Förderung von Diagnosekompetenz bei Studierenden der Medizin

Förderung von Diagnosekompetenz bei Studierenden der Medizin

Typ

Forschungsprojekt

 

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

 

Mitarbeiter

 

Kooperationspartner
  • Prof. Dr. Martin Fischer, LMU München

 

Kurzbeschreibung
Problemstellung

Die Entwicklung der Diagnosekompetenz von Studierenden der Medizin ist häufig mit Schwierigkeiten verbunden. Diagnostizieren ist ein komplexer Vorgang, bei dem unterschiedliche Arten von Wissen auf eine Fülle von Informationen bezogen werden müssen. Zentraler Bestandteil von Diagnosekompetenz ist ein Wissensnetzwerk, das sich aus Faktenwissen um grundlegende Konzepte und Objekte in einer Domäne (konzeptuelles Wissen) und aus stärker handlungsbezogenen Aspekten zusammensetzt.

 

Ziele

In fallbasierten Lernumgebungen soll anhand des Lernens aus Fehlern die Diagnosekompetenz bei Studierenden der Medizin gefördert werden. Von besonderem Interesse ist hier der Erwerb von anwendbarem, handlungsnahem Wissen bzgl. Krankheiten (Illness Scripts). Hierbei soll biomedizinisches Wissen mit klinischer Erfahrung angereichert werden (Wissensenkapsulierung).

 

Methode

Es werden Fehlerarten bzgl. strategischem und konditionalem biomedizinischem Wissen sowie einer Kombination der beiden Wissensarten in den Domänen Bluthochdruck und Schilddrüsenerkrankungen experimentell variiert. Es ist eine differenzierte Vorwissensdiagnostik geplant, die alle Diagnosekompetenzdimensionen abdeckt. Auch motivationale Eingangsvoraussetzungen sollen erhoben werden, um mögliche Aptitude-Treatment-Interaktionen (Cronbach & Snow, 1977) aufdecken zu können. Inwieweit die Fehlerarten bzw. die Domänen mit kognitiven und motivationalen Eingangs-voraussetzungen kovariieren, ist empirisch zu klären.
Die Diagnosekompetenz wird anhand von Key-Feature-Tests zu strategischem und konditionalem wissen erhoben. Konzeptuelles Wissen wird per MC-Test erfasst. Zudem werden die Akzeptanz der Lernumgebungen und der subjektive Lernerfolg anhand von Fragebögen gemessen. Prozessvariablen beim Lernen aus Fehlern werden anhand von Laut-Denk-Protokollen erfasst und inhaltsanalytisch ausgewertet.