Forschung

Antisemitismus

Privatrecht – Ziviljustiz – Juristenausbildung Nomos, 2024, Baden-Baden

Die Untersuchung befasst sich mit dem Themenfeld „Recht und Antisemitismus“. Zu diesem Zwecke werden der Zusammenhang von Privatrecht und Antisemitismus (Anfechtung, Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, Mietrecht, Reisevertragsrecht), Entscheidungen der Ziviljustiz mit Bezug zu Antisemitismus und die Juristenausbildung kritisch näher betrachtet. Die Studie verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Sie berücksichtigt Erkenntnisse aus den Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften, Sprachwissenschaften, Geschichtswissenschaften und der Soziologie.

 

Franz Mestitz (1904-1994)

Juristische Zeitgeschichte, Abteilung 4, Leben und Werk, Bd. 19, Berlin 2024.

Franz Mestitz war eine prägende Persönlichkeit des deutschen Arbeitsrechts im 20. Jahrhundert. Als Jurist, Wissenschaftler und Praktiker erlebte er die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit hautnah und prägte mit seinen Arbeiten die Entwicklung des Arbeits- und Sozialrechts nachhaltig.

Prof. Dr. Hannes Ludyga zeichnet in dieser Biografie den Lebensweg von Mestitz nach – von seinen frühen akademischen Jahren über die Herausforderungen während des Nationalsozialismus bis hin zu seinem Wirken in der Nachkriegszeit. Dabei beleuchtet das Buch nicht nur seine wissenschaftlichen Beiträge, sondern auch seinen Einfluss auf die arbeitsrechtliche Praxis und Gesetzgebung.

 

NS-Strafjustiz an der Saar von Dr. Simon Dörrenbächer

Nationalsozialistisches Strafrecht in der Rechtsprechung des Sondergerichts Saarbrücken 1939 bis 1945

Dr. Simon Dörrenbächer promovierte am Lehrstuhl von Prof. Dr. Ludyga. 

Die Arbeit befasst sich mit der saarländischen Strafjustiz und ihrem Wirken während der nationalsozialistischen Herrschaft und nimmt dabei die Spruchpraxis des Sondergerichts Saarbrücken während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 in den Fokus. Anhand einer Analyse von Verfahrensakten wird untersucht, ob und in welchem Umfang die Spruchpraxis des Gerichts von der nationalsozialistischen Ideologie determiniert war. Hierfür wird insbesondere dargestellt, welche Denkfiguren als prägend für das nationalsozialistische Strafrecht angesehen werden können, um diese dann in den jeweiligen Urteilsbegründungen offenzulegen. Die Arbeit zeichnet so das erschreckende Bild eines Gerichts, das durch Todesurteile in mindestens 27 Fällen zum Teil der NS-Repressionsmaschinerie wurde und damit der NS-Rassenideologie mit ihrer Unterscheidung zwischen »wertvollen« und »schädlichen« Menschen Vorschub leistete, indem es zur Legitimation der Tötung von Menschen zentrale Denkmuster der NS-Ideologie übernahm.

Die Arbeit wurde mit dem Dr. Eduard-Martin-Preis der Universitätsgesellschaft des Saarlandes e.V. ausgezeichnet.

 

Rechtsgeschichte Saarbrückens im 20. Jahrhundert

Juristische Zeitgeschichte, Abteilung 1, Allgemeine Beiträge, Bd. 27, Berlin 2022.

"Rechtsgeschichte Saarbrückens im 20. Jahrhundert" von Prof. Dr. Hannes Ludyga bietet eine umfassende Analyse der rechtlichen Entwicklungen in Saarbrücken während des 20. Jahrhunderts. Das Werk beleuchtet die Transformation der Stadt zur "Großstadt" im Jahr 1909, die rechtlichen Veränderungen während und nach dem Ersten Weltkrieg, das Saarstatut, die Zeit des Völkerbundsmandats von 1920 bis 1935, die Saarabstimmung von 1935, die Ära des Nationalsozialismus sowie die rechtlichen Entwicklungen nach 1945. Durch die Berücksichtigung politischer, sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aspekte schließt dieses Buch eine Forschungslücke und leistet einen wertvollen Beitrag zur europäischen Rechtsgeschichte und juristischen Zeitgeschichte.