Der Direktor der Universitätsaugenklinik des Saarlandes, Professor Berthold Seitz, wurde auf Chair LXII (62) der „Academia Ophthalmologica Internationalis“ (AOI) gewählt.
Berthold Seitz ist seit fast 20 Jahren Direktor der Universitätsaugenklinik des Saarlandes. Seit Jahrzehnten engagiert sich der Professor für Augenheilkunde für internationale Bildungsprojekte und leitet unter anderem seit 2020 das „IOFF-Fellowship-Programm“, eine Initiative der „International Ophthalmological Fellowship Foundation“ (IOFF), deren stellvertretender Vorsitzender er ist. Dieses Stipendien-Programm richtet sich an junge Augenärztinnen und -ärzte aus Ländern mit begrenzten Ressourcen, um ihre praktischen Fähigkeiten zu verbessern und augenärztlichen Perspektiven zu erweitern. Über 200 solcher „Fellowships“ genannten Förderungen konnten bislang unter Berthold Seitz‘ Leitung vergeben werden.
Der Mediziner initiierte Austauschprogramme mit Uganda und Vietnam, um den Wissenstransfer für Augenärzte aus ressourcenschwachen Regionen und eine nachhaltige lokale Versorgung zu fördern. Das neue Augenkrankenhaus in Kampala, Uganda, entstand mit seiner fachlichen Beratung in Zusammenarbeit mit der Christoffel Blinden Mission CBM. Die Partnerschaft mit der Augenklinik Benh Vien Mat in Ho Chi Minh City (Saigon) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2003 fest etabliert und vermittelt kontinuierlich neueste Entwicklungen und Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie, um Augenärztinnen und -ärzte in Vietnam bei der Behandlung ihrer Patienten zu unterstützen.
Auf der Jahrestagung im niederländischen Leiden wählten die Mitglieder der Academia Ophthalmologica Internationalis Berthold Seitz im Juni zum neuen Mitglied auf den „Chair LXII“. „Die Berufung in die AOI ist eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, den internationalen Kampf gegen Blindheit weiter voranzutreiben und aktiv mitzugestalten“, sagt Professor Berthold Seitz zu seiner Wahl.
Die Universitätsaugenklinik des Saarlandes in Homburg ist ein Zentrum intensiver Forschung mit einer großen Zahl wissenschaftlicher Arbeiten. Berthold Seitz ist Spezialist unter anderem auf den Gebieten Hornhauttransplantation, Trübungen der Augenlinse, Berechnungen von Kunstlinsen, Hornhautinfektionen und Keratokonus. Im Jahr 2019 initiierte und gründete er in Homburg das Klaus-Faber-Zentrum für Hornhauterkrankungen mit der LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz. In Deutschland wurden im Jahr 2024 mehr als 9.000 Hornhauttransplantationen durchgeführt, 710 waren es allein in Homburg. Seitz konnte die Zahl der Transplantationen in Homburg von 2006 bis 2024 auf das Zehnfache steigern. Zur Fortbildung von Ärzten bieten der Mediziner und sein Team am Universitätsklinikum zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und OP-Trainings am Simulator an, bei denen junge wie erfahrene Operateure neue Techniken erlernen können.
Für seinen Einsatz für die Lehre erhielt Professor Seitz mit seinen Kollegen Professor Norbert Graf und Dr. Dominik Monz den ersten Preis des „Landespreises Hochschullehre“ für ein Programm, mit dem die Lehre im Praktischen Jahr für angehende Ärztinnen und Ärzte optimiert wird.
Weltweit sind 36 Millionen Menschen blind und über 217 Millionen stark sehbehindert – mit steigender Tendenz. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Academia Ophthalmologica Internationalis gemeinsam mit anderen internationalen Fachgesellschaften dafür ein, Augenärztinnen und -ärzte bestmöglich aus- und fortzubilden und die Forschung zu fördern. Zusammen mit dem „International Council of Ophthalmology“, weiteren Vereinigungen und der Industrie hat die AOI einen strategischen Plan zur Bekämpfung vermeidbarer Blindheit formuliert („International Ophthalmology Strategic Plan to Preserve and Restore Vision – Vision for the future“). Das Programm wird von der Ophthalmology Foundation unterstützt und geht Hand-in-Hand mit der Initiative „Vision 2020 – The Right to Sight“ der World Health Organization (WHO) und der Internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit (IAPB).
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Berthold Seitz, Tel.: 06841/16-22388, E-Mail: berthold.seitz@uks.eu
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