ChronoS

ChronoS - Eine Zwillings-Familienstudie

Unsere neue Zwillings-Familienstudie ChronoS untersucht in Zusammenarbeit mit der Universität Trier im Rahmen eines erweiterten verhaltensgenetischen Designs die zugrundeliegenden Mechanismen des Chronotyps, der Persönlichkeit und Lebenszufriedenheit, sowie von Stressbewältigungsstrategien.

 

Was versteht man eigentlich unter dem Begriff Chronotyp?

Das Eule-Lerche Prinzip:

Eine sich drehende Welt hat Konsequenzen für das gesamte Leben: Tag und Nacht, Sommer und Winter, Ebbe und Flut wechseln sich stetig ab und jedes Lebewesen besitzt ein instinktives „Wissen über die Zeit“.

Von den Pflanzen über die Tiere bis hin zum Menschen, bei allen tickt eine „Innere Uhr“ und bei jedem tickt sie etwas anders. Zu welcher Zeit Sie aufstehen und wann Sie schlafen gehen, bestimmt somit nicht nur der Wecker oder Ihr Job, sondern ebenso ihre biologische innere Uhr. 

Gehören Sie zu den Menschen, die schon beim Morgengrauen putzmunter sind und gut gelaunt aus dem Bett kommen? Oder schlafen Sie lieber länger, weil Sie erst müde werden, wenn bereits die ersten Vögel zwitschern? Langschläfer und Frühaufsteher gibt es bereits von Natur aus.

 

Wissenschaftler haben die beiden extremen Schlaf-Wach-Varianten nach Vorbildern aus der Vogelwelt benannt:

Manche Menschen, die „Lerchen“, sind morgens um 6.00 Uhr fröhlich und wach, gehen aber gern um 22.00 Uhr ins Bett. Andere, die „Eulen“ sind vor 9.00 Uhr kaum ansprechbar, müde und muffelig, blühen aber ab 21.00 Uhr so richtig auf. Die einen verabscheuen die Arbeit am Abend, die anderen haben dann ihre produktivste Phase. Die meisten Menschen sind allerdings weder das eine noch das andere, ihr Schlaf-Wach-Rhythmus liegt zwischen dem von morgenfrischen Lerchen und den nachtaktiven Eulen. Doch für alle gilt, nach welchem Rhythmus man am liebsten lebt, bestimmt zum größten Teil die eigene “ innere Uhr.“

Sie ist der biologische Taktgeber, über den jeder Mensch verfügt und somit existieren unterschiedliche genetisch beeinflusste Schlaf-Wach Rhythmen. Selbst wenn eine Eule todmüde ist und um zwanzig Uhr ins Bett geht, kann sie nicht einfach einschlafen. 

Ihr körpereigener Rhythmus erlaubt das nicht. Und wer abends oft zu müde zum Ausgehen ist, kennt den Satz: „Jetzt sei doch nicht so lahm, komm doch mal mit!“ Für Lerchen die reinste Qual. Ebenso hat jeder Mensch neben Unterschieden in Schlaf-Wachrhythmen z.B. unterschiedliche Vorlieben für Leistungs- und Konzentrationsphasen innerhalb eines Tages, bei denen sich deutliche Unterschiede zwischen Lerchen und Eulen beobachten lassen.

Doch was tun im Arbeitsalltag?

Wer seinen eigenen Typ kennt und dies im Alltag berücksichtigen kann, hat die Möglichkeit seine Leistung, Kreativität und Produktivität zu verbessern, indem er beispielsweise schwierige Aufgaben in seine Hochphasen legt und den lästigen Kleinkram in den Durchhängerphasen erledigt.

 

Ihr persönlicher Schlaf-Wachrhythmus hängt demnach mit Ihrem täglichen Leben, Ihren Aktivitäten und Ihrer Arbeit zusammen und beeinflusst Ihre Produktivität, Laune und Motivation. Der Idealfall wäre natürlich: „Schmeißen Sie Ihren Wecker weg, schlafen Sie ein und wachen Sie auf, wenn es Ihre innere Uhr sagt."

 Ziel unserer Forschung ist es, den Unterschied zwischen verschiedenen Chronotypen bezüglich genetischer und umweltbedingter Einflüsse genauer zu untersuchen, damit das Verständnis bezüglich unterschiedlicher Aktivitätsrhythmen gefördert werden kann. Gleitzeit und Flexibilität in der Arbeits- und Schulwelt, damit Lerche und Eule eine gleichberechtigte Chance erhalten hohe Leistungen zu erbringen, stellen mögliche Implikationen unserer Studie dar.

Informationen von Zwillingen und nach Möglichkeit auch derer Familien sind daher für unsere Forschung sehr wertvoll und etwas Besonderes. Mit ihrer Hilfe können Aspekte des Chronotyps, der Persönlichkeit, der Lebenszufriedenheit und bestimmter Stressbewältigungsmechanismen in einem besonderen Design, dem Zwillingsfamilien-Design, untersucht werden. Jeder Mensch ist das einmalige Ergebnis eines Wechselspiels von angeborenen Veranlagungen und Umwelteinflüssen. Gerade Informationen von eineiigen Zwillingen ermöglichen nun in einzigartiger Weise im Vergleich zu zweieiigen Zwillingen, Geschwistern und Eltern die Analyse des Einflusses dieser genetischen und umweltbedingten Faktoren.

Teilnahme in ChronoS

Natürlich sollen auch Sie direkt von Ihrer Mitarbeit profitieren, indem wir Ihnen ihr persönliches Chronotyp- Profil und damit verbundene nützliche Tipps zur Alltagsgestaltung zurückmelden. Auf Wunsch erstellen wir Ihnen zusätzlich Ihr Persönlichkeitsprofil, ebenso wie die Bestimmung Ihrer Eiigkeit als Zwillingspaar, falls Sie diese noch nicht aus früheren Untersuchungen von uns erhalten haben.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie ein weiteres Mal bereit wären uns zu unterstützen. Wir werden Sie in den nächsten Wochen versuchen telefonisch kontaktieren, um uns sowohl nach Feedback, als auch nach Ihrer möglichen Teilnahme an ChronoS zu erkundigen.




Ansprechpartner

Elisabeth Hahn