Veranstaltungen

Veranstaltungen SoSe 2012

Veranstaltungen Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle

 

Vorlesung: Die französische Aufklärung

Di 10-12 Uhr, C5.2 HS 401

1. Vorlesung: 17. April 2012

 

 

Das sogenannte „siècle des lumières“ ist von zwei wesentlichen Strömungen geprägt. Rationalität und Gefühl, Aufklärung und Sensualismus, bestimmen es gleichermaßen. Ausgehend von dem großen Projekt der Encyclopédie wird die Vorlesung versuchen, die widersprüchlichen Tendenzen des Jahrhunderts nachzuzeichnen. Zum einen werden die bekannten Aufklärer Montesquieu, Voltaire und Diderot und mit ihren zentralen philosophischen und erzählerischen Werken vorgestellt. Einen großen Raum nimmt Jean Jacques Rousseau als Begründer einer modernen Kulturtheorie ein. Aber auch das Theater des 18. Jahrhunderts soll am Beispiel der Komödien Marivaux’ und der Figaro-Trilogie Beaumarchais’ mit zahlreichen Inszenierungen vor Augen geführt werden. Die Vertonung des Figaro durch Mozart wird dabei ebenso berücksichtigt, wie die wesentlichen Strömungen der bildenden Kunst, die in ihrem Medium die Tendenzen in der Literatur widerspiegelt.

 

 

Hauptseminar: "Indignez-vous". Stéphane Hessel und das Engagement der Intellektuellen in Frankreich.

Mi 10-12 Uhr, C5.2 HS 401

1. Seminar: 18. April 2012

 

 

 

Stéphane Hessel ist ein französischer ehemaliger Résistance-Kämpfer, Diplomat und Lyriker. Er wurde nach dem Überleben der KZ-Haft in Buchwald 1946 Büroleiter des Vize-UN-Generalsekretärs Henri Laugier und 1948 Sekretär der neu geschaffenen UN-Menschrechtskommission. Sein Essay Indignez-vous wurde im Oktober 2010 veröffentlicht; bis Februar 2011 wurden mehr als eine Million Exemplare verkauft. Im Rahmen des Seminars soll Stéphane Hessels viel beachtete Streitschrift in den Kontext des Engagements französischer Intellektueller wie Voltaire, Zola, Simone de Beauvoir, Sartre und Camus gestellt werden. Auch seine autobiographische Schrift Danse avec le siècle und seine Auseinandersetzung mit der Lyrik in O ma mémoire. La poésie, ma nécessité sollen Gegenstand des Seminar sein. Dirk Wilutzky und Mathilde Bonnefoy, die gerade für Arte einen Dokumentarfilm über Stéphane Hessel drehen, werden im Seminar über ihre Arbeit berichten. Das Kino 8 1/2 zeigt in der Reihe Meilensteine der Filmgeschichte am 14.06. Truffauts berühmten Film Jules et Jim, der die Geschichte von Helen und Franz Hessel, der selbst ein bekannter deutscher Schriftsteller und Freund Walter Benjamins war, erzählt. Dieses wesentliche Kapitel deutsch-französischer Verständigung soll im Kontext dieses Films über die Eltern Stéphane Hessels erörtert werden. Die französische Theatergruppe Le Pont erstellt parallel zu dem Hauptseminar eine Theaterfassung von Indignez-vous, die im Sommersemester zur Aufführung kommt.
Zentrale Texte zum Engagement französischer Intellektueller werden in einem Reader zur Verfügung gestellt.

 

Zur Anschaffung empfohlen:

- Stéphane Hessel, Danse avec le siècle (autobiographie), Paris: Points 2011.
- Stéphane Hessel, O ma memoire. La poésie, ma nécessité, Paris: Le Seuil 2006.
- Stéphane Hessel, Indignez-vous, édition revue et augmentée, Paris: Indigène 2011.

 

 

Kolloquium zur Examensvorbereitung: Vertiefungsmodul

Di 16-18 Uhr, C5.2 HS 236b

1. Sitzung: 18. April 2012

 

 

Das Kolloquium bereitet auf das schriftliche und mündliche Staatsexamen und auf die Magisterprüfung vor. Es besteht aus 2 Blöcken. Zum einen soll die Analyse von lyrischen, narrativen und dramatischen Texten erprobt werden. Zum andern wird das mündliche und schriftliche Examen bzw. die Magisterprüfung an konkreten Textbeispielen eingeübt. Zusammen mit der Vorlesung, die jedes Semester einen Überblick über ein Jahrhundert und seine wesentlichen Strömungen bietet, soll auf diese Weise den Studierenden ein literarhistorischer Überblick, ein literaturtheoretischer Ansatz und eine konkrete Übungsmöglichkeit geboten werden.

 

Veranstaltungen Hannah Steurer, SoSe 2012

 

Proseminar: Grundlagen der Literaturwissenschaft Französisch (mit Tutorium)

Mi, 8.30 – 10.00, Raum 128

1. Seminarsitzung: 18. April 2012

 

Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken/ Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten/ Hausarbeiten).In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichtsschreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt zudem Beispiele literarischer Hypertexte und Möglichkeiten der Filmanalyse vor.

 

Zur Anschaffung empfohlene Bücher:

- Balzac, L'Auberge rouge (Gallimard, folio, ISBN 978-2070317264)

- Corneille, Horace (Larousse, Petits classiques, ISBN 978-2035839152)

 

Anmeldung erwünscht:

über LSF.

 

Tutorium:

Zur Vertiefung der im Seminar behandelten Inhalte wird ein einstündiges Tutorium angeboten. Der Termin wird mit den Studierenden zu Beginn des Semesters abgestimmt. 

 

Veranstaltungen Thomas Vercruysse, SoSe 2012

 

Proseminar: Le mythe de Robinson: Vendredi ou les limbes du Pacifique de Michel Tournier et L'île mystérieuse de Jules Verne

Mi, 14.15 – 15.45, Gebäude C 5.2 Raum 401

1. Seminarsitzung: 18. April 2012

 

Dans ce cours, nous étudierons un mythe littéraire de l'époque moderne, de sa naissance, au début du XVIIIe siècle, sous la plume de Daniel Defoe, à son traitement dans la littérature française, principalement à travers les oeuvres de deux des écrivains français les plus populaires, Jules Verne (au XIXe siècle) et Michel Tournier (qui est toujours vivant).Nous verrons comment la solitude met l'homme à nu, allant jusqu'à le faire régresser vers l'animalité, mais aussi comment elle révèle en lui une nature quasi-divine, puisant sa force dans les éléments, l'air, le soleil, la mer et la pierre, modifiant complètement son rapport au temps. La rencontre avec le "sauvage" nous conduira aussi à nous interroger sur le regard que l'on porte sur l'autre, et sur l'historique de ce questionnement dans la littérature d'idées, de Montaigne à Lévi-Strauss (quelques textes seront distribués et commentés en cours).