Transnationale Netzwerke und Institutionenbildung in der SaarLorLux-Region

Transnationale Netzwerke und Institutionenbildung in der SaarLorLux-Region: eine explorative Studie

Projektleitung und -durchführung:
Prof. Dr. Dieter Filsinger, Professur Sozialwissenschatliche Grundlagen, Sozialpolitik und Evaluation, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW), Fakultät für Sozialwissenschaften
Dr. Holger Bähr, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW,  Saarländisches Kompetenznetzwerk Sozialwissenschaften (HTW und Universität des Saarlandes),
Hanna Schenke, wissenschaftliche Mitarbeiterin, HTW

Ziele:
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung transnationaler Beziehungen in Gesellschaft und Wissenschaft soll die hier zur Förderung beantragte Studie die transnationale Institutionenbildung in der Großregion SaarLorLux untersuchen. Die geplante Untersuchung konzentriert sich dabei auf die Felder Bildung und Gesundheit. Wie dieser Prozess der Institutionenbildung abläuft, welche transnationalen Netzwerke und Institutionen in der Großregion Saar-Lor-Lux bestehen und wie sie auf die Handlungsmöglichkeiten von Akteuren wirken, soll Gegenstand des hier beantragten Forschungsprojekts sein.

1. Welche transnationelen Netzwerke und Institutionen bestehen in den Feldern Bildung und Gesundheit in der Großregion?

2.Welche Motive, Faktoren und Entwicklungen haben zur Herausbildung dieser transnationalen Institutionen beigetragen?

3. Welche Entwicklungspotentiale sind bei den Netzwerken/Institutionen erkennbar?

Zusammenfassung der Forschungsergebnisse:
Im Vergleich zu anderen grenzüberschreitenden Regionen Europas weist die Großregion Saar-Lor-Lux einen sehr hohen Verflechtungsgrad auf. Dies gilt sowohl für die Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Teilregionen als auch für politische und gesellschaftliche Organisationen. Unter dem Begriff „Transnationalisierung“ werden seit den 1990er Jahren grenzüberschreitende Beziehungen zunehmend zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Vor diesem Hintergrund gibt die Studie einen Überblick über transnationale Netzwerke und Institutionen in den bisher noch kaum erforschten Feldern Bildung und Gesundheit. Darüber hinaus verfolgt sie das Ziel, Hinweise auf die Entstehung, Struktur und Arbeitsweise sozialer Gebilde in der Großregion Saar-Lor-Lux zu geben. Aus der Vielzahl von insgesamt 137 transnationalen Kooperationen in den Bereichen Bildung und Gesundheit der Großregion werden 11 Kooperationen für eine vergleichende Fallstudie gezielt ausgewählt. Anhand der vergleichenden Analyse werden zwei Idealtypen gebildet, die als gedachte Endpunkte das Spektrum transnationaler Kooperationen begrenzen. Als wesentlicher Faktor für die Entstehung, Struktur und Arbeitsweise transnationaler Kooperationen kann dabei der Nutzen gelten, den die beteiligten Akteure in der Zusammenarbeit sehen. Ferner können Sprachbarrieren hemmend und finanzielle Anreize, insbesondere aus dem INTERREG-Programm, förderlich auf die Entstehung und Entwicklung transnationaler Kooperationen wirken. Allerdings zeigt die Analyse auch, dass Sprachbarrieren von den Kooperationspartnern aktiv überwunden werden können und Kooperationen nach Auslaufen der finanziellen Förderung enden.