Aktuelles

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Gastvortrag über das französische Überseedépartement "La Réunion"

Im Rahmen der Vorlesung „Einführung in die Landeskunde Frankreichs“ war Benjamin Gilzmer (dt.-frz. Sprach- und Kulturmittler) am 18.06.2019 zu Gast, um den Studierenden die Besonderheit der „F/francophonie“ und insbesondere des französischen Überseedépartements La Réunion zu vermitteln. Er war im November 2018 als Sprachbegleiter von „ProTandem“ dort.


Im ersten Teil des Vortrags ging Benjamin Gilzmer auf den Bedeutungsunterschied zwischen ‚francophonie‘ und ‚Francophonie‘ ein. Ersteres bezeichnet den gesamten französischen (frankophonen) Sprachraum, letzteres die „Organisation internationale de la Francophonie“. Diese vereint alle Länder, die sich in kultureller, politischer oder sprachlicher Hinsicht Frankreich verbunden fühlen. Der zweite und längere Teil des Vortrags widmete sich dem französischen Überseedépartement La Réunion.

10 000 km von Frankreich entfernt, mitten im indischen Ozean zwischen den Inseln Madagaskar und Maurititus gelegen, besitzt La Réunion den Status eines DROM (Département et région d’outre mer). Ein Flug von Paris nach La Réunion ist damit offiziell ein Inlandsflug. Benjamin Gilzmer gab Informationen zu den administrativen Aspekten des DROM und erläuterte sehr anschaulich und mit persönlichen Erfahrungen garniert, von welchen Faktoren das Leben auf der Insel geprägt ist. La Réunion ist landschaftlich und kulturell sehr abwechslungsreich. Zum einen bietet die Vulkaninsel Sandstrände entlang der gesamten Küste, zum anderen sind Teile der Insel von tropischen Wäldern geprägt. Nicht zu vergessen sind die erloschenen Vulkankrater und natürlich der aktive Vulkan im Osten der Insel. Dies alles führt dazu, dass die Insel mehrere Klimazonen aufweist. Kulturell ist die Insel ein Potpourri asiatischer, europäischer und afrikanischer Kulturen, die friedlich zusammenleben. Doch Benjamin Gilzmer zeigte nicht nur die schönen Seiten der Insel, sondern machte auch darauf aufmerksam, dass Alkoholismus, Jugendarbeitslosigkeit und die teuren Lebenshaltungskosten ein großes Problem darstellen. Der Unmut darüber drückte sich auch in der Gilets Jaunes-Bewegung auf La Réunion aus.

Insgesamt zeichnete Benjamin Gilzmer mit seinem Vortrag ein sehr vielfältiges und lebhaftes Bild des Überseedépartements La Réunion, welcher die Vorlesung sehr gut ergänzen konnte. 

 

Ideale Atmosphäre um ruhig und konzentriert zu arbeiten

Vom 13. – 16. Mai 2019 waren neun Studentinnen und Studenten von der Universität Saarbrücken in der Frankreich-Bibliothek zu Gast, um über Themen zu den Europawahlen und den deutsch-französischen Beziehungen zu arbeiten. Begleitet wurden Sie von Professorin Mechthild Gilzmer und Professor Dietmar Hüser.

Sarah May, Bachelorstudentin im Studiengang Historisch orientierte Kulturwissenschaften und British and American Cultural Studies

„Ziel meiner Recherchen war, über die Pressedokumentation herauszufinden, ob und wie sich bei den ersten Wahlen zum Europaparlament in Frankreich Stimmen artikuliert haben, die die Aufwertung dieser Einrichtung und der EU insgesamt kritisch gesehen haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass bereits vor 40 Jahren ähnliche Ängste im Wahlkampf geäußert wurden wie heute, nämlich sich durch die Abgabe von Kompetenzen unerwünschten Einflüssen von außen auszuliefern. Der Front National hat deshalb 1979 zur Enthaltung bei der Europawahl aufgerufen und ist selbst nicht angetreten. Die Rolle, im Wahlkampf mit Vereinfachungen Europaskepsis zu schüren, haben an seiner Stelle souveränistische Vertreter der Gaullisten und die Kommunisten übernommen. Das Dossier zu diesem Thema war sehr ergiebig, ich habe mich deshalb auf Artikel aus Le Monde, Le Figaro und der kommunistischen Zeitung L’Humanité konzentriert.“

