederholungen zu Reiz- und Schmerzzuständen, Taubheit der Finger, Muskelverspannungen im Unterarm und Handwurzelbereich führen.
Was die Betroffenen häufig für einen "Tennisarm" halten bezeichnen Arbeitsmediziner mit dem Sammelbegriff "Repetitive Strain Injury" (RSI) zu deutsch: eine Verletzung nach wiederholter Belastung.
Treten starke Beschwerden auf, neigen die "Athleten" oft dazu den Gebrauch der Hände zu reduzieren. Durch Schonhaltungen und Schutzkontraktionen der Muskulatur bei Überlastung werden motorische Beeinträchtigungen weiter provoziert.
Ein chronifiziertes RSI-Syndrom ist kaum heilbar, daher müssen die ärztlichen Bemühungen auf die Beseitigung der Krankheitsursachen ausgerichtet sein. Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhalten müssen geändert werden.
Prävention lautet daher das oberste Gebot!
Die Beantwortung folgender Fragen kann helfen die eigenen Aktivitäten am Arbeitsplatz kritisch zu beobachten und wenn nötig, umzustellen.
ja | nein | |
1. Ist mein Bewegungsradius durch Möbel oder falsch aufgestellte Geräte eingeschränkt? | ||
2. Muss ich mich ständig verrenken oder verdrehen? | ||
3. Ist mein Arbeitsprozess rhythmisiert, d.h. wechseln Bewegungs-und Denkphasen ab? | ||
4. Mache ich regelmäßig Lockerungsübungen? | ||
5. Verlasse ich gelegentlich meinen Arbeitsplatz? | ||
6. Bin ich in der Lage mit 10 Fingern zu schreiben? | ||
7. Schweben meine Hände beim Schreiben über der Tastatur? | ||
8. Ist mein Handgelenk beim Schreiben oder beim Arbeiten mit der Maus nach oben oder unten abgewinkelt? | ||
9. Habe ich bereits Schmerzen im Hand-Arm-Bereich? |
Wenn Sie die erste und zweite Frage mit ja beantwortet haben, sollten Sie wissen, dass die ständigen Verrenkungen auf Dauer zu Verspannungen und Verkrampfungen in der Muskulatur führen können.
Antworten Sie auf die Fragen 3, 4 und 5 mit nein, sollten Sie unbedingt über eine Neuorganisation Ihres täglichen Arbeitsablaufs nachdenken. Wechselnde Körperhaltungen und Bewegungen beugen einer einseitigen Belastung vor.
Gehören Sie zu den Glücklichen, die Frage 6 mit ja beantworten können, haben aber trotzdem bereits erste Anzeichen von Verspannungen in Armen, Fingern oder Handwurzel, sollten Sie sich mit einer abgewinkelten Tastatur anfreunden, die Ihnen die Anstrengung bei der Umstellung mit einer korrekten Handhaltung beim Tippen belohnt.
Bei einer positiven Antwort auf Frage 7 sollten Sie wissen, dass ständiges Schweben der Hände über der Tastatur die Druckbelastung auf die Bandscheiben erhöht. Diese Druckbelastung entsteht ohnehin durch die sitzende Haltung.
Haben Sie Frage 8 nach kritischer Beobachtung mit ja beantwortet, sollten Sie sich rasch ein Tastaturpad ( Handballenauflage vor der Tastatur) besorgen auf dem die Arme bei jeder auch noch so kurzen Schreibpause (oder bei unter 80 Anschlägen pro Minute auch dauerhaft) abgelegt werden.
Was ist zu tun, wenn Sie die letzte Frage mit ja beantworten müssen?