Argumentationspreis

Auf dem Sommerfest 2022 wurde erstmals der Argumentationspreis des Philosophischen Instituts vergeben. Der Preis wird an Studierende (B.A., M.A. und Lehramt) unseres Instituts verliehen, ist mit 100€ dotiert und würdigt den herausragenden Umgang mit Argumenten in Hausarbeiten. Nach in der Ausschreibung genauer definierten Evaluationskriterien filtert die Jury aus den Nominierungen aller Dozierenden des Instituts die preiswürdigste Arbeit heraus, die innerhalb eines Jahres abgegeben worden ist (zuletzt 13.4.2021 bis 11.4.2022).

Der Agrumentationspreis 2021/22 wurde André Steingrüber für seine Doppelhausarbeit zu den Themen “Equality and Priority” und “Transformative Decisions” verliehen. In der ersten Arbeit beschäftigt sich André Steingrüber mit Argumenten, die gegen Parfit’s Priority View vorgebracht wurden. André Steingrübers Ergebnis: Die vorgebrachten Gegenbeispiele sind zwar zur allgemeinen Überprüfung von Theorien der Gerechtigkeit interessant, vermögen es aber letztlich nicht, den Prioritismus als inadäquat auszuweisen.

In der zweiten Arbeit analysiert André Steingrüber transformative Entscheidungen als Spezialfall von "choices under change", also von Entscheidungen, die erwartbar die Wünsche oder Überzeugungen der entscheidenden Person verändern, und diskutiert die Frage, ob die expected utility theory (oder: Entscheidungstheorie) bei solchen Entscheidungen scheitert.

Die Jury begründete Ihre Wahl folgendermaßen: „Beide Arbeiten zeugen von herausragenden Fähigkeiten die Positionen und Argumente zu analysieren und kritisch zu untersuchen; sie argumentieren klar, gradlinig und überzeugend, und dringen zu eigenständigen Überlegungen und Einschätzungen vor.“

Eine lobende Erwähnung erhielten auf dem Sommerfest 2022 zudem Hausarbeiten von Lena Marie Budde und Rouven Schank, die ebenfalls nominiert und von der Jury als herausragend angesehen worden waren.

Für den Zeitraum 2022/23 hat das Institut erneut den Argumentationspreis ausgelobt und wird in naher Zukunft eine förmliche Ausschreibung hierzu versenden. Die Preisträgerarbeit 2021/22 veröffentlicht das Institut zur Nachahmung und im Einverständnis mit dem Autoren an dieser Stelle: Link.

Der Header ist ein Ausschnitt von Hermann Waibels Bild "Lichtfarbe" von 1987. Wir danken Herrn Waibel für die freundliche Erlaubnis, sein Bild zu nutzen.