Vorl. Presse- u. Rundfunkrecht

Vorlesung Presse- und Rundfunkrecht

Zeit:Do., 16.00 - 19.00 Uhr
Ort:HS 114
Beginn:15.10.2009
Zielgruppe: ab 7. Semester
Voraussetzung:Pflichtvorlesungen im Staats- und Verwaltungsrecht sowie im Zivil- und Strafrecht
LP / CP:0 / 4,5

Aufbau

Die Vorlesung ist zweigeteilt: In den Monaten Oktober, November und Dezember 2009 (Gliederung Teil 1 bis 3) wird sie von Prof. Dr. Christoph Gröpl gehalten werden, in den Monaten Januar und Februar 2009 (Gliederung Teil 4) vom Lehrbeauftragten der Fakultät, Herrn Rechtsanwalt Thomas Kleist.

Inhalt

Die Vorlesung legt die Grundlagen für den "öffentlich-rechtlichen Zugang" zum Medienrecht. An ihrem Anfang steht daher eine vertiefte Befassung mit dem einschlägigen Verfassungsrecht, insb. mit dem Grundrecht auf Meinungs-, Informations-, Presse-, Rundfunk- und Filmfreiheit gem. Art. 5 Abs. 1 und 2 GG. Ohne in diesem Bereich materiell und prozessual "fit" zu sein, kann eine medienrechtliche Karriere kaum gelingen. Den zweiten Abschnitt der Vorlesung bildet das allgemeine Presse- und Rundfunkrecht, wie es sich aus dem Saarländischen Mediengesetz (SMG) ergibt. Die dabei vermittelten Kenntnisse lassen sich freilich mühelos auf das Gesetzesrecht anderer Bundesländer übertragen. Ein besonderes Interesse der Veranstaltung liegt schließlich auf dem Rundfunkrecht, wie es sich insb. nach den verschiedenen Rundfunkstaatsverträgen darstellt. In diesem Rahmen wird auch das Recht einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt und einer Landesmedienanstalt – exemplarisch am Saarländischen Rundfunk (SR) sowie an der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) – veranschaulicht.

Benötigte Gesetzestexte

  • Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG),
  • Saarländisches Mediengesetz (SMG),
  • Rundfunkstaatsvertrag (RStV),
    ergänzend nach Bedarf: Rundfunkgebührenstaatsvertrag (RGebStV), Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag (RFinStV), Mediendienste-Staatsvertrag (MDStV), Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), Teledienstegesetz (TDG), Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG), Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Zivilprozessordnung (ZPO), Strafgesetzbuch (StGB), Strafprozessordnung (StPO) u.a.

Empfohlene Textsammlungen

  • Medienrecht, Vorschriftensammlung, zusammengest. v. F. Fechner/J.C. Mayer, 5. Aufl. 2009;
  • Landesrecht Saarland, hrsgg. v. H.-P. Freymann/H. Kröninger/R. Wendt, 17. Aufl. 2009.

Literaturauswahl

  • D. Dörr/R. Schwartmann, Medienrecht, 2. Aufl. 2008,
  • F. Fechner, Medienrecht, 10. Aufl. 2009,
  • F. Fink/M. Cole/ T. Keber, Europäisches und Internationales Medienrecht, 1. Aufl., 2008,
  • H. Gersdorf, Grundzüge des Rundfunkrechts, 1. Aufl. 2003,
  • G. Herrmann/ M. Lausen, Rundfunkrecht, 2. Aufl. 2004,
  • A. Hesse, Rundfunkrecht, 3. Aufl. 2003,
  • M. Löffler/R. Ricker, Handbuch des Presserechts, 5. Aufl. 2005,
  • M. Paschke, Medienrecht, 3. Aufl. 2007,
  • J. Petersen, Medienrecht, 4. Aufl. 2008,
  • J. Soehring, Presserecht, 3. Aufl. 2000,

