Wien - St. Petersburg. Die Korrespondenz zwischen Valentin Jamerey-Duval und Anastasia Socoloff (1762-1775)

Kritische Edition und historische Analyse eines zentralen Werks der russisch-westeuropäischen Kulturbeziehungen im Aufklärungszeitalter

Leiter*innen: Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarbrücken), Prof. Dr. Angelina Vacheva (Sofia)

Projektmitarbeiter: Florian Lisson M.A. (Saarbrücken)

Gefördert durch die Gerda Henkel Stifung und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (Programm Ostpartnerschaften)

Das Forschungsprojekt zielt auf die wissenschaftliche Aufarbeitung, in Form einer kritischen Textedition und einer historischen Analyse (in Gestalt eines umfangreichen Vorwortes und mehrerer wissenschaftlicher Aufsätze), eines zentralen und bisher in der Forschung kaum gewürdigten Werks der russisch-(west-)europäischen Kulturbeziehungen im Aufklärungszeitalter: der Korrespondenz (1762-1774) zwischen dem am Wiener Kaiserhof als Bibliothekar und Leiter des kaiserlichen Münzkabinetts tätigen Gelehrten Valentin Jamerey-Duval (1695-1775) und Anastasia Socoloff (1741-1822), Hofdame am Hof Kaiserin Katherinas II. von Russland. Die knapp 130 Briefe umfassende Korrespondenz wurde 1784 in französischer Sprache in St. Petersburg und Strasbourg und im Jahre 1792 in deutscher Übersetzung in Nürnberg publiziert und seitdem nicht wieder aufgelegt. Die Originalbriefe Valentin Jamerey-Duvals konnten von den Antragstellern im Moskauer Archiven ausfindig gemacht und vollständig fotografiert werden. Dies erlaubt, die auf Initiative Kaiserin Katharinas II. im Sinne ihrer außenpolitischen Zielsetzungen vorgenommenen, zum Teil einschneidenden Veränderungen an den Originalen präzise nachzuvollziehen und in der kritischen Textedition zu dokumentieren.

