Prof. Florence Metz: „Navigating the Climate Policy Paradox: Institutional Complexity and the Challenge of Policy Coherence in the EU“

Teil der VortragsreihePolitik in Europa

Datum: 08.07.2025
Uhrzeit: 16:30-18:00 Uhr
Ort: Geb. C1 7, Raum 0.08

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten

Ankündigungsplakat
Veranstaltung im LSF

 

Prof. Dr. Florence Metz

Florence Metz ist Politikwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Governance-Resilienz, politische Prozesse und Umwelt-Governance. Seit April 2025 hat sie die Professur für Politikanalyse und politische Ökonomie an der RPTU Universität Kaiserslautern inne. Zuvor war sie Assistenzprofessorin für Governance Resilience an der Universität Twente in den Niederlanden.

Florence Metz war Postdoktorandin in der Natural Resource Policy Group der ETH Zürich und forschte am Zentrum für Entwicklung und Umwelt der Universität Bern sowie am Oeschger Centre for Climate Change Research. Sie promovierte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern, wo sie politische Netzwerke und Gewässerschutzpolitik in der Rheinregion untersuchte.

Ihre Forschung umfasst mehrere internationale Projekte, die vom niederländischen ZonMW und dem Schweizerischen Nationalfonds finanziert wurden, wobei sie Feldforschung in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Madagaskar, Laos und Myanmar durchführte. Im Jahr 2022 wurde sie mit dem Professor De Winter Award ausgezeichnet. Im Jahr 2025 erhielt sie einen ERC Starting Grant für ihr Projekt Climplexity: CLIMate policy integration - A comPLEXITY trap?

 

Zusammenfassung

Die Europäische Union hat den Klimaschutz zu einer zentralen politischen Priorität gemacht, indem sie 30 % ihres Haushalts für den Zeitraum 2021-2027 - 557 Milliarden Euro - für klimabezogene Ausgaben bereitstellt (Europäische Kommission, 2022) und von allen Politikbereichen verlangt, Klimaziele zu integrieren. Dennoch zeigen die Prognosen des Climate Action Tracker (2022), dass die EU ihr Netto-Null-Emissionsziel für 2050 wahrscheinlich nicht erreichen wird.

In diesem Vortrag wird das Paradoxon zwischen politischem Ehrgeiz und politischer Effektivität untersucht. Ich vertrete die Ansicht, dass eine der wichtigsten Erklärungen in einer fehlerhaften Annahme liegt: dass die Kohärenz der Klimapolitik mit zunehmender Häufigkeit stabil bleibt. In der Praxis widersprechen sich die politischen Maßnahmen oft, und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten werden nur unzureichend verstanden.

Aufbauend auf der Theorie der institutionellen Komplexitätsfallen zeigt diese Untersuchung, wie expandierende Politikportfolios fragmentiert und kontraproduktiv werden können, wenn sie nicht richtig koordiniert werden. Methodisch wende ich die Netzwerkanalyse an, um die Wechselwirkungen zwischen politischen Instrumenten und Zielen zu identifizieren und zu kartieren und Bereiche mit Synergien und Widersprüchen aufzuzeigen. Dieser systembasierte Ansatz bietet neue Einblicke in die strukturellen Grenzen der klimapolitischen Integration und zeigt auf, warum institutionelle Komplexität ein verstecktes Hindernis für die Erreichung von Klimazielen sein kann. Die Forschung ist Teil des ERC Starting Grant Projekts Climplexity: CLIMate Policy Integration—a ComPLEXITY Trap?

Sprache: Englisch

Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Um Voranmeldung an vinciane.pilz(at)uni-saarland.de wird gebeten.