Sommersemester 2024
Prof. Dr. Janett Reinstädler zum 60. Geburtstag
LO COTIDIANO Y LO POLÍTICO: HOMENAJE A JANETT REINSTÄDLER
DAS ALLTÄGLICHE UND DAS POLITISCHE: HOMMAGE AN JANETT REINSTÄDLER
Am 12.6.24 feierte die Romanistik den 60. Geburtstag und die akademischen Verdienste von Prof. Dr. Janett Reinstädler.
Im Rahmen eines literaturwissenschaftlichen Festaktes wurde das langjährige wissenschaftliche Wirken von Prof. Dr. Janett Reinstädler gewürdigt. Der argentinische Schriftsteller Ariel Magnus las aus seinem Roman El desafortunado (2020, dt. Das zweite Leben des Adolf Eichmann), der sich mit dem geheimen Leben von Adolf Eichmann in Buenos Aires befasst, nachdem der NS-Täter im Anschluss an den 2. Weltkrieg nach Argentinien geflohen war. Prof. Dr. Silvana Mandolessi von der Universität Leuven, Spezialistin für Memoria-, Trauma- und Affektforschung, hielt einen Festvortrag im Dialog mit dem Werk von Ariel Magnus, in dem es um die Frage der literarischen Gestaltung von Täterperspektiven, deren affektive Implikationen, und um die Möglichkeiten der Ironie als literarische Aufarbeitungsstrategie ging. Anschließend sprachen Ariel Magnus und Silvana Mandolessi in einer Podiumsdiskussion mit Dr. Isabel Exner über das Schreiben von Ariel Magnus und die Lokalisierung von Literatur an den Schnittstellen des Alltäglichen und des Politischen, womit sie Fragen berührten, die einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Janett Reinstädler bilden.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von Glückwünschen sowie musikalischer Begleitung durch den portugiesischen Sänger und Pianisten Armindo Ribeiro. Zum Abschluss wurde der Jubilarin eine wissenschaftliche Festschrift mit dem Titel "Lo cotidiano, lo político, lo onírico" überreicht, die Beiträge von Kolleg*innen, Mitarbeitenden und Doktorand*innen der Jubilarin sowie von Schriftsteller*innen versammelt, die ihr verbunden sind. In einem weiteren Geschenkbuch, dem "Archivo General de Janett", erhielt Janett Reinstädler überdies zahlreiche persönliche Gratulationen von Kolleg*innen und Studierenden.
Nach dem Festakt konnten die vielen, internationalen Gäste bei einem Umtrunk auf die Jubilarin anstoßen. Ausgelassen gefeiert wurde sodann bei einer romanistischen Fiesta de verano im Garten des Graduiertenzentrums, mit Paella, Parilla, Mojitos, lateinamerikanischer Live-Musik und Improvisationstheater der Mutantes, der spanischsprachigen Theatergruppe der UdS..
Konzeption & Organisation: Isabel Exner, Tim Christmann, Karolina Kowol
Kuba im Kino 8 1/2
Am Montag, 27.5.2024, 19 Uhr, ist der vielfach preisgekrönten kubanischen Regisseur Alejandro Gil Álvarez bei uns zu Gast. Sein neuester Film AM-PM (CUB 2023) handelt von einem Hochhaus in Havanna: „In mehreren sich permanent überkreuzenden Episoden erleben wir die einsamen Protagonist*innen im Verlauf von 24 Stunden auf ihrer Suche nach dem Glück: Der gefrustete Literaturprofessor, der alleinstehende Kriegsveteran, die lebensmüde Mittfünfzigerin oder die alte Dame von nebenan, deren Kinder und Enkelkinder alle ausgewandert sind. Der mit Stars des kubanischen Kinos hochkarätig besetzte Ensemblefilm hat das Drama des Alltäglichen mit all seinen Beschränkungen und seiner manchmal tragikomischen Seite zum Gegenstand.“ (oncubanews.com) Im Anschluss an die Vorführung Diskussion mit Alejandro Gil.
Am Mittwoch, den 29.5.2024, ebenfalls im um 19 Uhr im Kino achteinhalb, zeigen wir LOS OCÉANOS SON LOS VERDADEROS CONTINENTES. CUB/I 2023, R: Tommaso Santambrogio, ein poetisch-experimenteller Dokumentarfilm, mit dem Santambrogio zu dem kubanischen Meister des Genres Fernando Pérez aufschließt. „Es ist ein Film [über Kuba,] über die stille Verzweiflung eines Ortes, den viele Menschen nur schwer verlassen. Niemand im Film steht auf festem Boden, und trotz des friedlichen Ambientes der Stadt und des nüchternen Charakters des Dramas ist das Leben ein ständiges Hin und Her zwischen dem Hier und dem Dort – zwischen dem Ort, an dem man festsitzt, und dem, der einen immer wieder weglockt. Das Exil scheint die einzig mögliche Lösung für so viele festgefahrene Leben zu sein. […] Ob im Theater, wo Edith gegen Ende des Films eine rührend symbolische Marionettenshow aufführt, oder auf dem Baseballfeld, wo Frank und Alain das Werfen und Schlagen üben – das Land ist trotz aller Armut und Hoffnungslosigkeit ein magischer Ort: […] Kuba kann gleichzeitig extrem traurig und extrem schön sein.“ (Hollywoodreporter)

