Stefanie Thurm

Assoziierte Doktorandin im Nachwuchskolleg Europa

Politikwissenschaft

Besuchsadresse:
Gebäude C5 3, Raum 0.18
66123 Saarbrücken

Mail:stefanie.thurm(at)uni-saarland.de
Telefon: +49 (0)681 302-70231

 

Stefanie Thurm hat an der Universität Trier Anglistik, Medien- und Sozialwissen­schaften studiert und ihr Studium mit einem B.Sc. in Sozial­wissen­schaften abgeschlossen. Ihr Master­studium der Sozial­wissen­schaften hat sie anschließend in Kaisers­lautern absolviert. Seit 2021 arbeitet und forscht sie als Projekt­mitarbeiterin in dem BMBF-geförderten Verbund­vorhaben „Linking Borderlands“. Innerhalb des Teil­projektes „Policy Borderlands“, welches seit September 2022 an der Universität des Saar­landes angesiedelt ist, beschäftigt sie sich mit Policy-Lernen in und zwischen Grenz­regionen. Ein besonderer Schwer­punkt liegt dabei auf dem Thema Sprachen­politik und auf der Frankreich­strategie des Saarlandes.

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Dissertationsprojekt

Nachbarsprachenpolitik der deutschen Bundesländer im Vergleich

Stefanie Thurms Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Förderung von Nachbar­sprachen in den deutschen Bundes­ländern. Dabei wird zum einen das Ziel einer deskriptiv-vergleichenden Darstellung angestrebt, zum anderen erfolgt eine Analyse der zugrunde­liegenden kausalen Faktoren, um bestehende Differenzen zu erklären. Das Promotions­vorhaben knüpft in mehreren Punkten an aktuelle Themen der Europa­forschung und der europa­bezogenen Border Studies an.

Erstens stellt die Förderung von Fremd­sprachen­kenntnissen seit vielen Jahren ein Desideratum der EU dar: Während die EU zwar auf diesem Gebiet über keine legislativen Kompetenzen verfügt, hat sie die Mitglied­staaten und Regionen wiederholt in Stellung­nahmen zu gesteigerten Anstrengungen aufgefordert. In der jüngeren Vergangenheit wurde von der Kommission auch explizit eine Zwei- oder Mehr­sprachigkeit in Grenz­regionen zum Ziel erhoben. Vor diesem Hinter­grund beleuchtet das Promotions­vorhaben, ob und inwiefern diese nicht rechts­verbindliche Ziel­setzung von den deutschen Bundes­ländern umgesetzt wird.

Zweitens nimmt die Förderung von Nachbar­sprachen insbesondere im Kontext der grenz­überschreitenden Kooperation einen zentralen Stellen­wert ein. Das grenz­übergreifende Zusammen­wachsen von europäischen Regionen wird durch die EU finanziell und organisatorisch gefördert und wird am prominentesten über Interreg-Kooperationen realisiert. Allerdings verhindern diverse Barrieren nach wie vor die Herausbildung von wahrhaftig integrierten Grenz­räumen. Gerade fehlende oder unzureichende Sprach­kenntnisse zählen dabei zu den größten Hindernissen von erfolgreicher Kooperation. Vor diesem Hinter­grund kann die Förderung der Nachbar­sprache sowohl die Rolle der abhängigen als auch die Rolle der unabhängigen Variablen einnehmen: Auf der einen Seite erleichtert und bedingt erfolgreiche sprachliche Verständigung Kooperation in vielen Politik­feldern. Auf der anderen Seite können bestehende Kooperations­beziehungen einen Anreiz zur vermehrten Sprach­förderung darstellen.

Das Promotions­vorhaben adressiert vor diesem Hinter­grund eine Forschungs­lücke, indem das wichtige, aber bisher wenig beachtete Politik­feld der Sprachen­politik sowohl deskriptiv beleuchtet als auch kausal analysiert wird.