Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen

Ausschreibung 2004

Die Kooperationsstelle hat in Zusammenarbeit mit ihren KooperationspartnerInnen im Rahmen eines Brainstormingworkshops eine Forschungsausschreibung für 2004 vorbereitet:

- Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen -

in Zusammenarbeit mit der

 

An die Professorinnen und Professoren
sowie Leiterinnen und Leiter der Zentralen Einrichtungen
der Universität des Saarlandes

Die Kooperationsstelle Hochschule und Arbeitswelt der Universität des Saarlandes hat in Zusammenarbeit mit ihren KooperationspartnerInnen im Rahmen eines Brainstormingworkshops eine Ausschreibung „Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen“ vorbereitet.

In allen Fachrichtungen der Universität des Saarlandes möchten wir ForscherInnen anregen, Anträge an uns zu senden, die das Thema „Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen“ gestaltend, analytisch und /oder kritisch fokussieren. Der nachfolgende Text soll Ihnen – den WissenschaftlerInnen der Universität des Saarlandes – die zwischen unseren PartnerInnen geführte Diskussion zu diesem Thema kurz aufzeigen. Sie können im Rahmen der Anträge eigenständig thematische Anknüpfungspunkte entwickeln oder solche, die in folgenden Ausführungen anklingen, aufgreifen, weiterentwickeln und/oder für Ihr Forschungsgebiet verändern.

Wichtig ist uns, dass im Rahmen der Forschung das Thema „Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen“ innovativ und vielseitig bearbeitet wird.

 

Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen
- kooperativ entwickelte Ansatzpunkte -

Wir möchten mithilfe unserer Forschungsausschreibung einen Beitrag leisten, die Arbeitswelt und die Hochschulen, darin insbesondere die Universität des Saarlandes, näher zusammenzuführen, größer werdende Schnittmengen zu identifizieren und theoretisch sowie anwendungsorientiert weiterzuentwickeln. Wichtig ist: Wir fördern sowohl Analyse-, Kritik- und Gestaltungs- als auch Reflexionsprojekte, die sich im besten Falle synergetisch verschränken. Wir möchten mit den von Ihnen beantragten Forschungsprojekten – alle Fakultäten der Universität des Saarlandes sind zur Beantragung eingeladen - beispielsweise folgende Ziele anstreben:

  • Die Studierenden werden für die besonderen Belange der Bachelor und Master Abschlüsse fit gemacht.
  • Durch wirksame Initiativen verringert sich die Drop-out-Quote von Studierenden im Verlauf ihres Studiums. Coaching-, Mentoring- und Alumni-Programme werden für Studierende immer selbstverständlicherer Bestandteil ihres Studiums.
  • Schon im Verlauf des Studiums werden Berührungspunkte mit Unternehmen und Organisationen geschaffen, um die arbeitsweltlichen Realitäten besser kennen lernen, reflektieren und gestalten zu können.
  • Arbeitsweltrelevante Forschung und Weiterbildung wird kooperativ gefördert, sowohl im gestaltungsorientierten als auch im reflexiven Sinne; nachhaltig, d.h. sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Sinne.
  • Die HochschullehrerInnen und Lehrenden verankern noch stärker die arbeitsweltlichen Interessen, Belange, Kritikpunkte, Synergien Reflexionsgesichtspunkte im wirtschaftlichen und sozialen Sinne in ihrer Lehre.
  • Noch immer ist es nicht selbstverständlich, dass sich Frauen und Männer in allen Studienfächern in gleicher Weise, mit ähnlichen Strategien in den Studien- und den Arbeitsprozess einbringen. Deshalb sollen arbeitswelt- und wissenschaftsrelevante Gendergesichtspunkte quer in allen Forschungsprojekten reflektiert werden.
  • Wenn möglich sollten auch nationale, internationale, regionale oder interregionale Vernetzungsmöglichkeiten in den Hochschulen bzw. in der Arbeitswelt einbezogen werden.

Während der gemeinschaftlichen Beratung der Forschungsausschreibung mit unseren KooperationspartnerInnen aus der Hochschule und der Arbeitswelt wurden Gesichtspunkte erörtert, die für Sie anregenden Charakter haben sollen.

Ergänzungsfächer für Schlüsselqualifikationen bzw. modulare Möglichkeiten der interdisziplinären Studienorganisation in BA/MA Studiengänge könnten entwickelt und erprobt werden. Dabei stellt sich die Frage, welche konkreten Qualifikationen die Universität über die alten hinaus vermitteln muss. Dazu gehören beispielsweise Fremdsprachenkenntnisse, Kommunikations-, Beratungskompetenz, Präsentation, Teamarbeit, didaktische und methodische Kompetenz, Beteiligungsorientierung, sprachwissenschaftliche Methoden, Fähigkeiten, unterschiedliche Text- und Ergebnisformen zielgruppen- und sachorientiert anzuwenden und die Organisation von Konferenzen. Förderungswürdig sind in diesem Zusammenhang sowohl Rechercheprojekte als auch die Entwicklung von Modellen zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen. Diese Vermittlung kann sich sowohl an Studierende als auch an Lehrende richten. Denn diese Kompetenzen sind bislang nicht selbstverständlicher Bestandteil der WissenschaftlerInnen- bzw. HochschullehrerInnenausbildung. Denkbar sind aber auch Rechercheprojekte, durch die die Fakultäten der Universität des Saarlandes von Best-Practice Beispielen aus anderen Ländern (national, international) profitieren können.

