News

Internationales Team findet neue Hinweise für Ursache von wiederkehrender Herzbeutelentzündung

10.10.2025

Eine Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis) ist, früh entdeckt, gut zu behandeln. Bleibt sie jedoch unentdeckt, kann sie lebensbedrohlich sein. In einigen Fällen klingt sie ab und kehrt nach einigen Monaten wieder. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Italien und Deutschland haben nun einen neuen Zusammenhang für eine solche rezidivierende Perikarditis entdeckt. Im Mittelpunkt steht dabei ein körpereigener Stoff, der entzündungshemmende Vorgänge im Körper unterbindet.

Von Seiten der Universität und des Universitätsklinikums des Saarlandes ist Professor Lorenz Thurner an der Studie beteiligt, die nun im Fachmagazin Jama Network open erschienen ist. […]

Richtfest in Homburg: Neubau der Prosektur und Präparation der Anatomie sowie von neuen Lehrflächen

12.09.2025

Am Campus Homburg der Universität wurde kürzlich das Richtfest für den Neubau der Prosektur und Präparation der Anatomie sowie für neue Lehrflächen der Biophysik und Physiologie für die Medizinische Fakultät gefeiert. Das Gebäude wird künftig als "Lehrforum" bezeichnet werden. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Medizin verfolgten den Brauch, der den Baufortschritt markiert. […]

Veranstaltungen

Antrittsvorlesungen

PD Dr. med. Peter Balcarek
Freitag, 18. Juli 2025, 14:30 Uhr
Seminarraum 7, Geb. 35

Dr. rer. nat. Yuan Gu
Freitag, 18. Juli 2025, 15:30 Uhr
Auditorium vom CIPMM, Geb. 48
 

Campus Seminar Homburg

Freitag, 10. Oktober 2025, 14:00 Uhr
Auditorium CIPMM, Gebäude 48, Campus Homburg

Dr. Ute Becherer
Physiology | CIPMM
The expanding arsenal of cytotoxic T cells

Prof. Dr. Markus Hecht
Department of Radiotherapy and Radiation Oncology | UKS
Combination of radiotherapy and immunotherapy in oncology

Promotionsprüfungen

Termine zur mündlichen Promotionsprüfung

Datum UhrzeitNameVornameDr.-GradOrt
10.10.202512.00KremerCarolineDr. med.Anatomie, Raum-Nr. 1.48, Geb. 61, Campus Homburg
10.10.202514.00PöschelMiaDr. med.CIPMM, Konferenzraum 1. OG, Raum-Nr. 01.02.19, Geb. 48, Campus Homburg
13.10.202515.00Freiherr von MartialMariusDr. med.Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Büro Prof. Bücker, Raum-Nr. 022, Geb. 50.1, Campus Homburg
19.10.202514.00AminiMaryamDr. rer. Nat. / PhDCIPMM, Auditorium, Geb. 48, Campus Homburg
20.10.202515.00FelbelArneDr. med.CIPMM, Seminarraum, Raum-Nr. 00.02.13, Geb. 48, Campus Homburg 
21.10.202515.30BatikhaGhassanDr. med.Gynäkologie, Bibliothek DG, Raum-Nr. 3.41, Geb. 9, Campus Homburg
21.10.202517.30SchulzAnikaDr. med.CIPMM, Auditorium, Raum-Nr. 00.03.01, Geb. 48, Campus Homburg
27.10.202515.00BedersdorferMartinDr. med.Anästhesie, Konferenzraum, Raum-Nr. 00.158, Geb. 57, Campus Homburg
30.10.202514.00DienerYannisDr. med.Klin. Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Sekretariat Prof. Eichler, Raum-Nr. 99.008, Geb. 1, Campus Homburg
30.10.202515.30GerdemannLucasDr. med.Diagnostische + Interventionelle Radiologie, Büro Prof. Bücker, OG, Raum-Nr. O 22, Geb. 50.1, Campus Homburg
31.10.202510.30DettmerMariusDr. med.Anästhesiologie, Konferenzraum, Raum-Nr. 00.158, Geb. 57, Campus Homburg
04.11.202515.30Edle von KovatsitsMaureenDr. med.Neurochirurgie, Bibliothek, Raum-Nr. U 13, Geb. 90.5, Campus Homburg
07.11.202514.30IbrahimOmniaPhDCIPMM, Auditorium, Raum-Nr. 00.03.01, Geb. 48, Campus Homburg
01.12.202515.00Krämer-ReliusBenoitDr. med. IMED, Konferenzraum, Raum-Nr. E01.111, Geb. 41, Campus Homburg

