Publikationen

Wichtige Publikationen aus dem Funktionsbereich Sportsoziologie und Sportökonomie

Hier stellen wir wichtige Publikationen vor, die sowohl die Breite der in der Arbeitsgruppe untersuchten Themen gut zum Ausdruck bringen als auch im jeweiligen Forschungsfeld wichtige Meilensteine unserer Forschung darstellen. Es handelt sich nicht um die neuesten Veröffentlichungen und auch nicht nur um Veröffentlichungen von Personen, die derzeit zu unserer Arbeitsgruppe gehören. Trotzdem stellen sie aus unserer heutigen Sicht die Art, wie wir die verschiedensten Themen angegangen haben, besonders gut dar.
Weitere Publikationen und umfassende Publikationslisten sind über die Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Teams  sowie der aktuellen und ehemaligen Dissertations- und Habilitationsprojekte erreichbar. 

The frequency of doping in elite sport: results of a replication study

Es handelt sich um unsere erste internationale Publikation zur Häufigkeit des Dopings im Leistungssport. Wir hatten eine Variante der Randomized-Response-Technik (RRT) eingesetzt um unter Kaderathleten in Deutschland die Prävalenz ders Dopings zu messen. Diese Publikation hat mit dazu beigetragen, dass seither in der internationalen Dopig-Forschung indirekte Befragungsmethoden zum Stnadardrepertoire gehören.

Pitsch, W. & Emrich, E. (2012). The frequency of doping in elite sport : results of a replication study. International Review for the Sociology of Sport, 47(5), 559–580. https://doi.org/10.1177/1012690211413969

Soziale Konstruktion von Krisen

Mechanismen sozialer Krisenkonstruktion stellen interessante soziologische Phänomene dar. Am Beispiel der Kommunikation über motorische und gesundheitliche Defizite von Kindern und Jugendlichen haben wir derartige Konstruktionen untersucht und auch auf andere Bereiche übertragen. Vor allem die Bedeutung unterschiedlicher Interessenvertreter sowie auch die Rolle der Wissenschaft selbst als Krisenkonstrukteure wird hierbei thematisiert.

Die Publikation 

Klein, M., Papathanassiou, V., Pitsch, W., & Emrich, E. (2005). Aspekte sozialer Konstruktion von Krisen - Kommunikation über Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in der Sportwissenschaft. Sportwissenschaft, 35(1), 15–38. Abruf unter https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-281126

ist zwar bereits etwas älter, markiert aber den Beginn eines größeren, seither verfolgten Forschungsprogramms.

Die Entwicklung der Leichtathletikvereine

Als Ergebnis seines Dissertationsprojektes 

Flatau, J. (2007). Die Entwicklung der Leichtathletikvereine. Eine kritische empirische Analyse zur "Krise der Leichtathletik". Sportverlag Strauß. 

hat Jens Flatau nicht nur die in unserer Arbeitsgruppe bereits etablierte Tradition der empirischen Sportvereinsforschung weitergeführt und vertieft, sondern auch für die Sportwissenschaft methodologisches Neuland betreten. Ausgangspunkt seiner Arbeit waren Widersprüche zwischen theoretisch und empirisch abgeleiteten Erwartungen der Sportwissenschaft und Erwartungen der Praxis. Mit Signifikanztests im Sinne des statistischen Hybridmodells hat er demonstriert, wie die Auflösung dieser Widersprüche konstruktiv die Theorieentwicklung in der Sportvereinsforschung voranbringen kann.

Jens Flatau leitet heute den Arbeitsbereich Sportökonomie und -soziologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Die Sozialfigur des Schiedsrichters im Fußball

Christian Rullang war nach seinem Masterabschluss in Sportwissenschaft als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl tätig. In seiner Dissertation 

Rullang, C. (2017). Eine sozioökonomische Analyse des Schiedsrichters im deutschen Fußball. Universität des Saarlandes. https://doi.org/10.22028/D291-23445

analysiert er die Rolle von Fußballschiedsrichtern als soziale Figur im organisierten Sport und liefert damit zentrale Impulse für die Praxis – unter anderem für den DFB. Die Arbeit beleuchtet Motive, Erfahrungen und Herausforderungen von Schiedsrichtern aus sozioökonomischer Perspektive und leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Schiedsrichterwesens im deutschen Fußball. Dabei werden drei Themenschwerpunkte behandelt: Eigenwahrnehmung eines guten Schiedsrichters, Auftretende Probleme (Gewalt und Beeinflussungsversuche) sowie die Nutzung von einer Informations- und Kommunikationsanwendung in der Funktionärsarbeit.

