Medienkulturwissenschaft

Das HoK-Kernfach "Medienkulturwissenschaft" bewegt sich im Spannungsfeld zwischen 'Medienkulturen' und 'Kulturmedien', untersucht also wechselseitige Einflüsse zwischen Medien und Kulturen in vergleichender Perspektive und mit einem dezidiert europäischen Schwerpunkt.

Dies betrifft sowohl das Verständnis von Medien als kulturelle Artefakte wie auch umgekehrt den Blick auf Medien(dispositive) in ihren kulturellen Kontexten.

Denn Medien – seien es Kommunikationsformen (vom Brief bis zur E-Mail), sprachliche oder visuelle Kunstwerke (Literatur, Film, Computerspiel, Musikvideo usw.) oder etwa Körperpraktiken (Performance, Mode, Tätowierung etc.) – bilden Kultur(en) und kulturelle Gedächtnisse überhaupt erst heraus, strukturieren und speichern deren Weltwissen, erzeugen durch Schrift und Bild, Musik und Tanz ganz spezifische Medienästhetiken und beeinflussen rückkoppelnd wiederum gesellschaftliche Prozesse.

Struktur und Module

Seit dem Wintersemester 2020/21 können Studierende des interdisziplinären Studiengangs "Historisch orientierte Kulturwissenschaften" (HoK) in der neuen Studienordnung 2021 das HoK-Kernfach "Medienkulturwissenschaft" wählen, das in der Fächergruppe D (Kultur und Gesellschaft) angesidelt ist.

ModulSemesterModulelementVeranstaltungSWSCPTurnusPrüfungsleistung
Orientierungsmodul "Medienkulturwissenschaft"

1–2

VL "Medien- und Kulturanalyse"

Vorlesung

2

3

WiSe

1–2Ü "Medien- und Kulturanalyse"Übung23WiSeÜ mit Projektbericht (unbenotet)
Basismodul "Medienkulturwissenschaft"

2–4

VL "Medien- und Kulturtheorie"

Vorlesung

2

3

SoSe

2–4Ü "Medien- und Kulturtheorie"Übung23SoSeÜ mit Referat (unbenotet) und schriftlicher Ausarbeitung (benotet)
2–4PS "Medien- und Kulturtheorie"Proseminar26WiSePS mit Hausarbeit (benotet)
Aufbaumodul "Medienkulturwissenschaft"

5–6

VL/Ü "Medien- und Kulturvergleich"

Vorlesung/Übung

2

3

WiSe

5–6HS "Medien- und Kulturvergleich"Hauptseminar27SoSeHS mit Hausarbeit (benotet)

 

Schwerpunkt

Der Schwerpunkt des HoK-Kernfachs "Medienkulturwissenschaft" liegt in der fruchtbaren Verbindung von 'klassischer' Kulturtheorie (quasi von Platons 'Höhlengleichnis' bis zu Adornos 'Kulturindustrie' und Latours ANT) mit medienwissenschaftlichen Fragestellungen (etwa nach Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen in diachroner und synchroner Ebene, nach Intermedialität und Media Convergence usw.).

Während die jeweiligen Vorlesungen dabei theoretisch ausgerichtet sind und so einen strukturierten Überblick in das Themenfeld geben, liegt der Fokus der dazugehörigen Übungen stärker auf Methodik und Anwendung, sodass die Prüfungsleistungen sowohl wissenschaftliche Paper wie auch praktische Projektarbeiten (etwa Ausstellungsplanung, Radiofeature, Filmbeitrag) umfassen.

Module des Kernfachs

  • Orientierungsmodul "Medien- und Kulturanalyse" (6 CP)
  • Basismodul "Medien- und Kulturtheorie" (12 CP)
  • Aufbaumodul "Medien- und Kulturvergleich" (10 CP)