  1. Die Korrespondenz zwischen Valentin Jamerey-Duval und Anastasia Socoloff stellt ein herausragendes Dokument für den russisch-westeuropäischen Kulturtransfer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dar. In vielen Bereichen präziser und ein breiteres Spektrum an Themen umfassend als die bekannte und in einer kritischen Textedition vorliegende Korrespondenz zwischen Voltaire und Katharina II., wird eine große Bandbreite von Themen angesprochen, die insbesondere die Innen-, Außen- und Kulturpolitik der russischen Zarin Katharina II., des französischen Königs Ludwigs XV. und der deutsch-römischen Kaiserin Maria Theresia betreffen: so der Russisch-Osmanische Krieg 1768-1774; die von aufgeklärten Zielsetzungen bestimmte Verfassungs-, Innen-, Bildungs- und Kulturpolitik Kaiserin Katharinas II; das Image Russlands im Westen und sein Wandel seit Kaiser Peter I.; die Formen des Kulturtransfers zwischen dem Westen (insbesondere Frankreich) und Russland vor allem im Bereich von Literatur, Kunst, Musik und Theater; die Außenpolitik Kaiserin Maria Theresias; und die Innen- und Außenpolitik des französischen Hofes, die von Jamerey-Duval in seinen Briefen scharf kritisiert wird, wobei – wie erste Textvergleiche gezeigt haben – gerade diese frankreichkritischen Dimensionen der Korrespondenz von der russischen Zensur vor der Drucklegung gestrichen oder deutlich abgemildert wurden.
  2. Zweitens zeigt die Korrespondenz wie in einem Brennglas die sich herausbildenden Formen des russischen Hegemonialanspruchs in Osteuropa sowie im Schwarzmeer- und östlichen Mittelmeerraum und die hiermit verbundenen Formen der Machtlegitimation auf. Sie weisen trotz ihrer spezifischen historischen Prägung auf das russische Hegemonialstreben des 19. , 20. und 21. Jahrhunderts voraus. Der Dialog zwischen den beiden Briefpartnern beleuchtet gleichfalls die Rolle der anderen europäischen Mächte sowie des Osmanischen Reiches innerhalb dieser neuen Machtkonstellation, die durch den Aufstieg Russlands zu einer europäischen Großmacht entstanden war.
  3. Die erst 1784 erstmals veröffentlichte Korrespondenz zwischen V. Jamerey-Duval und Anastasia Socoloff, die durchaus auch sehr private und intime Züge trägt (die einer sentimentalen Beziehung, die mit einem persönlichen Treffen zwischen den beiden Briefpartnern im Wiener Schauspielhaus Anfang1762 begann), weist zum einen sowohl eine von politisch-diplomatischen Interessen bestimmte als auch eine kritisch-philosophische Dimension auf. Die politisch-diplomatische Dimension wurde durch die Tatsache bestimmt, dass Anastasia Socoloff eine enge Vertraute Kaiserin Katharinas II. von Rußland war, die deren Beziehungen zu Jamerey-Duval für ihre politischen Ziele zu nutzen wusste. Es ist belegt, dass die Briefe der beiden Korrespondenten an beiden Kaiserhöfen vorgelesen und diskutiert wurden; und dass Katharina II. für ihre Veröffentlichung den in Strasbourg geborenen und in ihren Diensten stehenden Geheimrat Frédéric-Albert Koch als Vermittler einschaltete, der sie 1784 im Straßburger Verlagshaus Treuttel&Würtz veröffentlichen ließ und auch für die deutsche Übersetzung sorgte. Jamerey-Duval wiederum nahm am Wiener Kaiserhof eine Sonderstellung ein: hochgeschätzt, vor allem auch von Kaiserin Maria Theresia, die sich seine Memoiren und Briefe im engsten Kreis von ihm vorlesen ließ, bewahrte sich Jamerey-Duval, der als Bauernsohn und Autodidakt vom Schafhirten in der Champagne zum Geschichtsprofessor in Lunéville (Lothingen) und schließlich zum Bibliothekar und Verwalter des kaiserlichen Münzkabinetts in Wien eine beispiellose Karriere durchlaufen hatte, eine große soziale und intellektuelle Unabhängigkeit. Diese kommt auch in seinen Briefen an Anastasia Socoloff deutlich zum Ausdruck. Er war stolz darauf, in Kleidung und Auftreten völlig anders als die anderen Höflinge zu sein, betonte seine „plebejische“ Herkunft und übte in vielfacher Weise, in seinen posthum gleichfalls 1784 bzw. 1788 erschienenen Mémoires, aber auch in seinen Briefen an Anastasia Socoloff, scharfe Kritik an Korruption, Machtmißbrauch, Luxus und höfischer Arroganz.
  4. Die Korrespondenz zwischen Jamerey-Duval und Anastasia Socoloff ist somit in einem komplexen, transkulturellen sozialen Netz von intellektuellen und höfischen Milieus sowie interkulturellen Vermittlerinstanzen verankert, die im Rahmen der vorgesehenen Textedition und ihrer historischen Analyse aufgearbeitet werden. Es handelt sich hierbei zum einen um die Kaiserhöfe in Wien und St.-Petersburg, an denen beide Protagonisten ebenso zentrale wie in gewisser Hinsicht auch spezifische Außenseiter-Positionen einnahmen - Jamerey-Duval durch sein gezielt unterstrichenes Autodidakten- und Außenseitertum; Anastasia Socoloff durch ihre uneheliche Geburt – sie galt als illegitime Tochter des Fürsten Betzkoj, eines engen Vertrauten von Katharina II.; und zum anderen um die Verleger und Übersetzer der Correspondance in St-Petersburg, Strasbourg, Nürnberg und Regensburg, unter denen Frédéric-Albert Koch, das Verlagshaus Treuttel&Würtz, der deutsche Übersetzer Samuel Baur sowie der Schriftsteller Christoph Martin Wieland, der ursprünglich die Übersetzung des Briefwechsels ins Deutsche übernehmen wollte, als wichtige interkulturelle Vermittlerfiguren und -institutionen hervortreten.
 

Édition critique et analyse historique d'une œuvre centrale des relations culturelles entre la Russie et l'Europe occidentale au siècle des Lumières

Projet dirigé par: Professeur Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarbrücken), Professeur Angelina Vacheva (Sofia)

Assistant de recherche: Florian Lisson M.A. (Saarbrücken)

Avec le soutien de la Fondation Gerda Henkel et le Deutscher Akademischer Austauschdienst (Programm Ostpartnerschaften)

