Aufgaben

Die Arbeit des PharmaScienceHub findet in vier Schwerpunktbereichen statt: Translationale Wirkstoffforschung, Translation und Kooperation mit Industrie und Universitätsklinikum, Infrastruktur sowie Graduate Schools und gemeinsame Berufungen.

1. Translationale Wirkstoffforschung

Ein Schwerpunkt der Aufgaben des PSH ist, den Forschungsschwerpunkt NanoBioMed im Themenbereich pharmazeutische Forschung der UdS entscheidend zu stärken und als Plattform zur Umsetzung des NextAID³ Forschungsprogramms zu fungieren. Ziel ist die Entdeckung und Entwicklung innovativer Wirkstoffe sowie deren Überführung (Translation) in die klinische Anwendung. Hierfür arbeiten insbesondere die Fakultäten NT, Medizin und Informatik sowie das Universitätsklinikum des Saarlandes eng mit dem HIPS/HZI zusammen.

Im Rahmen interdisziplinärer TANDEM-Projekte wird die Interaktion zwischen den genannten Fakultäten der UdS und dem HIPS seit 2020 gezielt gefördert. Inhaltlich bewegen sich die einzelnen Projekte an der Schnittstelle zwischen Medizin und pharmazeutischer Forschung, welche durch moderne Bioinformatik miteinander verknüpft werden. In den beiden TANDEM-Projekten IMAGINE und NextAID arbeiten Forschende beispielsweise an der Entwicklung bioinformatischer Methoden, welche es erlauben sollen, klinische Proben und Daten als Grundlage für die pharmazeutische Wirkstoffentwicklung zu erschließen. Weiterhin befassen sich Mitglieder des PSH mit biotechnologischen und medizinalchemischen Ansätzen zur Produktion und Optimierung neuer Wirkstoffe. Flankiert werden diese Aktivitäten durch das wissenschaftliche Arbeitsprogramm des HIPS im Forschungsprogramm Gesundheit der Helmholtz-Gemeinschaft.

 
2. Translation / Kooperation mit Industrie und Universitätsklinikum Saarland

Der PSH koordiniert und unterstützt Kooperationsprojekte mit der Industrie und dem Universitätsklinikum Saarland und wird dazu sein Netzwerk zur Verdichtung der Partnerschaften weiter ausbauen. Schwerpunkt ist der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis.

Der PSH fördert weiterhin die Aus- und Neugründung von Startups durch interdisziplinäre Expertenteams aus den Naturwissenschaften, der Medizin und Informatik. Hierbei können die Beteiligten an HIPS und UdS auf Erfahrungen aus einer Vielzahl an Ausgründungen im pharmazeutischen Bereich zurückgreifen, welche in den vergangenen 20 Jahren erfolgreich etabliert und weiterentwickelt wurden. Durch langjährige Interaktionen und gemeinsame Projekte mit lokalen und internationalen Partnern verfügt das Team des PSH darüber hinaus über ein umfangreiches Netzwerk von Experten aus Industrie, Klinik, Wissenschaft und NGOs in verschiedenen Indikationsgebieten sowie der pharmazeutischen Regulatorik. Die Anbindung an die klinische Medizin sowie das Studienzentrum Homburg ermöglicht außerdem den Zugang zu klinischen Studien vor Ort am Standort Saarland.

3. Infrastruktur

Der virtuelle Pharmacampus, also Infrastruktur und Forschungsausstattung von UdS und HIPS, stehen den Forschenden am Standort gemeinsam zur Verfügung. Hierbei stehen an HIPS und UdS über 2.900 m² Laborflächen der Sicherheitsstufen S1 und S2 zur Verfügung, welche für chemische und pharmazeutische Arbeiten im Rahmen der Wirkstoffforschung genutzt werden können. Durch die bauliche Erweiterung des HIPS, sollen die verfügbaren Laborflächen in den kommenden Jahren um zusätzliche 2.500 m² erweitert werden.

Zusätzlich zu einer modernen Ausstattung der Labore, verfügt der PSH unter anderem über eine Analytik-Plattform auf dem neuesten Stand der Technik (inkl. Chromatorgraphie, Massenspektrometrie und NMR), eine Sequenziereinheit, eine einzigartige Sammlung mikrobieller Naturstoffproduzenten, eine umfangreiche Bibliothek synthetischer und naturstoffbasierter Substanzen sowie eine Zebrafischeinheit zur Testung und Charakterisierung von Wirkstoffkandidaten. Ergänzt werden die vorhandenen Ressourcen durch umfangreiche Rechenkapazitäten für bioinformatische Analysen und Modellierungen.

Ziel ist, die räumliche und technische Infrastruktur für die pharmazeutische Entwicklung im Saarland langfristig zu verbessern, Flächenmangel zu beheben und dadurch notwendige Innovationen zu fördern.

 
4. Graduate Schools / Gemeinsame Berufungen

Um die interdisziplinäre Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der pharmazeutischen Forschung zu fördern, wurden am Campus der UdS mehrere Graduiertenschulen etabliert, deren Inhalte allen Promovierenden zugänglich sind. Hierzu zählen neben den Graduiertenschulen für Naturstoffforschung und Bioinformatik auch die Programme Leibniz Science Campus, das TANDEM-Programm sowie die von der EU geförderte Graduiertenschule TALENTS, welche sich auf neue Mikrobiota-basierte Therapien fokussiert. Neben der Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs, wird auch die Ausbildung von technischem Personal gefördert, um einem Fachkräftemangel im Bereich BTA/CTA/PTA entgegenzuwirken.

Weiterhin wird die Partnerschaft zwischen UdS und HIPS durch die gezielte Einrichtung und Besetzung neuer Professuren an der UdS, sowie gemeinsame Berufungen mit HIPS/HZI, weiter ausgebaut. So konnten beispielsweise Prof. Alexander Titz und Prof. Christine Beemelmanns durch gemeinsame Angebote von UdS und HIPS für den Standort Saarbrücken gewonnen werden. Weitere Berufungsverfahren befinden sich aktuell in der Umsetzung.