Die Bedeutung von Europakompetenz für den Wirtschaftsstandort Saarland

Die Bedeutung von Europakompetenz für den Wirtschaftsstandort Saarland -Der Beitrag der Qualifikationsangebote der Universität des Saarlandes für Betriebsansiedlungen und Existenzgründungen

Projektantrag zum Ausschreibungsthema: Arbeitswelt Europa - Auswirkungen der Europäisierung auf das Saarland, auf die Arbeitswelt des Saarlandes und die Großregion im Umfeld des Saarlandes
Projektantrag und -durchführung:
Prof. Dr. Reinhard Stockmann, Dr. Wolfgang Meyer, Jörg Rech; Centrum für Evaluation

Ziele:
Oberziel des beantragten Forschungsprojektes ist es, die Bedeutung der europabezogenen Expertise an den saarländischen Hochschulen - insbesondere der UdS - und der diesbezügliche Qualifikationen ihrer AbsolventInnen für Unternehmensansiedlungen und Existenzgründungen im Saarland und damit für die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigungslage im Saarland zu untersuchen. Beispiele  für weitere Teilziele sind:- Erhebung der Nachfragestruktur nach europabezogenen Qualifikationen und Expertise bei neu angesiedelten Unternehmen bzw. bei am Saarland als Standort interessierten Unternehmen sowie bei saarländischen ExistenzgründerInnen, zur Klärung der Frage welche Art von Qualifikationen/Expertise in welchem Umfang nachgefragt werden und welchen Stellenwert diesen bei der Standortwahl der Unternehmen ggf. zukommt.- Erhebung zu Art und Umfang von Existenzgründungen, die europabezogene Leistungen (insbesondere für Unternehmen) anbieten. Hierbei ist auch zu untersuchen, welche Rolle in diesem Bereich der Starterförderung der UdS sowie der Lehre und Forschung an der UdS zukommt (bezügliche Ausbildungshintergrund der ExistenzgründerInnen und Nutzung der Angebote der UdS).

Zusammenfassung der Projektergebnisse:
Für die saarländische Wirtschafts- und Arbeitswelt sind Existenzgründungen und Ansiedlungen neuer Unternehmen wichtige Elemente im Rahmen des Strukturwandels für die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dabei können junge und dynamisch wachsende Firmen insbesondere vom Wirtschaftsraum der Grenzregion SaarLorLux profitieren, wenn sie Europakompetenz als  Schlüsselqualifikation vorweisen können. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde nun näher untersucht, ob die saarländischen Hochschulen Qualifikationen vermitteln, die für Existenzgründungen relevant sind und den Bedürfnissen einer auf Europa ausgerichteten saarländischen Wirtschafts- und Arbeitswelt entsprechen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Angebote der saarländischen Hochschulen bezüglich Europakompetenzen von den befragten Existenzgründungen durchaus gelobt werden, die Nutzung dieser Angebote bei den befragten Existenzgründungen jedoch bisher eher bescheiden bleiben. Daher spielen akademische Europakompetenzen für die wirtschaftliche Entwicklung junger Unternehmen allgemein eine eher untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme bilden die Neugründungen aus der Universität des Saarlandes (UdS), die sog. Starterfirmen, die sogar die Beschäftigungslage von Absolventen/-innen mit Europakompetenzen verbessern. Dieser Effekt ist allerdings bescheiden und kann nicht als dynamischer Trend mit starker Veränderungskraft für die saarländische Arbeitswelt gewertet werden.

Summary
Start-ups and relocations of new companies are important for economic growth and job creation within Saarland’s structurally changing socio-economic system. While SaarLorLux is a border region, European competence is a special need for young and dynamically growing companies. This research project has investigated whether the specific offers on European qualifications by the Saarland University are relevant for start-ups and whether they are corresponding with the needs of Europe-oriented Saarland Economy. The results show that the Europe oriented offerings of Saarland University are praised by surveyed companies but they are seldom used in everyday business. Therefore, the effects of Europe oriented academic skills on the economic development of young companies are still very weak. However, the start-ups from Saarland University, the so-called starter companies, improve the employment opportunities especially for graduates with Europe oriented skills.  Nevertheless, this effect is quite modest and cannot be seen as dynamic trend with a strong force for change.

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