Gliederung


Teil 1: Grundlagen, insbesondere Verfassungsrecht
A. Begrifflichkeiten
Medien, Medienrecht, Presse- und Rundfunkrecht, Abgrenzungsfragen, Rechtsquellen
B. Kompetenzrechtliche Regelungen
I.  Gesetzgebungskompetenzen des Bundes für das Presserecht
II. Gesetzgebungskompetenzen des Bundes für das Rundfunkrecht
III.Gesetzgebungskompetenzen der Länder; Staatsverträge der Länder
C. Materiellrechtliche Regelungen: Freiheitsrechte des Art. 5 Abs. 1 und 2 GG
I.  Funktionen der Freiheitsrechte des Art. 5 Abs. 1 GG
II. Die einzelnen Freiheitsrechte (Kommunikations- und Mediengrundrechte)
III.Schranken der Kommunikations- und Medienfreiheiten (Art. 5 Abs. 2 GG)
IV.Kunstfreiheit, Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG
Teil 2: Presse- und Rundfunkrecht – Allgemeiner Teil
A. Saarländisches Mediengesetz (SMG)
B. Freiheit(en) der Medien (Presse und Rundfunk)
I.  Verfassungs- und Europarecht
II. Einfachgesetzliche Erweiterungen
C. Die öffentliche Aufgabe von Presse und Rundfunk
I.  Dienst an der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, § 3 Abs. 1 Satz 2, § 4 SMG
II. Folgerungen aus der „öffentlichen Aufgabe“ von Presse und Rundfunk
D. Presse- und Rundfunk-Ordnungsrecht (Medien-Ordnungsrecht)
I.  Überblick
II. Impressumspflicht und verwandte Pflichten
III.Gegendarstellung, § 10 SMG
IV.Medienwettbewerbs- und Medienkartellrecht (Grundzüge)
Teil 3: Besonderer Teil I: Presserecht
A. Kennzeichnungspflicht von Anzeigen
B. Ablieferungspflichten (Pflichtexemplare) § 14 SMG
Teil 4: Besonderer Teil II: Rundfunkrecht (RA Thomas Kleist)
A. Geschichte des Rundfunks in Deutschland
B. Rechtsquellen des Rundfunkrechts
C. Öffentlich - rechtlicher Rundfunk
I.  Rundfunkanstalten
II. Binnenorganisation der Rundfunkanstalten
III.Funktionsbereich
IV.Finanzierung
D. Privater Rundfunk
I.  Funktionen; Vielfaltsicherung
II. Regelungsrahmen: RStV, SMG, SVwVfG
III.Beteiligungsverhältnisse bedeutender deutscher Privatfernsehsender
IV.Landesmedienanstalt Saar (LMS)
V.Zulassung
VI.Aufsicht
E. Ausgewählte Bereiche des Rundfunkrechts
I.  Jugendschutz
II. Kurzberichterstattung
III.Werbung, Sponsoring, Merchandising
IV.Frequenzvergabe
F. Europarechtliche Bezüge des Rundfunkrechts
I. Recht der Europäischen Gemeinschaft
II.Europaratskonvention über das grenzüberschreitende Fernsehen

Crashkurs

Der Crashkurs "Deutsches und internationales Informations- und Medienrecht" richtet sich an alle Examenskandidaten im Schwerpunktbereich 5 sowie an alle interessierten Einsteiger. Er findet an folgenden Terminen jeweils im HS 120 in Gebäude B 4.1 statt:

DatumUhrzeitInhalt
Fr., 13.02.201014.00 - 18.00 Uhr(Wiederholung materielles Medienrecht)
Sa., 14.02.201009.00 - 13.00 Uhr(Wiederholung materielles Medienrecht)
Fr., 19.02.201014.30 - 16.30 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)
Sa., 20.02.201009.00 - 11.00 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)
Fr., 26.02.201014.30 - 16.30 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)
Sa., 27.02.201009.00 - 11.00 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)
Fr., 05.03.201014.30 - 16.30 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)
Sa., 06.03.201009.00 - 11.00 Uhr(medienrechtliche Fallbesprechung)