Aktuelles

Termine für das Wintersemester 2025/26

Gastvorträge und Diskussionen

 

Montag, 24. November 2025, 16:15 bis 19:30 Uhr (mit einer Pause von 17:45 bis 18:00)
Gastvortrag von Vuko Andrić (Linköping)
“Consequentialism and Incoherence” (Vortrag mit Diskussion)
(Eine öffentliche Sitzung von Christoph Fehiges Seminar "Topics in Analytic Ethics" und von Walter Pfannkuches und Ulla Wessels' Seminar "Utilitarismus: für und wider")
Gebäude A4.3, Seminarraum 0.01
 


Mittwoch, 17. Dezember 2025, 16.15 Uhr
Gastvortrag von Lisa Schmalzried (Merseburg)
Titel wird noch bekanntgegeben
Gebäude A4.3, Seminarraum 0.01
 


Donnerstag, 18. Dezember 2025, 14.15 Uhr
Gastvortrag von Dr. Rico Hauswald (Dresden)
“Epistemische Invektiven”
Der Vortrag findet im Rahmen des Seminars „Demokratie, Desinformation und Schule" der Lernwerkstatt Demokratische Schule statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Gebäude A4.3, Seminarraum 0.01

Abstract
Das Konzept der Desinformation ist nicht (nur) ein neutrales, analytisches Werkzeug, mit dem sich bestimmte Phänomene unserer epistemischen Praxis beschreiben lassen. Seine Verwendung greift auch ein in diese Praxis – sie zieht Wirkungen nach sich, von denen zumindest einige höchst problematischer Natur sein können. Ich möchte insbesondere eine dieser Wirkungen untersuchen, indem ich „Desinformation" als epistemische Invektive charakterisiere. Als epistemische Invektiven bezeichne ich Ausdrücke, deren sprachliche Funktion u.a. darin besteht, Diskursbeiträge als irrelevante Alternativen auszuschließen, d.h. zu signalisieren, dass ein Sprechakt, Text, Argument o.ä. nicht wert ist, ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden. Eine solche Nicht-Berücksichtigung kann zwar prinzipiell legitim sein; problematisch sind jedoch Fälle, in denen Alternativen ausgeschlossen werden, die eigentlich nicht ausgeschlossen werden sollten.
 


Mittwoch, 14. Januar 2026, 18.15 Uhr
Gastvortrag von Veronique Zanetti (Bielefeld)
“Kompromiss in Klimafragen”
Gebäude A4.3, Seminarraum 0.01

Abstract
Es scheint unstrittig zu sein, dass es zwingende, d. h. keiner weiteren Verhandlung bedürfende moralische Gründe für eine deutliche Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen gibt. Strittig ist allerdings, ob sich aus dieser prinzipiellen Feststellung individuelle Handlungsanweisungen ableiten lassen, also etwa eine individuelle Pflicht, die eigenen Emissionen zu reduzieren. Das Problem (in der Diskussion spricht man von "the inefficacy problem") liegt darin, herauszufinden, was ein einzelner Akteur falsch macht, wenn er in einer bestimmten Art und Weise handelt, und zu erklären, warum es falsch ist, wenn doch sein Handeln keine moralisch bedeutsamen Auswirkungen hat. Ich werde mich auf das konzentrieren, was in einem berühmten Aufsatz Sinnott-Armstrong das "wasteful driving" nennt. Die Frage lautet: Haben wir eine Pflicht, Handlungen dieser Art zu unterlassen? Ich werde argumentieren, erstens, dass die kantischen unvollkommenen Pflichten keine allgemeine Lösung für das Problem der Unwirksamkeit bieten und, zweitens, dass unsere Antwort darauf in vielen Fällen die Form eines Kompromisses annimmt.
 


Der Header ist ein Ausschnitt von Hermann Waibels Bild "Lichtfarbe" von 1987. Wir danken Herrn Waibel für die freundliche Erlaubnis, sein Bild zu nutzen.