Deutsch-Russischer Rohstoffdialog an der Saar

Deutsch-Russischer Rohstoffdialog an der Saar - Experten diskutieren über die Herausforderungen der weltweiten Rohstoffversorgung

Am 14. und 15. Juni lud die SHS – Stahl-Holding-Saar (SHS) in Kooperation mit dem Europa-Institut/Universität des Saarlandes zahlreiche Geschäftspartner und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu einem „Deutsch-Russischen Rohstoffdialog an der Saar“ ein. Veranstaltungsort war die Gebläsehalle im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. „Russland ist Deutschlands größter Rohstofflieferant und spielt auch für die Rohstoffversorgung der beiden großen saarländischen Stahlunternehmen eine zunehmend wichtige Rolle“ erklärte Dr. Michael Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der SHS, in seiner Eröffnungsrede. „Ost-Europa stellt für uns sowohl in der Versorgung als auch im Vertrieb unserer Produkte einen bedeutenden Markt dar, auf dem wir weiter wachsen wollen“, so Müller weiter.

Im Zentrum der Diskussionen und Vorträge der Konferenz standen die Herausforderungen und zukünftigen Entwicklungen der Rohstoffversorgung in Deutschland und weltweit – nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der laufenden und kommenden technologischen Transformationsprozesse. Gegenstand ist dabei auch die Bedeutung Russlands als größter Steinkohle-Lieferant Deutschlands, als Land mit den weltgrößten Erdgasreserven und mit einem Anteil von einem Fünftel der weltweiten Reserven an Seltenen Erden.

In ihrer Rede unterstrich die Saarländische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger, „Der freie und faire Zugang zu den Grundstoffressourcen ist elementar für die Stahlindustrie. Ein Industrieland wie Deutschland muss fortlaufend strategische Vorsorge für die eigene Rohstoff- versorgung der Zukunft treffen und im Sinne der gebotenen Planungssicherheit möglichst langfristigen Lieferbeziehungen den Weg bahnen. Hierzu ist es unverzichtbar, mit starken und verlässlichen Partnern zusammenzuarbeiten. Diesbezüglich hat das Deutsch-Russische Rohstoffforum echte Maßstäbe gesetzt. Die heutige Veranstaltung wird sicherlich wertvolle Impulse senden für einen verstärkten Dialog zwischen unserer heimischen Industrie, der hiesigen Verwaltung und den entsprechenden Geschäftspartnern auf russischer Seite.“

Unter den Gastrednern und auf dem Podium vertreten waren neben der stellv. Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Saarlandes, Anke Rehlinger, viele weitere namhafte Gäste: Stephan Toscani, Landtagspräsident des Saarlandes, Wladimir Sedykh, Generalkonsul der Russischen Föderation in Bonn, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D. und Deutscher Schirmherr des Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums, Prof. Dr. Wladimir Litwinenko, Rektor der Bergbau-Universität St. Petersburg und Russischer Schirmherr des Deutsch- Russischen Rohstoff-Forums, Edmund Stoiber, Bayrischer Ministerpräsident a. D., Prof. Dr. Horst Teltschik, Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl, Prof. Dr. Marc Bungenberg, Direktor des Europa-Instituts/Universität des Saarlandes und Dr. Volker Steinbach, Vize-Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, u.a.

„Es werden immer größere Anforderungen an Transparenz und Sozialverträglichkeit der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen gestellt – diese Entwicklung werden wir beleuchten“, so Prof. Dr. Marc Bungenberg, Direktor des Europa-Instituts.

Für die beiden großen Stahlunternehmen an der Saar ist Russland der bedeutendste Lieferant an Einblaskohle und somit bereits ein wichtiger Rohstoffpartner, neben klassischen Rohstofflieferanten wie Brasilien, Australien, Kanada u. a. „Wir wollen die bereits sehr guten Beziehungen mit unseren russischen Rohstofflieferanten festigen und den partnerschaftlichen Dialog vertiefen“, unterstrich Hans-Joachim Welsch, Geschäftsführer der ROGESA Roheisengesellschaft Saar (ROGESA) und Zentralkokerei Saar (ZKS), und Vorsitzender des Ausschusses für Rohstoffpolitik des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, in seinem Vortrag. „Dazu trägt auch die Konferenz und die Möglichkeit zum direkten Austausch unter Experten einen wichtigen Teil bei“.

In dem zweitägigen Programm wurde den Gästen auch die Möglichkeit geboten, die Anlagen der AG der Dillinger Hüttenwerke, der Saarstahl AG sowie von ROGESA und ZKS – beide letztere sind Tochtergesellschaften von Dillinger und Saarstahl im Bereich Roheisen- und Kokserzeugung - zu besichtigen und sich direkt vor Ort von der Performance der Saarländischen Stahlindustrie als internationale Premiumhersteller zu überzeugen.