Technik und Recht

Seminar Technik und Recht

Konzeption

Informationstechnische Entwicklungen beeinflussen in der modernen Gesellschaft den privaten und beruflichen Alltag nahezu aller Menschen. Der Umgang mit elektronischen Daten sowie der zugrundeliegenden Informationstechnologie nimmt – insbesondere auch für Unternehmen – signifikant an Bedeutung zu. Die richtige Einordnung im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen aktueller Entwicklungen ist für Unternehmen, obgleich teilweise überlebenswichtig, nicht ohne Schwierigkeiten, muss sie doch sowohl aus technologischer Sicht als auch aus rechtlicher Sicht erfolgen. Beide Bereiche sind auch nicht voneinander unabhängig. Im Gegenteil: Einerseits wirken sich technische Entwicklungen naturgemäß auf Gesetzgebung und Rechtsprechung aus, andererseits bestimmen bestehenden rechtlichen Vorgaben die Verwendungsmöglichkeiten. Demzufolge ist ein möglichst 'reibungsfreies' Zusammenarbeiten der juristischen und technischen Abteilungen eines Unternehmens unerlässlich.

Das Seminar richtet sich gleichermaßen an Studenten der juristischen und der naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten.

Ablauf

Im Verlauf des Seminars werden Studierende dieser Fachrichtungen verschiedene Aspekte des Themengebiets gemeinsam diskutieren und analysieren und dann in kleinen, fächerübergreifend gemischten Gruppen konkrete Fragestellungen bearbeiten und ihre Ergebnisse in Form von Präsentationen und Seminararbeiten darstellen. Hierbei wird auch Raum für Themenvorschläge der Studierenden geboten. Die Termine finden im wöchentlichen Rhythmus statt. Bis zum Ende des Semesters folgen nun die Präsentationen der Seminararbeiten durch die Studierenden, welche aus einem etwa 20 minütigen Referat mit anschließender Diskussion und einer schriftlichen Ausarbeitung bestehen.

Für die juristischen Studierenden soll die Erkenntnis generiert werden, dass gerade die im technischen Bereich verankerten Rechtsgebiete oft ein Verständnis der zugrundeliegenden technischen Materie erfordert. Mit dem Seminar werden abstrakte wiederkehrende Prinzipien der Informationstechnologie vermittelt und im konkreten Fall vertieft. Für die naturwissenschaftlichen Studenten werden wichtige gesetzliche Grundlagen ihrer Arbeit und juristische Methodik dargestellt, um beispielsweise ein Bewusstsein für Compliance-Anforderungen zu schaffen.

Inhalte

Der technische Aspekt der Themen behandelt sowohl physische Umsetzung und Grenzen derselben, als auch die logisch-abstrakte Repräsentation von IT-Infrastruktur, Kommunikation, Sicherheit und verwandter Fachgebiete. Auf rechtlicher Seite sollen mehrere Rechtsgebiete belichtet werden, welche für das spätere Berufsleben von besonderem Interesse sind. Hierbei wird der weitgefasste Begriff der Compliance im Hinblick auf Arbeitsrecht, Datenschutzrecht, Europarecht und die gewerblichen Schutzrechte untersucht. Beispielhaft seien folgende Seminarbereiche aufgezählt:

  • Wardriving und Manipulationstechniken in kabellosen Netzwerken: rechtliche Aspekte
  • Cloud und Datenschutz: Organisation einer rechtskonformen IT Infrastruktur
  • Soziale Netzwerke, Big-Data und der Rechtsbegriff der Anonymität: Das technisch Machbare im Vergleich zur aktuellen Gesetzeslage
  • Automatisierte bzw. algorithmische Verhaltensanalyse von Arbeitnehmern
  • Technische Möglichkeiten und rechtliche Implikationen beim Prototyping (z.B.  3D-Drucker)
  • Streaming von Mediendate: Zugriffs- und Verwertungskontrolle
  • Datenschutzprobleme um Sensoren und Identifikationsmarker
  • Bring-Your-Own-Device im Unternehmen

Termine

Die nächste Seminarbesprechung findet am 21. Mai 2015 im Geb. E2 6, Seminarraum 1.06, 16.00 Uhr statt.

Wertigkeit

Das Seminar wird mit 4 Leistungspunkten durch die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät anerkannt und kann, im durch die Ordnung vorgegeben Rahmen, in das Studium eingebracht werden.


Für Studenten der naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten wird das Seminar mit 4 ECTS bewertet.