Interkulturelle und mentale Dimensionen der Genese und Nachwirkung nationaler Denk- und Wahrnehmungsmuster in der Alltags- und Arbeitswelt des saarländisch-lothringischen Raums

Interkulturelle und mentale Dimensionen der Genese und Nachwirkung nationaler Denk- und Wahrnehmungsmuster in der Alltags- und Arbeitswelt des saarländisch-lothringischen Raums

Projektantrag von 1996
Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink; Lehrstuhl für romanische Kulturwissenschaft und interkulturelle Kommunikation


Ziel:
Zusammenarbeit des Lehrstuhls mit dem Historischen Museum Saar zum Thema: „Grenzland: Erfahrungen mit und Verarbeitung der Grenze: Ergebnis: Katalogbuch und Ausstellung.
Innerhalb des sehr breit angelegten Gegenstandbereichs der genannten Ausstellung und des hiermit verbundenen Kataloges zielt das beantragte Projekt auf einen Teilbereich, der sich mit der mentalen und kulturellen Dimension von Grenzerfahrungen und Grenzwahrnehmungen in Lothringen und im Saarland und sich insbesondere mit der Resistenz nationaler und nationenbezogener Denk-, Vorstellungs- und Wahrnehmungsmuster beschäftigt. Ausgangspunkt ist der Dualismus zwischen sich öffnenden Grenzen, die einen gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum in einem Europa der Regionen Gestalt annehmen lassen, und den weiterhin am Rande der EU existierenden Grenzen, vor allem das Fortbestehen nicht nur sprachlicher, sondern vor allem auch kultureller und mentaler Grenzen. In dieser (inter)kulturellen Dimension liegen entscheidende, auch die wirtschaftliche Kooperation in entscheidendem Maße mitbestimmende Hemmnisse im Bereich grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Das Projekt hat durch die Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum und weiteren Lehrstühlen der Universität des Saarlandes eine interdisziplinäre Ausrichtung.


Vorgehensweise:
Drei Arbeitsschritte sind hinsichtlich der Durchführung des Projekts geplant. Es ist eine Pilotstudie, die mit erweiterter Fragestellung im Rahmen umfangreicherer, drittmittelfinanzierter Forschungsarbeiten (EU Mittel, Volkswagen-Stiftung) fortgesetzt werden soll.

  1. Die Sichtung und Sammlung geeigneten Quellenmaterials
  2. Befragungen von Zeitzeugen, insbesondere von Arbeitnehmern in grenzüberschreitend orientierten Unternehmen.
  3. Auswertung populärer Massenmedien
  4. Für die beiden ersten Auswertungsbereiche des Projekts ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Saar und eine Kooperation mit dem Lehrstuhl Neuere Geschichte (Prof. Dr. Hudemann ) und dem Institut für Psychologie (Dr. Krewer; Interkulturelle Psychologie) der Universität des Saarlandes geplant.