Lebenslanges Lernen in der Großregion:

Lebenslanges Lernen in der Großregion: Grenzenlose Weiterbildung für Pflegekräfte?

Projektleitung und -durchfürung:
Prof. Petra Riemer-Hommel, Ph.D., HTW des Saarlandes, Fakultät Sozialwissenschaften, igft (Institut für Gesundheitsforschung und -technologie der HTW,
Dr. Dagmar Renaud, igft (Institut für Gesundheitsforschung und -technologie),
Désirée Schäfer

Ziele:
Ziel des Projektvorhabens ist die Ermittlung von Problemen und Herausforderungen aus Sicht der Pflegedirektionen in den Krankenhäusern im Saarland, Moselle und Luxemburg, die sich aus dem Vorhandensein von Fachkräften mit einer Ausbildung in unterschiedlichen nationalen Kontexten im Arbeitsalltag ergeben. Daraus sollen die Eckpunkte eines Kooperationskonzepts in der Fort- und Weiterbildung für die Gesundheits- und Krankenpflege für die Region Saar-Lor-Lux abgeleitet werden. Dabei sollen prioritär die Defizite adressiert werden, durch die Arbeitgeber eine erfolgreiche Zusammenarbeit in multinationalen Teams behindert sehen.

In diesem Projekt sollen daher drei Aspekte für Pflegefachkräfte, die in Krankenhäusern in einem Teilbereich der Großregion (Saarland/Moselle/Luxemburg) tätig sind, untersucht werden:

(1) Wie viele Grenzgänger gibt es aktuell in der Krankenpflege in den Krankenhäusern der Region?

(2) Welche Herausforderungen ergeben sich für Arbeitgeber durch multinationale Teams?

(3) Wie wird in anderen Grenzregionen mit dieser Problematik umgegangen ‐ was können  wir für die Großregion lernen?

Abstract der Forschungsergebnisse
Ermittelt wurden Probleme und Herausforderungen aus Sicht der Pflegedirektionen in den Krankenhäusern im Saarland, Moselle und Luxemburg, die sich aus dem Vorhandensein von Fachkräften mit einer Ausbildung in unterschiedlichen nationalen Kontexten im Arbeitsalltag ergeben. Dabei wurden prioritär Defizite adressiert, die eine erfolgreiche multinationale Teamarbeit hemmen. Eingesetzt wurde zum einen ein standardisierter Fragebogen, der in deutscher sowie französischer Sprache vorlag, zum anderen wurden die Weiterbildungsangebote anderer Grenzregionen ausgewertet. Die Rücklaufquote lag bei der Befragung zwischen 10% (Moselle) und 35.7% (Luxemburg). Luxemburg verfügt über die größte Erfahrung mit multinationalen Teams, für die Befragten lagen die zentralen Probleme in der Kommunikation, sowohl was die rein sprachliche aber auch die kulturelle Ebene angeht und in der mangelnden Kenntnis der Systeme der Nachbarn. Das Problembewusstsein in saarländischen und französischen Kliniken ist zum jetzigen Zeitpunkt weniger stark ausgeprägt, was dem homogeneren Hintergrund der Teams geschuldet zu sein scheint. Im Hinblick auf den zu erwartenden Fachkräftemangel in der Pflege unterstreichen die Ergebnisse die Wichtigkeit einer dezidierten Auseinandersetzung mit der Thematik Interkulturalität für die erfolgreiche Personalarbeit.