Handschutz

Handschutz

Angepasst an die Eigenschaften der jeweiligen Gefahrstoffe (Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe) gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Haut vor dem Kontakt mit zu schützen.

Neben dem vorbeugenden und nachsorgenden Hautschutz mit Cremes kommen in erster Linie die verschiedensten Handschuhe zum Einsatz.

Leider gibt es keinen Universalhandschuh für alle Gelegenheiten. Im Gegenteil: Für sehr viele Stoffe gibt es spezielle Handschuhmaterialien, die für den Kontakt mit dem jeweiligen Stoff sehr gut, für andere Stoffe hingegen nur schlecht oder gar nicht geeignet sind.

Verschiedene Gründen sprechen gegen ein ständiges Tragen von Handschuhen aller Art:

 

  • Mit ihnen werden Gefahrstoffe an Orte übertragen, wo man nicht damit rechnet, z.B. an Griffe von Türen, Fenstern, Kühl- und Trockenschränken, an Telefonhörer, Computertastaturen und technische Geräte.
  • Sie schädigen infolge des schweißfeuchten Milieus, das in ihnen entsteht, auch direkt die Haut.

 

Sollten für Arbeiten mit besonders aggressiven Stoffen Handschuhe benötigt werden, empfiehlt es sich, die Eignungslisten der Handschuhhersteller durchzusehen.

Auswahl von Schutzhandschuhen

Auswahl, Bewertung und Benutzung von Arbeitsschutzhandschuhen wird in den Arbeitsschutzvorschriften – TRGS 401 Punkt 6.4 sowie in der  Unfallverhütungsvorschrift/Merkblatt DGUV Regel 112-195(ehemals GUV-R 195 ) "Regeln für den Einsatz von Schutzhandschuhen" geregelt.

Bei der Auswahl von geeigneten Schutzhandschuhen sind die Forderungen nach bestmöglichem Schutz einerseits und nach Tragekomfort, Tastgefühl und Greifvermögen andererseits abzuwägen.

 

Bei der Auswahl von Chemikalienschutzhandschuhen ist zu beachten:

  • die Chemikalie kann den Handschuh durchdringen (Permeation)
  • das Handschuhmaterial muss bestmögliche Schutzwirkung (geringe Permeation) gegenüber verschiedenen Chemikalien aufweisen
  • Stoffmischungen (Zubereitungen) können andere Eigenschaften aufweisen als auf Grund der Kenntnis über die Eigenschaften der einzelnen Bestandteile erwartet werden kann
  • die vom Hersteller angegebene Verwendungsdauer darf nicht überschritten werden
  • die gegenüber Chemikalien angegebene Durchbruchzeit ist zu beachten
  • Hersteller von Schutzhandschuhen bieten Orientierungshilfen an

Einsatz von Latexhandschuhen

Das Tragen gepuderter und proteinreicher Latexhandschuhe birgt eine hohe Gefahr latexallergischer Erkrankungen. Aus diesem Grunde ist das Tragen dieser Handschuhe verboten! 

 

 

Umgang mit Ethidiumbromid

Untersuchungen an der Universität Freiburg haben ergeben, dass bei Arbeiten mit Ethidiumbromid die in Labors üblicherweise eingesetzten Latexhandschuhe keinen oder sehr geringen Schutz bieten. Bereits in stark verdünnten wässrigen Lösungen wurden sehr kurze Durchdringungszeiten im Sekundenbereich ermittelt. Ethidiumbromid ist hochgiftig, besitzt mutagene Eigenschaften und wird bei direktem Hautkontakt resorbiert. Handschuhe aus Nitril-Kautschuk zeigten unter denselben Testbedingungen keine nachweisbare Durchdringung. Es wird daher dringend empfohlen, beim Umgang mit Ethidiumbromid Schutzhandschuhe aus Nitril zu benutzen.

Entsorgung von Schutzhandschuhen

Nach Chemikalienkontakt entsprechend den Entsorgungsvorschriften der jeweiligen Chemikalie. Die Schutzhandschuhe können in Saarbrücken über die zentrale Materialbeschaffung (Ref. 63) , das ZChL bzw. in Homburg über das Außenamt Homburg bezogen werden.

 

Sowohl das Amt für Arbeits- und Umweltschutz (AAU) als auch der Betriebsärztliche Dienst sind gerne bereit, Sie auch vor Ort zu beraten bzw. bei der Auswahl des für Ihren Bedarf zweckmäßigsten Handschuhs zu unterstützen.