Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung

Was ist sicherheitsrelevante Forschung?

Die verfassungsrechtlich geschützte Freiheit der Forschung ist eine wesentliche Grundlage für Fortschritt und Innovation. Allerdings erfordert diese Forschungsfreiheit auch Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen forschend Tätigen, denn in nahezu allen Wissenschaftsgebieten besteht die Gefahr, dass wichtige und nützliche Forschungsergebnisse missbräuchlich verwendet werden.

Forschungsvorhaben, die erhebliche Risiken für Menschenwürde, Leben, Gesundheit, Freiheit, Eigentum, Umwelt oder ein friedliches Zusammenleben erwarten lassen, werden als sicherheitsrelevant eingestuft. Sicherheitsrelevante Risiken bestehen zudem bei wissenschaftlichen Arbeiten, die der sogenannten „Dual-Use-Problematik“ unterliegen: Bei solchen Arbeiten ist anzunehmen, dass sie Wissen, Produkte oder Technologien hervorbringen, die unmittelbar von den Beteiligten oder von Dritten missbräuchlich verwendet werden können.

Was sind die Aufgaben der KEF?

Im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftsfreiheit und Verantwortung der Forschung gewährt die Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEF), und als erste Ansprechperson deren Vorsitzender oder Vorsitzende, Unterstützung durch Beratung und Beurteilung ethischer und rechtlicher Aspekte in sicherheitsrelevanten Fällen.

Auftrag der KEF ist insbesondere die Beratung von Universitätsangehörigen vor der Durchführung eines Forschungsvorhabens, wenn erhebliche sicherheitsrelevante Risiken mit dem Vorhaben verbunden sein könnten. Zudem ist die KEF auch dann Ansprechpartnerin, wenn erst während der Durchführung eines Forschungsvorhabens solche Risiken oder Missbrauchspotentiale erkennbar werden. Bei entsprechenden Anfragen oder konkreten Verdachtsmomenten beruft die/der Vorsitzende die KEF ein.

Darüber hinaus verfolgt die KEF das Ziel, innerhalb der Universität die Bewusstseinsbildung für sicherheitsrelevante Aspekte der Forschung zu fördern, um zum einen das Problembewusstsein für einen möglichen Missbrauch von Erkenntnissen und Techniken der Forschung zu stärken und zum anderen eine Anlaufstelle zur Beratung in anspruchsvollen ethischen Fragen zu bieten.