Übung: Transkulturelle Räume. Topographien der Diversität
Transkulturelle Räume? Topographien der Diversität
In der kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung wird in der letzten Zeit immer mehr betont, dass wir in der modernen Gesellschaft nicht nur mit dem Phänomen der Globalisierung konfrontiert sind, sondern auch mit dem Phänomen, dass verschiedene lokale Kulturen parallel koexistieren können. Der Begriff Transkulturalität weist auf diese Gleichzeitigkeit des Unterschiedlichen hin, auf die Möglichkeit Elemente aus verschiedenen Kulturen beibehalten zu können. Menschen mit Migrationshintergrund übernehmen viele Gewohnheiten ihres neuen Lebensortes und bewahren gleichzeitig viele andere Elemente aus ihrer Heimatkultur. Hauptsächlich bei den Essengewohnheiten wird das ersichtlich, aber auch in vielen anderen Aspekten, die unter anderem im Umgang mit Räumen und Dingen des Alltags sichtbar werden. In der Übung werden wir Räume von Emigranten analysieren, die schon in Deutschland angekommen sind und sich in der Stadt Saarbrücken eine transkulturelle Heimat aufgebaut haben.
Die Übung führt in die Forschung über transkulturelle Räume in der Moderne ein. In einem ersten Teil der Übung werden wir uns mit Texten über das Phänomen der Transkulturalität auseinandersetzen. Im zweiten Teil geht es darum eine empirische Forschung über transkulturelle Räume in der Stadt Saarbrücken durchzuführen, indem wir uns mit der Präsenz von anderen Kulturen beschäftigen werden. Anhand von biographischen Interviews und einer visuellen Recherche von Raumeinrichtungen werden wir analysieren, in wie weit das Phänomen der Transkulturalität bei ausgewählten Räumen von EmigrantInnen zu finden ist.
Ziele der Übung: 1) Auseinandersetzung mit der Frage nach Transkulturalität in der Moderne, 2) Forschungserfahrung (Forschungsdesign, Feldarbeit, Materialerhebung –biographische Interviews und visuelle Recherche – , Materialanalyse), 3) Praxiserfahrung: Interdisziplinärer Austausch mit Kunst- und Architekturstudenten.
Die Lehrveranstaltung ist Teil einer Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Schule für Architektur) und mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar. In der Übung werden wir die Projekte von Studierenden der Architektur und der Kunst über Willkommensräume aktiv begleiten. Zusammen werden wird versuchen, an Entwürfen von einer „Siedlung der Willkommenskultur“ für Asylanten zu arbeiten.
Link zum Netzwerk Flüchtlingsforschung: fluechtlingsforschung.net