Le projet de recherche a pour but de mettre à jour scientifiquement, à travers une édition critique de texte et une analyse historique (sous la forme d'une longue préface et de plusieurs articles scientifiques), la circulation des connaissances sur l'histoire de la Russie et de l'Europe occidentale. ), dans une œuvre importante pour les relations culturelles russo-(occidentales)-européennes au Siècle des Lumières, jusqu'à présent peu prise en considération par la recherche : la correspondance (1762-1774) entre l'autodidacte Valentin Jamerey-Duval (1695-1775), bibliothécaire et directeur du Cabinet impérial des monnaies à la cour impériale de Vienne, et Anastasia Socoloff (1741-1822), dame de compagnie à la cour de l'impératrice Catherine II de Russie. Cette correspondance, qui comprend près de 130 lettres, a été publiée en français à Saint-Pétersbourg et Strasbourg en 1784 et en traduction allemande à Nuremberg en 1794, et n'a pas été rééditée depuis. Les lettres originales de Valentin Jamerey-Duval ont pu être localisées dans les archives à Moscou et entièrement photographiées dans le cadre du projet d’édition. Cela permet de retracer avec précision les modifications parfois radicales apportées aux originaux à l'initiative de l'impératrice Catherine II dans le sens de ses objectifs de politique étrangère et de les documenter dans l'édition critique de la Correspondance. Celle-ci est focalisée sur les points suivants

  1. La correspondance entre Valentin Jamerey-Duval et Anastasia Socoloff représente un document exceptionnel pour l’étude des transferts culturels russo-occidentaux dans la deuxième moitié du XVIIIe siècle. Plus précise dans de nombreux domaines et couvrant un plus large éventail de sujets que la correspondance connue entre Voltaire et Catherine II, disponible dans une édition textuelle critique, elle aborde, en effet, une grande variété de thèmes qui concernent notamment la politique intérieure, extérieure et culturelle de l'impératrice russe Catherine II, du roi de France Louis XV et de l'impératrice germano-romaine Marie-Thérèse : à savoir la guerre russo-ottomane de 1768-1774 ; la politique constitutionnelle, intérieure, éducative et culturelle de l'impératrice Catherine II, déterminée par des objectifs éclairés ; l'image de la Russie en Occident et son évolution depuis l'empereur Pierre Ier. ; les formes de transfert culturel entre l'Occident (en particulier la France) et la Russie, surtout dans le domaine de la littérature, de l'art, de la musique et du théâtre ; la politique extérieure de l'impératrice Marie-Thérèse ; et la politique intérieure et extérieure de la royauté française, vivement critiquée par Jamerey-Duval dans ses lettres, alors que - comme l'ont montré les premières comparaisons de textes - ce sont précisément ces dimensions critiques de la France dans la correspondance qui ont été supprimées ou considérablement atténuées par la censure russe avant l'impression.
  2. Deuxièmement, la correspondance montre, comme à travers un verre grossissant, les formes naissantes de la revendication hégémonique russe en Europe de l'Est ainsi que dans la région de la mer Noire et de la Méditerranée orientale, et les formes de légitimation du pouvoir qui y sont liées. Malgré leur caractère historique spécifique, elles préfigurent la volonté d'hégémonie russe des 19e, 20e et 21e siècles. Le dialogue entre les deux correspondants met également en lumière le rôle des autres puissances européennes ainsi que celui de l'Empire ottoman au sein de cette nouvelle constellation de pouvoir, née de l'émergence de la Russie en tant que grande puissance européenne.
  3. La correspondance entre Valentin Jamerey-Duval et Anastasia Socoloff, qui n'a été publiée pour la première fois qu'en 1784 et qui comporte aussi des traits très privés et intimes (ceux d'une relation sentimentale qui a commencé par une rencontre personnelle entre les deux correspondants au Schauspielhaus de Vienne en 1762), présente d'une part une dimension marquée par des intérêts politico-diplomatiques et d'autre part une dimension critique et philosophique. La dimension politico-diplomatique est déterminée par le fait qu'Anastasia Socoloff était une proche de l'impératrice Catherine II de Russie, qui savait utiliser ses relations avec Jamerey-Duval pour ses objectifs politiques. Il est prouvé que les lettres des deux correspondants étaient lues et discutées dans les deux cours impériales ; et Catherine II fit appel, pour leur publication, à son conseiller privé Frédéric-Albert Koch, né à Strasbourg, qui les fit imprimer en 1784 par la maison d'édition strasbourgeoise Treuttel&Würtz et se chargea également de la traduction allemande. Jamerey-Duval occupait quant à lui une position particulière à la Cour impériale de Vienne : très estimé, notamment par l'impératrice Marie-Thérèse, qui lui faisait lire ses mémoires et ses lettres dans son cercle intime, Jamerey-Duval, fils de paysan et autodidacte, qui était simple berger en Champagne et devint professeur d'histoire à Lunéville en Lorraine, puis bibliothécaire et administrateur du Cabinet impérial des Monnaies à la Cour Impériale de Vienne, a toujours su conserver une grande indépendance sociale et intellectuelle. Celle-ci s'exprime aussi clairement dans ses lettres à Anastasia Socoloff. Il était fier d'être totalement différent des autres courtisans dans son habillement et sa présentation, soulignait ses origines "plébéiennes" et critiquait vivement la corruption, les abus de pouvoir, le luxe et l'arrogance de la cour de plusieurs manières, dans ses Mémoires posthumes également publiés en 1784, puis en 1788, mais aussi dans ses lettres à Anastasia Socoloff.
  4. La correspondance entre Jamerey-Duval et Anastasia Socoloff est donc ancrée dans un réseau social complexe et transculturel composé de milieux intellectuels et ainsi ceux des cours impériales, ainsi que d'instances médiatrices interculturelles, qui va être mis en lumière dans le cadre de l'édition textuelle prévue et de son analyse historique. Il s'agit d'une part des cours impériales de Vienne et de St. Pétersbourg, où les deux protagonistes occupaient des positions certes marginales, aussi centrales d'un certain point de vue - Jamerey-Duval par son autodidaxie et son altérité délibérément soulignées ; Anastasia Socoloff par sa naissance illégitime - elle était considérée comme la fille illégitime du prince Betzkoj, un proche de Catherine II., et, d'autre part, des éditeurs et traducteurs de la Correspondance à Saint-Pétersbourg, Strasbourg, Nuremberg et Ratisbonne, parmi lesquels Frédéric-Albert Koch, la maison d'édition Treuttel&Würtz, le traducteur allemand Samuel Baur ainsi que l'écrivain Christoph Martin Wieland, qui voulait à l'origine se charger de la traduction de la Correspondance en allemand, se distinguent comme d'importantes figures et institutions de médiation interculturelle.

