DH_Exkursion_Ludwigsburg

Straße-Macht-Politik - Massenproteste, Jugendunruhen und Vorstadtkrawalle in Frankreich seit den 1970er Jahren

 

Herzlich willkommen im Ober-/Exkursionsseminar: "Straße-Macht-Politik - Massenproteste, Jugendunruhen und Vorstadtkrawalle in Frankreich seit den 1970er Jahren"

 

Das Seminar hat zum Ziel, Studierenden den Reiz des eigenständigen Forschens näher zu bringen. Für ein Frankreichthema eignet sich kaum ein Ort besser dafür als die Frankreich-Bibliothek am Deutsch-Französischen Institut (DFI) in Ludwigsburg, die wohl führende deutsche Informations- und Dokumentationseinrichtung zum aktuellen Frankreich und zum deutsch-französischen Verhältnis. Dankenswerterweise stellt das DFI seine vorzügliche Infrastruktur zur Verfügung und bietet der UdS-"Forschergruppe" neben einer Einführung in die Recherchemöglichkeiten und Dienstleistungen einen eigenen Seminarraum zur Diskussion und Präsentation der Ergebnisse sowie ein kleines Rahmenprogramm. Inhaltlich geht es um verschiedene Anlässe und Formen von "Straßen-Politik" in Frankreich seit den ersten Banlieue-Unruhen Ende der 1970er Jahre bis hin zu immer wieder aufflackernden Massenprotesten durch unterschiedliche Berufs-, Interessen- und Gesellschaftsgruppen. Auf der Folie einer säkularen Tradition französischer "Straßen-Politik" seit den Bauernaufständen Mitte des 14. Jh. soll herausgearbeitet werden, welche politisch-kulturellen Muster einem solchen Vorgehen französischer Bürger zugrunde liegen. Lässt sich "die Straße" in Frankreich als ein verinnerlichter Raum zur Durchsetzung politischer Anliegen von Menschen begreifen, die sich in der "Großen Politik" unzureichend repräsentiert sehen? Als weithin akzeptierter Machtbegrenzer einer Exekutive, die sich in Augen mancher Bürger gelegentlich am Rande der Willkür bewegt? Welche tieferen Ursachen und konjunkturellen Faktoren müssen zusammenkommen, damit "die Straße" zum Faktor von Politik wird und abgehobene Elitenpolitik mit bürgernaher Massenmobilisierung kollidiert? Welche sind zentrale Voraussetzungen für den Erfolg von Protestbewegungen?