Übung: HABITUS! Ein Theoretisches Konzept aus Soziologie und Kunstgeschichte

HABITUS! Ein Theoretisches Konzept aus Soziologie und Kunstgeschichte

Ziel ist es sich im Rahmen einer interdisziplinären Diskussion dem fächerübergreifenden Fachterminus Habitus zu nähern. Das Wort Habitus leitet sich ab vom lateinischen Begriff für „äußere Erscheinung“ bzw. „Haltung“ oder „Gestalt“. Unser Handeln, Denken, Geschmack, Fühlen und unsere Kleidung kommen als Habitus im Lebensstil zum Ausdruck. Dementsprechend sind wir für den Soziologen Pierre Bourdieu Träger von sozial erlernten „Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata“.

Für den Kunsthistoriker Erwin Panofsky ist der Habitus weiterhin das Bindeglied des Künstlers zu seinem Zeitalter. Indem man das soziale Feld des Künstlers auslotet, gelingt eventuell eine Definition des Habitus. So kann man sich zum sozialen Feld gewinnbringend fragen, welche Bücher ein Künstler rezipiert hat, wer sein Lehrer war und mit welchen anderen Künstlern er zusammenarbeitete. Ebenso relevante Fragen wären: Warum ist ein Porträtierter auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt? Warum erregten Gemälde oder Gebäude Skandale und andere nicht?

Sowohl der Soziologe als auch der Kunsthistoriker sammeln vielerlei Dokumente. Ziel ist es, sich über das jeweilige kulturelle Kapital dem Habitus einer sozialen Gruppe oder Schicht bzw. dem Stil einer Zeit zu nähern.