Aktuelles

Marginalité sociale et esprit critique – Valentin Jamerey-Duval (1695-1775) dans les cours princières lorraines et autrichiennes

Vortrag beim Kolloquium "Vies et formes de vie, 1660-1820" der Société canadienne d'étude du dix-huitième siècle

Am 21. Oktober 2023 hält Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink einen Vortrag mit dem Titel "Marginalité sociale et esprit critique – Valentin Jamerey-Duval (1695-1775) dans les cours princières lorraines et autrichiennes."

Der Vortrag findet im Rahmen des Kolloquiums "Vie et formes de vie, 1660-1820", das von der Socitété canadienne d'étude du dix-huitième siècle vom 18.-21. Oktober 2023 veranstaltet wird.

Weitere Informationen können Sie dem Programm  und der Webseite des Kolloquiums entnehmen.

 

Plebejischer Enzyklopädismus. Valentin Jamerey-Duval im Kontext autodidaktischen Gelehrtentums im Aufklärungszeitalter

Vortrag von Prof. Lüsebrink auf dem Frankoromanistentag 2022 an der Universität Wien

Prof. Lüsebrink wird am 22. September 2022 einen Vortrag über Valentin Jamerey-Duval (1695-1775), den Leiter des kaiserlichen Münzkabinetts in Wien zu Zeiten Maria Theresias, halten. Prof. Lüsebrink erarbeitet mit Prof. Dr. Angelina Vacheva (St.-Kliment-Ohridski-Universität Sofia) eine kritische Edition des Briefwechsels Jamerey-Duvals mit Anastasia Socoloff . Weitere Informationen zu Prof. Lüsebrinks Vortrag erhalten Sie hier.

Der Vortrag ist Teil der Sektion "Leselust und Wissensdurst: Literarische Strategien der Popularisierung zeitgenössischen Wissens im 18. und 19. Jahrhundert" des 13. Frankoromanistentages, der vom 21.-24. September 2022 an der Universität Wien stattfindet.

