Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom stellt die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern in Deutschland dar (ca. 65.000 Neuerkrankungen pro Jahr) und ist nach dem Lungenkarzinom für die zweitmeisten krebsbedingten Todesfälle bei Männern verantwortlich (ca. 15.000 Todesfälle pro Jahr). Es gilt primär als Tumor des alten Mannes und das Alter ist auch ein Hauptrisikofaktor am Prostatakarzinom zu erkranken, aber auch Männer unter 45 Jahren können am Prostatakarzinom erkranken (Robert Koch Institut, Krebsregister Saarland).
Hinsichtlich seiner Biologie und seines klinischen Verlaufs weist das Prostatakarzinom einige Besonderheiten auf, die diese Tumorentität wissenschaftlich sowie auch in der täglichen klinischen Arbeit zu einer Herausforderung machen. Zum einen wächst das Prostatakarzinom testosteronabhängig, sodass der Testosteronrezeptor-Signalweg über den gesamten klinischen Verlauf der Erkrankung hinweg eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen weist das Prostatakarzinom eine ausgesprochene biologische aber auch klinische Heterogenität auf – so kann ein Patient sehr lange mit seinem Prostatakarzinom leben und es reicht aus dieses zu überwachen, es gibt aber auch sehr aggressive Verläufe bei denen die betroffenen Patienten schnell nach Diagnosestellung am Prostatakarzinom versterben.
Die Biologie des Prostatakarzinoms unter Berücksichtigung dieser Punkte besser zu verstehen und daraus neue Ansätze für Prävention, Früherkennung und Therapie zu entwickeln, ist ein zentrales Ziel der Prostatakarzinomforschung. Wir untersuchen die Kommunikation von Prostatakarzinomzellen mit ihre Tumormikroumgebung sowie die Mechanismen der Interaktion zwischen Primärtumor und Metastasen und deren Einfluss auf Krankheitsprogression und Therapieresistenz. Weiterhin stehen die Entwicklung neuer Biomarker, die Generierung und Charakterisierung von Primärzellkulturen und die Erprobung neuer Behandlungsansätze in innovativen i vitro und in vivo Modellen im Fokus unserer wissenschaftlichen Arbeiten.
Tumor-metastasis crosstalk in prostate cancer: examining the effects of primary tumor removal and the role of exosomes in an orthotopic xenograft model
Johannes Linxweiler, Kerstin Junker
Gefördert durch: EAU research foundation
Einfluss tumor-assoziierter Fibroblasten und deren Exosomen auf Wachstum und Progression des Prostatakarzinoms
Johannes Linxweiler, Aishwarya Tagat, Kerstin Junker
Gefördert durch: Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (2016 - 2019)
Stellenwert der Integrinrezeptoren als therapeutisches Target für das metastasierte Prostatakarzinom unter Resistenz zu Taxanen und Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren
Prof. Dr. Igor Tsaur, Prof. Dr. Roman Blaheta, Matthias Saar, Johannes Linxweiler
Gefördert durch: DFG
Etablierung experimenteller bildgebender Verfahren (Kleintier-Sonographie/-CT/-MRT) zur Verlaufskontrolle von Tumorwachstum und Metastasierung bei orthotopen Xenograftmodellen urologischer Tumore (Prostatakarzinom, Nierenzellkarzinom)
Johannes Linxweiler
in Kooperation mit dem Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie: Christina Körbel, Michael D. Menger
in Kooperation mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie - Forschung: Andreas Müller
Gefördert durch: DFG (Großgeräteanträge)