Zur Person

Dr. habil. Joachim Harst (Lehrstuhlvertretung)

Joachim Harst übernimmt seit April 2024 die Vertretung des Lehrstuhls für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes.

Nach einem Studium von NdL, Philosophie und Geschichte in Tübingen und Aix-en-Provence (abgeschlossen 2006 mit der Magisterarbeit Textspalten. Fetischismus als literarische Strategie) arbeitete er an der Yale University bei Prof. Rüdiger Campe an dem Dissertationsprojekt Heilstheater mit Schwerpunkt auf dem problematischen Verhältnis von Theater und Theologie in Texten von Kleist und Gryphius (abgeschlossen 2010).

Von 2010 bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Christian Moser (Universität Bonn, Institut für Germanistik, Abteilung Komparatistik). Währenddessen war er Redakteur der Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft (ZÄK, 2008-2017) sowie des Jahrbuchs Komparatistik (hrsg. vom Vorstand der DGAVL, 2011-2017). Seit 2011 ist Joachim Harst Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.

Von Oktober 2018 bis März 2024 hatte er die Juniorprofessur Komparatistik an der Universität zu Köln inne.

2021 erschien seine Habilitationsschrift »Universalgeschichte des Ehebruchs.« Verbindlichkeit zwischen Recht, Religion und Literatur (Wallstein).

Forschungsschwerpunkte

Virtuelle Investigationen und Indizienparadigma
  • Virtualität in Investigationsnarrativen
  • Medialität der Spur, Spuren und Daten
  • Online Open Source Investigations

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Virtuelle Investigationen. Transformationen des Indizienparadigmas zwischen Recht, Literatur und den Künsten. Hg. von Joachim Harst und Nursan Celik, USB Monographs (Vertrag abgeschlossen, Band erscheint 2024)
  • »Virtuelle Investigationen. Transformationen des Indizienparadigmas zwischen Sherlock Holmes und Forensic Architecture«, in: Medienkomparatistik 4 (2022), 23-44. Im Jahr 2024 ebenfalls auf englisch unter dem Titel »Virtual investigations : transformations of the evidential paradigm between Sherlock Holmes and Forensic Architecture« erschienen. (pdf)
Psychoanalyse in Literatur und Film
  • Anekdote und Fallgeschichte als psychoanalytische Schreibweisen
  • Mediengeschichte der Psychoanalyse
  • Literatur und Fetischismus

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • »Machine Analysis. Westworld and the Media History of Psychoanalysis«, in: Therapie der Dinge? Materialität der Psychoanalyse in Literatur und den bildenden Künsten, hg. von Martin Bartelmus und Friederike Danebrock, Bielefeld: transcript 2023, 211-224.
  • »Fallgeschichten der Psychoanalyse«, Textpraxis 21.1 (2023). (pdf)
  • »Freuds Fälle. Das ›Reale‹ zwischen Anekdote und Fallgeschichte«, in: Das Anekdotische. Interdisziplinäre Perspektiven auf Geschichte und Poetik einer kleinen Form, hg. von Christian Moser und Reinhold Möller, Berlin/New York: de Gruyter 2022, 301-324. (Volltext über SULB)
  • »No hay banda! Gegenständliches Erzählen bei Kleist und David Lynch«, in: Schreiben nach Kleist. Literarische, mediale und theoretische Transkriptionen, hg. von Anne Fleig, Christian Moser and Helmut J. Schneider, Freiburg im Breisgau 2014, 357-377. (pdf)
  • textspalten. Fetischismus als literarische Strategie (= Neues Forum für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, 34). Heidelberg: Winter, 2007. (Weitere Infos)
Verbindlichkeit in Recht, Religion und Literatur
  • Ehe als Institution der Verbindlichkeit, Liebe als Affekt der Verbindlichkeit
  • Sprech- und Schreibakte der Verbindlichkeit (Eid, Fluch, Gelöbnis, Versprechen, Vertrag, Signatur)
  • Verbindlichkeit und (Selbst-)Kanonisierung

Ausgewählte Veröffentlichungen:

Theologie und Theater
  • antike Tragödie, christliches Märtyrerspiel, klassizistisches Drama
  • Theatralität und Recht (Recht auf der Bühne, Theatralität der Rechtsfindung)
  • religiöse Metaphorik in Rhetorik und Poetik (poeta alter deus)

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Heilstheater. Figur des barocken Trauerspiels zwischen Gryphius und Kleist, München: Fink 2012. (Dissertation – Weitere Infos)
  • »Metaphorische Teleskopie: Rhetorik, Logik und Optik bei Emanuele Tesauro«, in: Romanische Forschungen 135.2 (2023), 165-188.
  • »Deus ex machina. Überlegungen zum Gott des barocken Trauerspiels (Gryphius, Heinsius, Racine)«, in: Poetica 44 (2012), 351-378. (pdf)
Begriff, Geschichte und Praxis der Philologie
  • Philologie als Liebe zum lógos (Verschränkungen von Lieben und Lesen)
  • Marranismus als philologisches Problem

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Languages of Theory, hg. von Joachim Harst, Christian Moser und Linda Simonis, Schwerpunktheft des Jahrbuchs Komparatistik 28 (2017). (pdf)
  • sêma. Wendepunkte der Philologie, hg. von Joachim Harst und Kristina Mendicino, Würzburg: Königshausen & Neumann 2013 (Sammelband)
  • »Making Love. Celestinesque Literature, Philology, and ›Marranism‹«, in: MLN 127.2 Hispanic Issue (2012), 169-189. (pdf)