Philipp Didion, Student auf Lehramt in den Fächern Französisch und Geschichte

„Ich gehe in meiner Abschlussarbeit der Frage nach, ob und wie die deutsch-französische Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg im Fußball vollzogen wurde: Die „Fußballbeziehungen“ haben sich parallel zu den politischen entwickelt, das erste Freundschaftsspiel zwischen den Nationalmannschaften Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland fand bereits 1952 in Paris statt. Damals hat man allerdings noch auf das Abspielen der Nationalhymnen verzichtet. Bei Recherchen in den Archiven des französischen Außenministeriums habe ich festgestellt, dass man seinerzeit die Presse dazu angehalten hat, in der Berichterstattung den Versöhnungsgedanken in den Vordergrund zu stellen, was von den Printmedien auch befolgt wurde. Die Journalisten haben in ihren Reportagen über die deutsch-französischen Begegnungen auf dem Fußballplatz bis zum Elysée-Vertrag außerdem immer die Fairness der Spieler und des Publikums hervorgehoben. Danach, als sich die Beziehungen immer weiter normalisiert haben, hat sich auch die Sichtweise des Fußballs „entpolitisiert“ und normalisiert. Bis zum Sommer 1982, als nach der Nacht von Sevilla auf französischer Seite kurzzeitig wieder alte Feindbilder hervorgerufen wurden….“

Scott Kutting, Masterstudent in Geschichtswissenschaft

„Wie wurden die Unstimmigkeiten rund um die Wahl Jean-Claude Junkers zum Präsidenten der EU-Kommission von der deutschen und französischen Presse kommentiert? Dieser Frage möchte ich in meiner Hausarbeit, die ich im Anschluss an meinen Aufenthalt in der Frankreich-Bibliothek schreiben werde, nachgehen. Hier in Ludwigsburg habe ich einen Korpus von knapp 50 deutschen und französischen Presseartikeln zusammengestellt, die ich dazu analysieren werde. Dass 2014 die verschiedenen Fraktionen im EU-Parlament erstmals mit Spitzenkandidaten angetreten sind, war ein Erfolg, vermutlich auch weil Jean-Claude Junker und sein Gegenkandidat Martin Schulz schon davor profilierte Politiker waren. Die Absicht, durch die Personalisierung inhaltliche Fragen in den Vordergrund zu stellen, hat aber nur bedingt funktioniert. Grundsätzliche Fragen zur Europäischen Union, die mit den Alltagsproblemen der Menschen eigentlich wenig zu tun haben, standen auch in diesem Wahlkampf nach meinem Empfinden zu sehr im Vordergrund.“

Carla Jänicke, Studentin auf Lehramt in den Fächern Französisch und Mathematik

„In meiner Arbeit möchte ich die Reaktionen auf den Brief von Emmanuel Macron an die europäischen Bürger und auf die Antwort der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer in der deutschen und französischen Presse miteinander vergleichen. Auf beiden Seiten ist die Botschaft Emmanuel Macrons von der linken bis rechten Presse weitgehend positiv aufgenommen worden, immer wieder wurde von den Journalisten der Dreiklang aus „Liberté, Protéction, Progrès“ aufgegriffen. Ich habe es leider noch nicht geschafft, mich bis zu den Artikeln zur Antwort von Frau Kramp-Karrenbauer durchzuarbeiten, das muss ich zu Hause in Saarbrücken noch tun. Es war toll, hier eine so umfassende Zusammenstellung von Material vorzufinden, die Atmosphäre der Frankreich-Bibliothek ist ideal, um ruhig und konzentriert zu arbeiten.“

 

Ein interkulturelles Projekt von DFS-Studierenden in Metz: "Pour moi pour toutes"

Am Samstag, dem 27.04.2019 stellten Studierende im zweiten Bachelorstudienjahr „Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation“, im Rathaus in Metz das Ergebnis eines interkulturelles Projektes vor, das sechs Studierende im Rahmen ihres zweiten Studienjahres  erarbeitet hatten. Ihr Thema  war „Le harcèlement de rue“ (Belästigung von Frauen auf offener Straße) zu dem sie einen Film produziert hatten.

Außerdem fand eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen verschiedener Institutionen statt. Als Expertinnen waren dazu Mechthild Gilzmer, Pauline Pélissier, Stéphanie Lipaux von „Couleurs Gaies“ und Catherine Stotzky von „Osez le Féminisme 57“ eingeladen. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, von eigenen Erfahrungen zu berichten, Interessierte für das Thema zu sensibilisieren und nach Lösungen für das Problem zu suchen.

 

"Medien der Erinnerung. Transnationale Geschichte - Didaktik - Digitales Storytelling"

Im Wintersemester 2018/19 wurde an der Universität Luxemburg, der Universität des Saarlandes und der Universität Trier ein interdisziplinäres Seminar angeboten mit dem Titel "Medien der Erinnerung. Transnationale Geschichte - Didaktik - Digitales Storytelling".

