Lully-Gesamtausgabe

Jean-Baptiste Lully: Gesamtausgabe

Œuvres Complètes, Édition critique en 39 volumes

 

Subskription: Georg Olms Verlag, Hildesheim

Aufführungsmaterial exklusiv über die Alkor-Edition

 

Bereits erschienene Bände

 

Der in Florenz geborene Jean-Baptiste Lully (1632–1687) ist der bedeutendste französische Komponist des 17. Jahrhunderts.

 

Bekannt wurde er zunächst als Autor eines neuen Typus von Hofballetten, für die er im Gegensatz zur Tradition die Vokal- und Instrumentalmusik schuf und in denen er an der Seite des Königs Ludwig XIV. als Tänzer auftrat.

 

Zusammen mit Molière schrieb er Comédies-ballets, die während der in ganz Europa berühmten Hoffeste in Versailles und im Theater Molières aufgeführt wurden. Mit seinen fünfzehn Tragédies en musique, deren Libretti meist von Philippe Quinault stammen, schuf er eine ganz eigenständige Operngattung, in der im Gegensatz zur italienischen Oper der Zeit Chor und Ballett eine wichtige Rolle spielten.

 

Mit dieser Opernkonzeption, in der Gestaltungselemente des Ballet de cour und der Comédie-ballet einhergingen, lieferte er das Modell für die französische Oper, das im Grunde bis ins 20. Jahrhundert nachwirkte, denn Chor und Ballett, in denen die gestisch-pantomimische und damit optische Ausdrucksdimension in das Geschehen einbezogen sind, bleiben hier eine Konstante.

 

Neben den Bühnenwerken komponierte Lully einige kirchenmusikalische, darunter die für die Entstehung des Grand Motet wichtigen Motetten Miserere und De profundis sowie das Te Deum und kammermusikalische Werke (u.a. Kammertrios, Trios pour le coucher du roi).

 

Die Nachfrage nach Lully-Partituren und nach Aufführungsmaterial ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, nachdem Aufführungen von Armide, Atys und Roland ein großes internationales Echo fanden.

 

Dem Wunsch vieler Ensembles und Bühnen folgend, entstand der Plan einer Lully-Gesamtausgabe, die von dem Ministère de la Culture in Paris unter dem Dach von Musica Gallica finanziert wird und beim Georg Olms Verlag erscheinen wird.

 

Die Ausgabe wird 39 Bände als Notenausgabe und 2 Textbände umfassen:

 

Hofballette (11 Bände), Comédies-ballets (6), Opern (16), Kirchenmusik (5) und Kammermusik (1). Es handelt sich um eine Ausgabe, die wissenschaftliche und praktische Ansprüche vereint.

 

Zu jeder Partiturausgabe werden auch die Stimmen (Leihmaterial exklusiv bei der Alkor-Edition) und ein »Clavier«-Auszug erscheinen, der sich besonders für das Cembalo eignen soll, aber selbstverständlich auch für das Klavier verwendbar ist.

 

Die Lully-Gesamtausgabe ist die erste historisch-kritische Ausgabe, die auf der Auswertung sämtlicher überlieferten Quellen basiert. Die Libretti werden in den Bänden auch unabhängig von der Partitur in modernisierter Orthographie mit kritischem Apparat ediert.

 

Als erster Band erschienen Anfang des Jahres 2001 drei bisher nicht veröffentlichte Ballets de cour (Ballet des Saisons, Ballet des Amours déguisés und Ballet de Flore).

 

Es folgten als nächste Bände Te Deum, Jubilate Deo und Thésée.

 

Die von der Association Lully herausgegebene Ausgabe entsteht in Kooperation zwischen dem Institut für Musikwissenschaft der Universität des Saarlandes und dem Institut de Recherche sur le Patrimoine Musical en France (I.R.P.M.F.) unter Beteiligung der führenden Wissenschaftler, die sich mit Lully, der Musik und dem Musiktheater seiner Epoche beschäftigt haben.