Umso wichtiger ist es, dass in zeitpolitischen Debatten Geschlechterperspektiven mitgedacht werden. Ein empirischer Zusammenhang zwischen längerer Arbeitszeit und wirtschaftlichem Wohlstand ist bislang nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Überlange Arbeitszeiten gefährden Produktivität, Gesundheit – und verschärfen bestehende Geschlechterungleichheiten.
Das Impulspapier „Wir erwarten mehr: Zeit für eine entschlossene Gleichstellungspolitik!“ zeigt, wie eine gerechte Zeitpolitik aussehen kann: Erwerbs- und Sorgearbeit müssen fair verteilt werden, Arbeitszeitmodelle flexibler und planbarer sein, Betreuungs- und Pflegeinfrastruktur ausgebaut werden. Wer Geschlechtergerechtigkeit verwirklichen will, muss Strukturen schaffen, die gleiche Möglichkeiten für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und politische Teilhabe garantieren.