Darüber hinaus fördern wir Projekte, die die arbeitsweltliche Perspektivfindung von Studierenden erhöhen, die die Ängste, für das was nach dem Studium kommt, reduzieren und die arbeitsweltorientierte Schwerpunktsetzungen im Studium verankern. Systematische Praktika- und Assistenzprogramme für Studierende und HochschullehrerInnen in Organisationen und Unternehmen, Career- und Bewerbungstrainigs, Coaching- und Berufsberatungsangebote sind dabei von Interesse. Tandem- und Entwicklungspartnerschaften zwischen Angehörigen der Hochschule (vom Studierenden bis zum ProfessorInnen als mögliche AnsprechpartnerInnen) und arbeitsweltlichen Organisationen und Unternehmen (von den ArbeitnehmerInnen, ArbeitnehmerInnenvertretungen bis zu den ManagerInnen als mögliche AnsprechpartnerInnen) können interessante konzeptionelle Ansatzpunkte bieten.

Zu denken ist zudem an eine Handreichung für Lehrende und Studierende, die berufs- und arbeitsweltliche Grundinformationen aus unterschiedliche Perspektiven erläutern. Dabei sollten nicht nur die wirtschaftsrelevanten Themen von großer Bedeutung sein, sondern auch soziale Fragen der arbeitsweltlichen Entwicklung in unserer Gegenwartsgesellschaft eine gewichtige Rolle spielen. Zu denken ist beispielsweise an die wachsende Prekarisierung der ArbeitnehmerInnenrolle im Zuge der Flexibilisierung und der Globalisierung. Seminare und Ansatzpunkte in der Hochschule, die die arbeitsweltlichen Entwicklungen generell zur Diskussion stellen und eine arbeitsweltpolitische Reflexion ermöglichen, können dabei von besonderer Bedeutung sein. In diesem Zusammenhang kann die gesellschaftliche Frage, welche Bedeutung Arbeit und Beruf heute und in Zukunft hat, mit der individuellen Frage verbunden werden, welche Rolle Arbeit und Beruf für jede/n persönlich spielt.

Darüber hinaus können einzelne Fachrichtungen Recherchen durchführen, welche Anforderungen und Erwartungen Unternehmen und Organisationen, die ManagerInnen, die ArbeitnehmerInnen sowie die erwerbslose und in prekären Arbeitswelten verortete Bevölkerung an die Unternehmen, aber auch an die Universitäten richten.

Sie sehen: Zahlreiche Ansatzpunkte lassen sich aus der Ausgangsfragestellung ableiten. Möglicherweise möchten Sie an einem genannten Ansatzpunkt anknüpfen, ihn für ihre Fachrichtung weiterentwickeln oder einen ganz neuen Faden in der Diskussion zur Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen spinnen. Wir freuen uns auf Ihren Projektantrag.

 

Was ist Ihr Forschungsansatzpunkt zum Thema „Berufs- und Arbeitsweltorientierung in den Hochschulen“?

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Beantragungsmodalitäten

Wir bitten Sie, nachfolgende Standards in Ihrem Projektantrag zu berücksichtigen:

  • Thema des Forschungsvorhabens,
  • Zielsetzung der Studie,
  • Hintergrund,
  • eigene Vorarbeiten,
  • Methoden,
  • Kostendifferenzierung und beantragte Mittel,
  • Projektlaufzeit,
  • Arbeits- und Zeitplan sowie
  • Umfang 6-10 Din A4 Seiten,
  • beantragbare Höchstgrenze für die Finanzierung: 20.000 €.

Wir freuen uns auf Ihre Forschungsanträge, die bis 28. April 2004 eingegangen sein müssen.
Bitte senden Sie Ihre Vorschläge  an die

Kooperationsstelle Hochschule und Arbeitswelt
der Universität des Saarlandes
Im Stadtwald
Gebäude 31
66123 Saarbrücken

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an

Dr. Birgit Roßmanith, Kooperationsreferentin,
Telefon: 0681/302-4802 oder kha@univw.uni-saarland.de.

Der Vorstand der Arbeitskammer und der Beirat der Kooperationsstelle sind die beiden Auswahlgremien, die die Anträge begutachten.