Film "SAGUEIRO MAIA – O IMPLICADO" (Nelkenrevolution 1974)
Di / 23.04.2024 / 19:00 Uhr / Kino Achteinhalb
Direkt zum Programm - Kino 8 1/2
Am 25. April 1974 betrat ein Mann allein die GNR-Kaserne, unbewaffnet und ohne jegliche Eskorte. Drinnen wartete der Chef der Regierung, Marcelo Caetano, umgeben vom Militär und der Bevölkerung. Der Mann, der ihn an jenem Nachmittag anstarrte und die Kapitulation verlangte, um seine Sicherheit zu garantieren, hatte gerade Santaréms Artillerieregiment 1 bei der Einnahme der Hauptstadt angeführt. Ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, gelang es ihm, ein Regime zu stürzen, das über 48 Jahre alt war. Dieser Mann war Kapitän Fernando Salgueiro Maia. Ein einfacher und treuer Mann, der sowohl von seinen Untergebenen als auch von seinen Vorgesetzten, von Freunden und Feinden respektiert wurde und der, obwohl er als Held in Erinnerung blieb, im Leben von dem Staat, den er mitgeschaffen hatte, nie anerkannt wurde. Maia ist eine ungewöhnliche historische Figur. Ein junges Gesicht der Veränderung, die der 25. April 1974 in Portugal mit sich brachte. Da er immer seine Pflicht erfüllte, fiel es ihm schwer, sich als Held der Revolution zu sehen, aber er leugnete nie die entscheidende Rolle, die er am 25. April spielte. Das Gleiche kann man nicht von denen sagen, die das Land erobert haben, um die Demokratie aufzubauen. Sie unterstellten ihm mangelndes politisches Engagement, wodurch er sich ungerecht behandelt fühlte. (nach: skydreams.pt)
Einführung: Lalita de Souza M.A., Universität des Saarlandes, Romanistik

Film: "CAPITÃES DE ABRIL – NELKEN FÜR DIE FREIHEIT" (Nelkenrevolution 1974)
Do / 25.04.2024 / 19:00 Uhr / Kino Achteinhalb
Direkt zum Programm - Kino 8 1/2
In der Nacht zum 25. April 1974 ist das verbotene Lied »Grândola, Vila Morena« das Erkennungszeichen für die zum Putsch bereiten Truppenteile. Als es im Radio gespielt wird, nimmt der Umsturz seinen Lauf und beendet das Estado Novo-Regime und den portugiesischen Kolonialkrieg. Der Film erzählt die unblutige »Revolution der Hauptmänner« in verschiedenen zusammenlaufenden Erzählsträngen, indem er die entscheidenden Persönlichkeiten, aber auch einfache Menschen und Intellektuelle begleitet. Der Film war der erste Kinofilm, der sich der Nelkenrevolution annahm und sie anschaulich darstellte. Er war das Regiedebut von Maria de Medeiros, die auch eine der Hauptrollen spielte. Sie bringt dem Zuschauer die Umstände des Umsturzes näher, indem sie die historischen Ereignisse zeigt und sie geschickt mit fiktiven Geschichten verbindet. Der Film geht dabei nicht zu sehr in die historischen Details oder die soziale und politische Herleitung der Geschehnisse. Die Kritik lobte den Film für die flüssige Verwebung der verschiedenen Erzählstränge, seine Kamera und seine gelungene Atmosphäre. Auch die Schauspielleistungen fanden Lob, ebenso die Filmmusik, die von Medeiros Vater António Victorino D'Almeida komponiert und dessen Titelthema von der Gruppe Madredeus vorgetragen wurde. (wikipedia.org)
Einführung: Prof. Dr. Janett Reinstädler, Universität des Saarlandes

Film "ANOTHER DAY OF LIFE" (Nelkenrevolution 1974)
Fr / 26.04.2024 / 19:00 Uhr / Kino Achteinhalb
Direkt zum Programm - Kino 8 1/2
Auf der Grundlage der Erinnerungen des polnischen Auslandskorrespondenten Ryszard Kapuściński (1932-2007) entworfenes Roadmovie, das ein dichtes, eindringliches Bild von Angola im Jahr 1975, als das Land seine Unabhängigkeit erlangte, zeichnet. Während des von weltpolitischen Machtspielen dominierten Bürgerkrieges muss sich der Reporter zwischen beruflichem Ehrgeiz, journalistischer Unabhängigkeit und Empathie für eine Seite entscheiden. Die kluge Mischform aus Animations- und Dokumentarfilm ergänzt die zumeist fotorealistische Animation mit Interviews, historischen Fotos und neu gedrehten Szenen aus dem heutigen Angola. Dabei nimmt der Film die mit der Revolution sympathisierende Sicht Kapuścińskis auf und trägt sie relativ ungebrochen in die Gegenwart.
ANOTHER DAY OF LIFE ist in einem drängenden Rhythmus erzählt: sehr dicht und eindringlich, fast atemlos. Der Rausch aus Bildern und Tönen kennt keine Leerstellen. (filmdienst.de)
Einführung: Tim Christmann, Universität des Saarlandes, Romanistik
Hauptseminar: "Archivo Sevilla: Memorias transculturales"
Excursión a Sevilla del 4 al 11 de mayo de 2024
HS, 5/7/9 CP, SoSe 2024.
Clases virtuales: lunes, 16-18
Estadía en Sevilla: del 4 al 11 de mayo de 2024.
Docentes:
Sevilla: Prof. Dr. Víctor Borrero Zapata, Dr. Eduardo del Campo, Prof. Dr. José Manuel Camacho Delgado
Frankfurt: Prof. Dr. Roland Spiller
Saarbrücken: Prof. Dr. Janett Reinstädler
El viaje será cofinanciado por la oficina de relaciones internacionales de la UdS.