Aktuelle Highlight Paper

Diagnostic accuracy and predictive value of the QuantiFERON-TB gold plus assay for tuberculosis in immunocompromised individuals: a prospective TBnet study

In dieser in Homburg koordinierten europäischen Multicenterstudie (2015–2019) mit über 2600 Teilnehmern aus 21 Zentren in 11 Ländern wurde die Aussagekraft des QuantiFERON-TB-Gold-Plus (QFT+)-Tests für den Nachweis einer Tuberkuloseinfektion und zur Vorhersage einer Erkrankung untersucht. 1788 Patienten mit Immundefizienz (Organ- und Stammzelltransplantation, rheumatoide Arthritis, chronische Niereninsuffizienz, HIV) und 861 immungesunde Kontrollpersonen wurden eingeschlossen und über zwei Jahre nachverfolgt. Der QFT+-Test zeigte nur eine geringe Vorhersagekraft für zukünftige Erkrankungen. Nach zwei Jahren entwickelten weder positiv noch negativ getestete Personen eine aktive Tuberkulose, außer einigen wenigen Personen mit HIV-Infektion. Der Test allein reicht nicht aus, um das individuelle Tuberkulose-Risiko in Niedriginzidenz-Ländern zuverlässig zu bestimmen. Künftige Entscheidungen sollten zusätzliche Risikofaktoren wie HIV-Status, Immunlage und Herkunft berücksichtigen. 

Diagnostic accuracy and predictive value of the QuantiFERON-TB gold plus assay for tuberculosis in immunocompromised individuals: a prospective TBnet study - PubMed

Azelastine Nasal Spray for Prevention of SARS-CoV-2 Infections

Die Studie untersuchte, ob Azelastin-Nasenspray zur Vorbeugung von SARS-CoV-2-Infektionen geeignet ist:.

  • Teilnehmer: 450 gesunde Erwachsene (18–65 Jahre, überwiegend geimpft).
  • Intervention: Azelastin 0,1 % Nasenspray vs. Placebo, 3-mal täglich über 56 Tage.
  • Primärer Endpunkt: PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen.

Ergebnisse:

  • SARS-CoV-2-Infektionen traten in der Azelastin-Gruppe seltener auf (2,2 % vs. 6,7 %; OR 0,31).
  • Infektionen traten später auf (im Mittel 31 vs. 19 Tage).
  • Symptomatische Infektionen und Rhinovirus-Infektionen waren reduziert.
  • Nebenwirkungen waren überwiegend mild und vergleichbar mit Placebo (häufig bitterer Geschmack, Nasenbluten).

Schlussfolgerung:
Azelastin-Nasenspray senkte in dieser Studie das Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen signifikant und erwies sich als sicher. Es könnte eine praktikable Möglichkeit für die Präexpositionsprophylaxe sein. 

Das Paper erreichte große Aufmerksamkeit in der Wissenschaft und in der Presse. Ein wichtiger Aspekt ist die saarländische Kooperation zwischen UDS und einer lokalen Firma, Ursapharm.

Azelastine Nasal Spray for Prevention of SARS-CoV-2 Infections: A Phase 2 Randomized Clinical Trial | Infectious Diseases | JAMA Internal Medicine | JAMA Network

Ein neuartiges, extrem dünnes Mikroendoskop ermöglicht behutsame Aufnahmen in hauchfeinen Strukturen

Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes haben das Fluoreszenz-Mikroendoskop entwickelt: Es eröffnet als neues Werkzeug für Medizin und Forschung Untersuchungen von bislang nicht gekannter Präzision und auch Behutsamkeit. In der Fachzeitschrift „Small“ veröffentlicht das Forschungsteam um die Professoren Marcel Lauterbach, Gabriela Krasteva-Christ und Peter Lipp seine Ergebnisse und stellt die Anwendung des Endoskops vor. In Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren Homburger Arbeitsgruppen wurden so erstmals Aufnahmen von Kalziumsignalen der Bürstenzellen in der Luftröhre einer lebenden Maus möglich. Dies ist bislang einzigartig und nur möglich durch eine Kombination des neu entwickelten Mikroendoskops mit feinfühligen chirurgischen Methoden. Das flexible Mikroendoskop ist breit anwendbar und ermöglicht auch Einblicke etwa in explantierte Organe und neuronale Zellkulturen. Es ist sogar möglich, mehrere Fluoreszenzfarbstoffe zeitgleich abzubilden, um verschiedene Signale sichtbar zu machen. Hierfür hat das Forschungsteam eigens eine Software entwickelt, die im Artikel in der Zeitschrift Small ausführlich beschrieben wird. 
Functional Microendoscopy Reveals Calcium Responses of Single Cells in Tracheal Tuft Cells and Kidney Podocytes - PubMed

Assessing phototoxic drug properties of hydrochlorothiazide using human skin biopsies

Das Diuretikum Hydrochlorothiazid (HCT) wurde mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko nach UV-Exposition in Verbindung gebracht. Der zugrunde liegende molekularbiologische Mechanismus ist jedoch nur unzureichend aufgeklärt. Wir haben ein neuartiges tierversuchsfreies Modell etabliert und die phototoxischen Eigenschaften von HCT in humanen Hautbiopsien von Körperspendern untersucht. Dazu wurden die Biopsien in der Zellkultur mit HCT behandelt und anschließend mit einer geringen (300 mJ/cm2)- oder einen hohen Dosis (5 J/cm2) UVA bestrahlt und diese mit unbehandelten Kontrollbiopsien verglichen. In HCT-behandelten Biopsien resultierte bereits eine geringe Dosis UVA in einer Aktivierung und Stabilisierung des Tumorsuppressor Proteins p53, sowie einer verstärkten Genexpression des p53-Regulators MDM2. Eine hohe UVA-Dosis führte zusätzlich zu ausgeprägten DNA-Schädigungen und der Expression pro-inflammatorischer Signalmoleküle, Prozesse, die auf lange Sicht die Karzinogenese der Haut beeinflussen könnten. 
Link zur Publikation:
Assessing phototoxic drug properties of hydrochlorothiazide using human skin biopsies - PubMed

Tracheal tuft cells release ATP and link innate to adaptive immunity in pneumonia

Tracheale Bürstenzellen (BZ) sind spezialisierte Epithelzellen, die bakterielle Metaboliten detektieren können. In der aktuellen Arbeit haben wir Bürstenzellen als Quelle extrazellulären ATPs indentifiziert, das über den Pannexin-1-Kanal freigesetzt wird. Eine in vivo Stimulation der BZ und eine experimentelle Pneumonie mit P. aeruginosa führten zur Rekrutierung dendritischer Zellen in der Trachea und in der Lunge. Zudem förderte das aus BZ freigesetzte ATP die Phagozytose durch dendritische Zellen und damit die Eliminierung der Bakterien. Bestätigend führte eine Pannexin-1-Defizienz zu einem schwereren Pneumonieverlauf und einer erhöhten Sterblichkeit. Die BZ-Aktivierung beeinflusste auch die adaptive Immunität, indem sie die Anzahl pulmonaler TH17-Zellen sowie die IL-17A-Konzentrationen im Plasma erhöhte. Zusammenfassend liefern unsere Ergebnisse erstmals einen Nachweis einer ATP-Freisetzung aus BZ und deren Rolle in der Regulation der Immunantwort bei einer P. aeruginosa Pneumonie.

https://www.nature.com/articles/s41467-025-55936-5 

Kontakt

Medizinische Fakultät
der Universität des Saarlandes
Dekanat
Geb. 15
66421 Homburg

Tel.: 06841 16-26000
mf-dekanat(at)uni-saarland.de

Öffnungszeiten:
Montag - Donnerstag 09:00-12:00 Uhr; 13:00-16:00 Uhr
Freitag 09:00-14:00 Uhr