 

Cheater-Detection for Randomized Response-Techniques

Das Buch zur Cheater-Detection bei der Randomized Response-Technik bietet eine fundierte Analyse und Weiterentwicklung der Randomized Response-Technik (RRT), einer etablierten Methode zur Erhebung sensibler Daten, die insbesondere Verzerrungen durch soziale Erwünschtheit reduzieren soll. Trotz der garantierten Anonymität kommt es auch bei dieser Technik zu sogenanntem „Cheating“, also der bewussten Missachtung von Befragungsinstruktionen. Der Band widmet sich der mathematischen Herleitung und statistischen Analyse von Verfahren zur Erkennung und Quantifizierung dieses Cheatings. Darüber hinaus werden praktische Anwendungen sowie Optimierungsmöglichkeiten vorgestellt, die den flexiblen und zuverlässigen Einsatz der Technik in der empirischen Forschung verbessern. Erstmals wird dabei eine allgemeine Lösung für verschiedene Formen des Cheatings entwickelt.

Das Buch ist aus einer Kooperation der Arbeitsgruppe in Saarbrücken mit Kolleginnen und Kollegen des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) in Kaiserslautern hervorgegangen. Die darin geleistete Grundlagenforschung im Bereich der RRT-Methoden stellt einen bedeutsamen Beitrag dar, um diese Techniken auch in sensiblen Anwendungsfeldern wie etwa Doping, Korruption oder anderen normabweichenden Verhaltensweisen einsetzen zu können – Themen, die in der Arbeit der Saarbrücker Gruppe eine besondere Relevanz besitzen. Die Publikation richtet sich insbesondere an Sozialwissenschaftler und Statistiker, die sich mit der methodisch sauberen Erhebung sensibler Daten befassen.

Im Zuge der Übersetzung des Buchs wurden mehrere Fehler in der deutschen Version korrigiert: 

Feth, S., Frenger, Monika, Pitsch, Werner, & Schmelzeisen, P. (2017). Cheater-Detection for Randomized Response-Techniques. Derivation, Analyses and Application. Schriften des Europäischen Instituts für Sozioökonomie e.V.: Vol. 12. universaar. 

Die hierin beschriebenen Randomized-Response-Techniques sind ein wichtiges Ergebnis unseres Forschungsprogramms zu Indirekten Befragungmethoden und kam in einer Vielzahl unserer Studien  zum Doping im Sport , aber auch zu anderen Formen der Abweichung wie z.B. Korruption und Match Fixing zum Einsatz.

Beiträge in Lehr- und Handbüchern

Lehrbuch für das Sportstudium

Das in 2022 in zweiter Auflage erschiene Lehrbuch für das Sportstudium, herausgegeben von Arne Güllich und Michael Krüger, verfolgt das Ziel, die vielfältigen Themenschwerpunkte der Sportwissenschaften vorzustellen. In 23 einzelnen Kapitel, aufgeteilt in drei Themenbereiche wird der aktuelle Stand der Forschung explizit für Sportstudierende, aber auch für alle interessierten Leser*innen übersichtlich und in anschaulicher Form dargestellt. Mit dem Anspruch, das Referenzwissen über das weitreichende Gebiet des Sports zu bündeln, dient das Lehrbuch für das Sportstudium den Lehrenden als Grundlagenliteratur, sowie Studierenden und Auszubildenden als Nachschlagwerk in Studiengängen und Ausbildungen mit Bezug zum Sport. Derzeitige und ehemalige Mitglieder der Funktionseinheit Sportsoziologie und Sportökonomie haben als Autoren mehrere Kapitel des Lehrbuchs für das Sportstudium (mit)verfasst.

Güllich, A. & Krüger, M. (Hrsg.). (2013). Sport: Das Lehrbuch für das Sportstudium. Springer Spektrum. doi.org/10.1007/978-3-642-37546-0

 

Handbuch Sport in Kultur und Gesellschaft

Das Handbuch Sport in Kultur und Gesellschaft beleuchtet die zentralen sozialwissenschaftlichen Aspekte des Sports. In 46 Kapiteln, verfasst von anerkannten Fachleuten, werden aktuelle Erkenntnisse zu ökonomischen, sozialen, kulturellen, politischen, rechtlichen, pädagogischen und psychologischen Themen des Sports dargestellt. Das Werk richtet sich an Fachleute, Forschende, Lehrende sowie Studierende der Sportwissenschaften – insbesondere der Sportsoziologie und Sportökonomie – und verweist auf zentrale nationale und internationale Forschungsliteratur. Mehrere Kapitel wurden von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Funktionseinheit Sportsoziologie und Sportökonomie verfasst.

Güllich, A. & Krüger, M. (Hrsg.). (2021). Sport in Kultur und Gesellschaft: Handbuch Sport und Sportwissenschaft. Springer Berlin Heidelberg; Springer Spektrum. doi.org/10.1007/978-3-662-53385-7