Geschichte

Geschichte

Prof. Dr. Gabriele Clemens

Oberseminar "Schreibende Frauen in Europa (1789-1918)"
(Aufbaumodul 1: Gender in historischer Perspektive)
Do 10-12 Uhr

Im langen 19. Jahrhundert beteiligen sich auch Frauen zunehmend als Schriftstellerinnen und Politikerinnen an öffentlichen Diskursen. Zugleich steigt die Zahl der von ihnen verfassten Tagebüchern und Memoiren. Derartige Egodokumente sind ausgezeichnete Zeugnisse individueller und kollektiver Selbstdarstellung, die nach 1800 in einem bis dahin unbekannten Maße publiziert wurden und große Verbreitung fanden. Sie spiegeln in hervorragender Weise meist elitäre bürgerliche und adlige Lebensformen. Analysiert werden in diesem Seminar ausgewählte vor allem (Auto-) Biographien und Tagebücher im Hinblick auf ihre politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Deutungsmuster.

Als vorbereitende Lektüre wird empfohlen:
Markus Funck / Stephan Malinowski: Geschichte von oben. Autobiographien als Quelle einer Sozial- und Kulturgeschichte des deutschen Adels in Kaiserreich und Weimarer Republik, in: Historische Anthropologie 7 (1999), S. 236-270; Brigitte Mazohl-Wallnig: "Männlicher Geist in weiblicher Gestalt": Frauen und Geschichtswissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: MIÖG 110 (2002), S. 150-181; Maria Pia Casalena: Scritti storici di donne italiane. Bibliografia 1800-1945, Florenz 2003; Christian Klein (Hg.): Grundlagen der Biographik. Theorie und Praxis des biographischen Schreibens, Stuttgart 2002; Bettina Völter u.a.: Biographieforschung im Diskurs, Wiesbaden 2005; Martina Wagner-Egelhaaf: Die Autobiographie,  Stuttgart 2. Aufl. 2005: Angelika Schaser: Frauenbewegung in Deutschland: 1848-1933, Darmstadt 2006; Lucia Hacker: Schreibende Frauen um 1900. Rollen – Bilder – Gesten, Berlin 2007.