Eye Tracking zur Untersuchung der Gefahrenwahrnehmung im Verkehr

Finanzierung

Lehrstuhlmittel

Kurzbeschreibung

Die Gefahrenwahrnehmung (Hazard Perception) - die Fähigkeit potenzielle Gefahren im Verkehr rechtzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren (z.B. McKenna & Crick, 1994) - stellt eine wichtige Teilkompetenz beim Autofahren dar. Insbesondere bei Fahranfängern ist diese Fähigkeit noch defizitär (z.B. Malone, 2012; Malone & Brünken, 2014). Daher wird in der Verkehrssicherheitsforschung nach Möglichkeiten gesucht, die Gefahrenwahrnehmung valide zu erfassen. Dies erfolgt in der Regel mithilfe so genannter Hazard Perception Tests, die zum einen in der Forschung und zum anderen auch schon international in offiziellen Fahrerlaubnisprüfungen zum Einsatz kommen. Die verwendeten Verfahren unterscheiden sich mitunter deutlich hinsichtlich der Inhalte, der Präsentationsform der eingesetzten Verkehrsszenarien (dynamisch oder statisch) und der Anforderungen die unterschiedliche Antwortformate (Multiple Choice, Reaktionszeit, Fahrsimulation) an die Teilnehmer stellen.

Ziel des Forschungsvorhabens ist in mehreren Experimenten das Blickverhalten von erfahrenen und unerfahrenen Autofahrern bei verschiedenen Aufgaben zur Gefahrenwahrnehmung zu vergleichen. Das Blickverhalten gibt zum einen Informationen darüber, in welchen Teilprozessen der Gefahrenwahrnehmung Unterschiede zwischen erfahrenen und unerfahrenen Fahrern vorliegen (z.B. Gefahrenentdeckung oder Bewertung, vgl. Malone & Brünken 2014). Zum anderen können Blickbewegungsparameter dazu genutzt werden, verschiedene Arten von Tests hinsichtlich der spezifischen Belastung (cognitive load; workload), die sie hervorrufen, zu vergleichen.

Die Befunde des Forschungsprojektes geben Hinweise darauf, wie Hazard Perception Tests optimal gestaltet werden können und welches Potenzial sie zur Erfassung einzelner Facetten der Gefahrenwahrnehmung aufweisen.