An drei Blockseminaren am 3. November in Luxemburg, 23. und 24. November in Saarbrücken und 15. Dezember in Trier wurde in intensiver Gruppenarbeit zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges in der Grenzregion geforscht. Die 30 Studierende haben gemeinsam digitale "Storymaps" zu Widerstand, KZ-Haft, Flucht(hilfe) und Wirtschaftskollaboration in dieser Gegend erstellt. Diese sollen veröffentlicht werden und/oder deren Inhalt anderen Projekten wie "Land of Memory" (INTERREG) oder "Erinnerungsatlas" zur Verfügung gestellt werden.

Das Seminar wurde von Marten Düring, Professor für Digitale Geschichte an der Universität Luxemburg, Sonja Kmec, Professorin für Kulturwissenschaften an der Universität Luxemburg, Mechthild Gilzmer, Professorin für Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Universität des Saarlandes und Jürgen Michael Schulz, Professor für Geschichtsdidaktik an der Universität Trier betreut. Zusätzliche Impulse kamen von Gastreferenten: Pierre-Emmanuel Dufayel, Dr. Inna Ganschow, Dr. Iris Groschek, Dr. Thomas Grotum, Prof. Rainer Hudemann, Dr. Burkhart Jelloneck, Sandra Schmitt (Centre national de littérature) und der Filmemacherin Loretta Walz sowie Colin Kaesekamp und Anja Heidenreich (Bureau Stabil).

Die Förderung von medialen und digitalen Kompetenzen, Kreativität und wissenschaftlicher Auseinandersetzung wurde großzügig unterstützt von UniGR sowie vom saarländischen Kulturministerium im Rahmen des INTERREG Projektes "Land of Memory".

 

Mehr Informationen auf: http://www.uni-gr.eu/de/node/2871

 
 

Afrikanische Filmtage 2018

Die u.a. mit Unterstützung der Universitätsgesellschaft durchgeführten und vom Lehrstuhl "Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation" der Romanistik in Kooperation mit dem Frankreichzentrum der Universität und anderen Partnern organisierten afrikanischen Filmtage waren auch in diesem Jahr ein großer Erfolg. Vom 29.November bis 3.Dezember wurden Filme aus dem Maghreb, aus Tansania und dem Niger gezeigt und damit die Vielfalt des aktuellen Filmschaffens vor Augen geführt. In Gesprächen mit Künstlern und Wissenschaftlern wurden Fragen der Produktionsweisen und der Filmästhetik reflektiert. Patricia Caillé von der Universität Straßburg wandte sich speziell der unterschiedlichen Rezeption der Filme von maghrebinischen Filmemacherinnen in Europa und im Maghreb zu. Der Film "Sofia" (2018) der aus Marokko stammenden Filmemacherin Myriem Ben m'Barek beispielsweise wurde in diesem Jahr in Cannes mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet. In Marokko dagegen stieß er auf Ablehnung.

Nach den insgesamt gut besuchten Filmvorführungen wurden diese und andere Fragen vom keineswegs nur studentischen Publikum im Kino 8 1/2 leidenschaftlich diskutiert.

 

Das Überleben von Juden in Frankreich 1940-1944

Am 08.November 2018 organisierte das  Institut Français in Bremen eine "table ronde" mit dem französischen Historiker Jacques Semelin und seiner Übersetzerin Susanne Wittek aus Anlass der soeben erschienenen Übersetzung seines Buches "Das Überleben der Juden in Frankreich. 1940-1944". Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Gilzmer moderiert. 

 

Die vollkommene Berichterstattung befindet sich auf der Seite des Institut Français in Bremen.

hier

 

Mechthild Gilzmer im Gespräch auf SR 2 KulturRadio

Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg - anlässlich dieses denkwürdigen Jahres widmet sich das deutsch-französische Magazin "ici et là" auf SR 2 KulturRadio der Thematik des Weltkriegs und in der Ausgabe vom 27.03. speziell der Erinnerungskultur in Frankreich. Im Interview spricht Mechthild Gilzmer über den Totenkult, der sich in französischen Gemeinden in Form von Denkmälern für die Kriegstoten manifestiert.

 

Mechthild Gilzmer im Gespräch auf Radio France Internationale am 21.1.

Am 22.1. jährt sich der Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags zum 55. Mal. Diesem Anlass widmet sich auch Radio France Internationale (RFI) in seiner wöchentlichem Programm "Carrefour de l'Europe". In der nächsten Ausgabe am 21.1. wird u.a. Mechthild Gilzmer an der Diskussion teilnehmen. Die Sendung ist online nach Ausstrahlung auch als Podcast abrufbar.

 

Prof. Dr. Gilzmer in Sydney (9-11/2017)

Im Rahmen ihrer Kurzzeitdozentur des DAAD an der University of Sydney/Australien vom 18.9.-3.11.2017 hielt Prof. Dr. Gilzmer mehrere öffentliche Vorträge. Die genauen Themen und Inhalte können hier abgerufen werden.