Aktuelles
Abendvorträge
Unser nächster Abendvortrag in Präsenz:
Dr. Petra Tutlies, Außenstelle Nideggen - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege
"Speichergruben im Gräberfeld: Erste Ergebnisse zu der Bedeutungsverschiebung in einer sakralen eisenzeitlichen Landschaft westlich von Köln"
Donnerstag, 20.11.2026, Beginn 18:00 Uhr, Raum 1.30
Abstract: Eines der größten metallzeitlichen Gräberfelder im nördlichen Rheinland bei Erftstadt westlich von Köln wurde zwischen der Urnenfelderzeit und der beginnenden mittleren Eisenzeit belegt. Diese sakrale Landschaft erstreckt sich über eine Länge von mehr als zwei Kilometern an einer überörtlichen Verkehrsachse. Nichtsdestotrotz lässt sich im archäologischen Befund der Ausgrabungen von 2017-2021 im Vorfeld einer Auskiesung zeigen, dass das Areal der Grablegen in der weiteren mittleren Eisenzeit nicht respektiert, sondern durch ein Wirtschaftsareal überbaut wurde. Die Referentin erläutert den Grabungsbefund und die singuläre Befundsituation (nicht nur) im nördlichen Rheinland.
Zur Person: Dr. Petra Tutlies M.A., *1961, leitet seit 2005 die Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Sie wurde 2020 über einen eisenzeitlichen Speicherplatz bei Weilerswist-Vernich, Kreis Euskirchen promoviert und beschäftigt sich seit langen Jahren mit der metallzeitlichen Siedlungslandschaft und der Verkehrstopographie im nördlichen Rheinland.

Forschungskooperation mit Luxemburg
Am Freitag ging die erste gemeinsame Lehrgrabung der Saarbrücker Vor- und Frühgeschichte in Kooperation mit dem luxemburgischen Denkmalamt (INRA) zu Ende. Es war der Auftakt einer neu eingerichteten Forschungskooperation zur Erforschung der Eisenzeit im SaarLorLux Raum, die den Studierenden des Faches auch künftig eine sehr praxisnahe Ausbildung garantieren soll und zugleich neue archäologische Netzwerke in der Großregion etabliert. In den letzten vier Wochen hatten wir die seltene Gelegenheit, im Rahmen des Projektes eine mehrphasige Höhensiedlung mit doppeltem Abschnittswall zu untersuchen. Die Anlage liegt in einem Wald bei Itzig (Luxemburg), oberhalb des Flusses Alzette. Hier dokumentierten wir den Aufbau beider Wälle, von denen der größere sich als Mauer mit einem hölzernen Balkenwerk erwies. Außerdem wurde der Siedlungsbereich der Anlage untersucht, wobei auch Keramik aus römischer Zeit zu Tage kam, die wohl mit einer Nachnutzung zu verbinden ist. Die Ausgrabung erbrachte viele spannende Ergebnisse - eine Besiedlung der Anlage noch in der Spätantike ist anzunehmen. Die Studierenden konnten unter Einsatz modernster digitaler Grabungstechnik wichtige Praxiserfahrung sammeln, inklusive eines spannenden Einblickes in die regionale Siedlungsarchäologie.
Wir bedanken uns herzlichst beim luxemburgischen Denkmalamt (INRA) und bei der Grabungsfirma Archäoplan für die tolle Zusammenarbeit. Auch danken wir den Studierenden für ihre tolle Mitarbeit und ihr Engagement. Wir freuen uns schon sehr auf eine baldige Fortsetzung der Kooperation.
Neuer Bachelorstudiengang "Archäologie" seit dem Wintersemester 2021/22
Die Archäologie Europas steht im Mittelpunkt dieses Studienangebotes, welches gemeinsam von der Vor- und frühgeschichtlichen und der Klassischen Archäologie getragen wird. Das innovative Konzept des Studiengangs beruht auf der umfassenden Vermittlung von fachwissenschaftlichen, methodischen und praktischen Kompetenzen im Bereich landschafts- und fundstellenbezogener Archäologie sowie Objekt- und Bildwissenschaft. So erwerben Studierende fundierte Fachkenntnisse zu den zentralen Epochen und Kulturen des antiken / vormodernen Europas. Zugleich vermittelt der Studiengang neben den traditionellen auch eine große Bandbreite an modernsten digitalen Methoden, die in der archäologischen Forschung und Vermittlung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Schließlich sammeln die Studierenden Erfahrungen in allen relevanten archäologischen Berufsfeldern durch einen im Studienverlauf implementierten hohen Praxisanteil. Die dadurch erworbenen Kompetenzen sowie die Möglichkeit zur Ausbildung eines individuellen Curriculums bereiten optimal sowohl auf die Fortsetzung des Studiums in einem konsekutiven Masterstudiengang als auch auf einen frühen Berufseinstieg vor.