Über Grenzen im Europa des 18. Jahrhunderts

Migration und Marginalität im höfischen Raum – Valentin Jamerey-Duval (1694- 1775) als transkultureller Grenzgänger und intellektuelle Mittlerfigur

Am Freitag, den 13. Mai 2022, hält Prof. Lüsebrink einen Vortrag zum Thema "Migration und Marginalität im höfischen Raum – Valentin Jamerey-Duval (1694- 1775) als transkultureller Grenzgänger und intellektuelle Mittlerfigur" im Rahmen der internationalen Fachtagung "Über Grenzen im Europa des 18. Jahrhunderts Akteure der Migration: Menschen - Texte - Dinge" am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Programm der Tagung.

Weitere Informationen

Gehaltene Vorträge und projektbezogene Lehrmaterialien
  • Hans-Jürgen Lüsebrink/Angelina Vacheva: " Transferts culturels et relations de pouvoir – La correspondance entre Valentin Jamerey-Duval et Anastasia Socoloff (1762-1774) à l'époque de l'impératrice Catherine II de Russie" Conférence (2021). Präsentation
  • Hans-Jürgen Lüsebrink: "Migration und Marginalität im höfischen Raum - Valentin Jamerey-Duval (1694-1775) als transkultureller Grenzgänger und intellektuelle Mittlerfigur", Vortrag im Rahmen der internationalen Fachtagung Über Grenzen im Europa des 18. Jahrhunderts. Akteure der Migration. Menschen - Texte - Dinge an der Universität Greifswald (12./13. Mai 2022).
  • Hans-Jürgen Lüsebrink "Plebejischer Enzyklopädismus. Valentin Jamerey-Duval im Kontext autodidaktischen Gelehrtentums im Aufklärungszeitalter", Vortrag im Rahmen des 13. Frankromanistentags an der Universität Wien, 22. September 2022.
  • Literaturverzeichnis
Projektbezogene Publikationen

Univ-Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink

  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Mobilité sociale et expérience transculturelle. Correspondance et mémoires de Valentin Jamerey-Duval (1695-1775), savant et autodidacte emblématique.  In: Yves Frenette/Isabelle C. Monnin/Christine Nougaret (Hg.): Dans leurs propres mots: la mobilité dans les écrits personnels et les correspondances, XVIIe – XXe siècles. Winnipeg, Presses Universitaires de Saint-Boniface 2020, S. 31-45.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Cosmopolitisme subalterne et autodidaxie. Configurations européennes et constellations (post-)coloniales (XVIIIe-XXXIe siècles). In: Guillaume Bridet, Xavier Garnier, Sarga Moussa, Laetitia Zecchini (Hg.): Décentrer le cosmopolitisme. Enjeux politiques et sociaux dans la littérature. Dijon, Éditions Universitaires, Collection Écritures 2019, S. 21-35.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Faszinationsfigur Valentin Jamerey-Duval (1695-1775) – zum Verhältnis von plebejischer Lebenserfahrung, transkultureller Migration und autobiographischem Schreiben im Aufklärungszeitalter. In : Literatur leben, Festschrift für Ottmar Ette. Hg. von Albrecht Buschmann, Julian Drews, Tobias Kraft, Anne Kraume, Markus Messling und Gesine Müller. Frankfurt/Main, Vervuert-Iberoamericana 2016, S. 183-189.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Interkulturelle Kommunikation. Interaktion – Kulturtransfer – Fremdwahrnehmung. Stuttgart/Weimar, J.B. Metzler-Verlag 2005 (Metzler Studienbücher), 210 S.; 2., erweiterte und verb. Neuauflage 2008; 3. erweiterte und verb. Neuaufl. 2012, 240 S.; 4. verb. Neuauflage 2016, 236 S.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Les Œuvres de Valentin Jamerey-Duval : une édition strasbourgeoise à la croisée des cultures. In : Histoire et Civilisation du Livre, XI, 2015, S. 147-160.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Autodidakten im kulturanthropologischen Diskurs in Frankreich um 1800. Zur Sicht der Autodidaxie im Werk des französischen Kulturpolitikers und Kulturanthropologen Henri Grégoire (1750-1831). In : Holger Böning, Iwan-Michelangelo D’Aprile, Hanno Schmidt, Reinhart Siegert (Hg.) : Selbstlesen – Selbstdenken – Selbstschreiben. Prozesse der Selbstbildung von « Autodidakten » unter dem Einfluß von Aufklärung und Volksaufklärung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Mit 600 Kurzbiographien von Autodidakten im deutschen Sprachraum bis 1850 und Verzeichnissen von Bauernbibliotheken. Bremen, edition lumière 2015 (Reihe Philanthropismus und populäre Aufklärung. Studien und Dokuemnte, Bd. 10), S. 359-374.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Kulturtransfer – neuere Forschungsansätze zu einem interdisziplinären Problemfeld der Kultur­wissenschaften. In: Helga Mitterbauer/Katharina Scherke (Hg.): Ent-grenzteume. KulturelleTransfersum1900undinderGegenwart. Wien, Passage-Verlag 2005 (Reihe „Studien zur Moderne“, Band 22) , S. 23-42.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: „Moi, né de laboureur, berger sans éducation, sans études, fils de moi-même“. Autodidaktische Akkulturation, Mentalitätswandel und literarische Wortergreifung im Frankreich der Frühen Neuzeit. In: Hans-Jürgen Bachorski/Werner Röcke (Hg.): Weltbildwandel.Selbstdeutungund Fremderfahrung imEpochenübergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. Trier, Wissenschaftlicher Verlag 1995 (Reihe „LIR Literatur – Imagination – Realität“, Band 10), S. 203-222.
  • Lüsebrink, Hans-Jürgen: Valentin Jamerey-Duval: Mémoires. Enfance et éducation d’un paysan au XVIIIe siècle. Introduction, notes et annexes par Jean-Marie Goulemot. Paris, Le Sycomore, 1981. In: Lendemains. Zeitschrift für Frankreichforschung und Französischstudium, 24, 1981, S. 137-14.

