Ökonomische Evaluation der Hochschule im Saarland

Ökonomische Evaluation der Hochschulen im Saarland - Eine erste quantitative volkswirtschaftliche Analyse

Projektleitung und -bearbeitung:
Univ.-Prof. Dr. Ashok Kaul, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik an der Universität des Saarlandes,
Prof. Dr. Marcus Hagedorn, University of Oslo, Dipl.-Kfm. Manuel Schieler, Universität des Saarlandes

Kurzbeschreibung:
Dieses Projekt ist eine erste empirische Untersuchung der ökonomischen Bedeutung der Universität des Saarlandes für den saarländischen Arbeitsmarkt.
Der Fokus der Analyse liegt auf den erzielten Löhnen und der Mobilität der Absolventen beim Berufseinstieg. Für das Projekt wurde ein spezifisch auf die Analyseziele zugeschnittener Datensatz aufgebaut, der die notwendigen Informationen über Absolventen und deren Erwerbsbiografien berücksichtigt. Sodann wurden erste Auswertungen mittels deskriptiver und ökonometrischer Methoden aus volkwirtschaftlichem Blickwinkel durchgeführt. Die Daten stehen nun für weiter gehende Analysen zur Verfügung.

Datengrundlage:
Es wurden Absolventendaten der Universität des Saarlandes für den Zeitraum 1994-­2011 mit den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des Institut für Arbeitsmarkt-­ und Berufsforschung (IAB) verknüpft und  in anonymisierter Form – unter Beachtung des saarländischen Datenschutzes – für das Projekt verwendet. Der so gewonnene saarlandspezifische Datensatz ermöglicht es, einerseits die hochschulspezifischen Informationen über Absolventen und andererseits deren Erwerbsverläufe zu berücksichtigen. Unser Forschungsdatensatz hat eine sehr hohe Qualität, da ihm administrative Daten
zu Grunde liegen und nicht – wie dies häufig bei vergleichbaren Analysen der Fall ist – Daten aus Absolventenbefragungen.

Die wichtigsten empirischen Ergebnisse in Kürze
• Klebeeffekt: Etwa 43 Prozent der Absolventen der Universität des Saarlandes begannen ihre erste Vollzeittätigkeit im Saarland. Dieser Wert variiert stark in Abhängigkeit von den Studienfächern.

• Mobilität: Die Mobilität von vollzeitbeschäftigten Männern und Frauen innerhalb der Gruppe der Absolventen mit extern erworbener Hochschulzugangsberechtigung („Zuwanderer“) unterscheidet sich deutlich:

• Der Anteil an Zuwanderern unter weiblichen Studienanfängern (55 Prozent) ist größer als bei Männern (45 Prozent). Es beginnen demnach anteilsmäßig mehr Frauen mit externer Hochschulzugangsberechtigung ein Studium an der UdS als dies bei Männern der Fall ist.

• Der Anteil der zugewanderten weiblichen Absolventen, die nach dem Abschluss im Saarland bleiben und eine Beschäftigung aufnehmen ist höher als der entsprechende Anteil bei Männern: Der Klebeeffekt liegt bei 27 Prozent unter den zugewanderten Frauen und bei 22 Prozent unter den zugewanderten Männern.

• Einstiegslöhne: Die Einstiegslöhne von Absolventen, die im Saarland eine Vollzeitbeschäftigung aufnehmen, sind im Mittel um etwa 14 Prozent geringer als die entsprechenden Einstiegslöhne von Absolventen, die das Saarland verlassen.

• Gender-­PayGap: Die Einstiegslöhne von Vollzeit beschäftigten weiblichen Absolventen sind um etwa 9 Prozent niedriger als die von Männern. Dabei wurde bereits für die unterschiedliche Stu dienfachwahl der Geschlechter bereinigt.

• Bessere Noten zahlen sich aus: Ausgezeichnete Absolventen erhalten fast 10 Prozent höhere Einstiegsgehälter als gute Absolventen, während Absolventen mit ausreichendem Abschluss gut 20 Prozent weniger verdienen als gute Absolventen.

Forschungsergebnisse:

siehe Onlinefassung der Publikation zu diesem Thema