Prof. Angelina Vacheva (Universität Sofia, Bulgarien):

  • Vacheva, Angelina: Russkie i Russia v correspondentsii Valentina Jamerai-Duvalya i Anastasii Sokolovoi (1762–1774)(The Russians and Russia in the Correspondеnce between Valentin Jamerai-Duval and Anastasia Sokolova (1762–1774)). – In: Quaestio Rossica. 6, 4, 2018, S. 1110–1128.
  • Vacheva, Angelina: Chai, pusheni elenski ezitsi i haiver. Vkusnite ruski izkusheniyav pismata na Valentin Jamerai Duval i Anastasia Sokolova (Tea, Smoked Deer Tongues and Caviar. Delicious Russian Temptations in the Letters of Valentin Jamerai-Duval and Anastasia Sokolova). - In Dalgiyat XVIII vek 2. Nasladi i zabrani. Sofia, Balgarsko obshchestvo za prouchvane na XVIII vek 2018, S. 113–121. http://bulgc18.com/?page_id=738
  • Vacheva, Angelina: Filosofsko-sentimental’nyi dialog v perepiske Valentina Jameray-Duvalja I Anastasii Socolovoi (Philosophical-sentimental dialogue in the correspondence of Valentin Jameray-Duval and Ananstasia Socolova). In: Dar druzhestva i muz. Sbornik statei v chest’ Natal’I Dmitrievny Kochetkovoi.Vesiolova A.Yu, Diomin A.O. Eds. Moscow-St Petersburg, Alians-Archeo 2018, S. 99-109.
  • Vacheva, Angelina: Illyuzii “derevenskogo filosofa” o Rossii. Politika Ekateriny II 1760–kh gg. Glazami Valentina Jamerai Duvalya (1695–1775) (The Philosophe Champêtre’s Illusions About Russia: Catherine The Great’s Policies in 1760-s Through The Eyes Of Valentin Jameray Duval (1695 – 1775). In: Limes Slavicus 2. Kulturni kontsepti na slavyanstvoto. Shumen, Universitetsko izdatelstvo “Sv. Konstantin Preslavski” 2017, S. 323–339.
  • Vacheva, Angelina: Russia v dve frensko–ruski korespondentsii ot 60-te – 70-te godini na XVIII vek (Russia in Two Franco–Russian Correspondences from the 1760s to the 1770s). In: Interpretirame ruskata literatura. Sbornik v chest na 75–godishninata na professor dfn Petko Troev. Sofia, Fakultet po slavyanski philologii 2018, S. 9–23.
  • Vacheva, Angelina: Obraz Rossii v perepiske Valentina Jameray Duvalya i Anastasii Sokolovoi (The image of Russia in Correspondence of Valentin Jameray Duval and Anastasia Sokolova). In: Petra philologica: Professoru Petru Evgenievichu Bukharkinu ko dnyu shestidesyatiletiya. N. Gus’kov, E. Matveev, M. Ponomariova Eds. Saint Petersburg, Nestor-Istoria 2015, S. 534-545.