Veranstaltungen

Veranstaltungen WiSe 2012/13

Veranstaltungen Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, WiSe 2012/13

 

Vorlesung:Die Hauptströmungen der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts

Di 10-12 Uhr, C5.2 HS 401

 

 

Die Vorlesung durchmißt ein dynamisches Spannungsfeld, das von den entgegengesetzten Tendenzen Romantik und Realismus in der ersten Hälfte des Jahrhunderts und von ihrer Engführung und Steigerung in Naturalismus und Symbolismus in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bestimmt wird. Die zwei markantesten Gattungen des 19. Jahrhunderts, der Roman und die Lyrik, überbieten sich in diesem Feld in der Suche nach neuen Themen und Ausdrucksformen. Im Mittelpunkt des ersten Teils der Vorlesung wird deshalb zunächst die erste Jahrhunderthälfte mit den großen Romanen Chateaubriands, Stendhals, Hugos und Balzacs und den poetischen Texten Lamartines, Vignys und Hugos stehen. Als zentrale Übergangsfiguren werden sodann der Romanautor Flaubert und der Lyriker Nerval behandelt. Im zweiten Teil der Vorlesung soll darauf die zweite Jahrhunderthälfte in der Spannung zwischen Naturalismus und Symbolismus in den Blick treten. Hier stehen die Novellen Maupassants, die Romane Zolas und die großen Lyriker Baudelaire, Verlaine, Rimbaud und Mallarmé im Mittelpunkt. Die Analyse der einzelnen Texte wird immer auch ihre mediale Realisierung in ihrem Verhältnis zum Medium der Malerei und zum neuen Medium der Photographie (Nadar) reflektieren.

 

 

Hauptseminar: Mit Jules Vernes unter die Erde, über die Erde und um die Welt. Globalisierungsphantasien in der Fiktion

Mi 10-12 Uhr, C5.2 HS 401

 

 

 

Jules Verne ist einer der Begründer des Zukunftsromans, dessen kühne Visionen erstaunlich oft von der Wirklichkeit des 20. und 21. Jahrhunderts eingeholt wurden. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Romane Cinq semaines en ballon (1863), De la terre à la lune (1865), Vingt mille lieues sous les mers (1869) und Le Tour du monde en quatre-vingts jours (1873). Ursprünglich in Kooperation mit dem Verleger Hetzel mit pädagogischem Impetus geplant, eröffnen diese Romane heute ein großes Potential für höchst aktuelle Fragestellungen, die im Rahmen des Seminars erörtert werden sollen. Reflektiert Le tour du monde als literarisches Spiel die Entstehungsbedingungen von Weltnetzwerken? Wie verhält sich die Weltzeit zum Kursbuch? Wie verhält sich der neue kartographische Blick Jules Vernes zu den Arbeiten des zeitgenössischen Kartographen August Heinrich Petermann? Fragen der interkulturellen Kommunikation werden in dem ‘fremden Blick’ auf Affen, Kannibalen und Wilde in Afrika oder auf den unheimlichen deutschen Kapitän der Nautilus aufgeworfen. Auch Fragen der optischen Dispositive in der Vermittlung des Blicks auf die Welt von oben oder auf die Unterwasserwelt sollen behandelt werden. Von großem Interesse ist ebenfalls die filmische Transposition der Romane durch den zeitgenössischen Pionier des Mediums Film, Georges Méliès, dem der 2012 mit 5 Oscars ausgezeichnete Film von Martin Scorsese Hugo Cabret ein Denkmal setzt. So sind auch die Filme Le voyage à la lune (1902) und 20000 Lieues sous les Mers (1906) Gegenstand des Seminars und sollen in Kooperation mit dem Kino achteinhalb gezeigt werden.

 

Zur Anschaffung empfohlen:

  • Jules Verne, Cinq semaines en ballon. Livre de poche.
  • Jules Verne, Vingt mille lieues sous les mers. Livre de poche.
  • Jules Verne, Le Tour du monde en quatre-vingts jours. Livre de poche.

 

Das Seminar wird von einer Überblicksvorlesung zur Literatur des 19. Jahrhunderts flankiert.

Im Rahmen des Moduls wird eine fachdidaktische Übung von Herrn Hollendieck angeboten, der Jules Vernes Romane im Comic behandelt, um sie in neuer Form in den Französischunterricht einzubringen.

 

 

Hauptseminar: Flaneure in Paris und Berlin

Di 16-18 Uhr, C5.2 HS 401

 

 

Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist die Gestalt des Flaneurs mit Paris, der ersten Stadt, die ein Bewußtsein von sich selbst gewinnt, aufs engste verknüpft. Der Flaneur als Typus des Stadtphilosophen ist seither bis heute in verschiedensten Ausprägungen eine zentrale Instanz der Stadtwahrnehmung geblieben, aus der ein eigener Paris-Diskurs hervorging, der auch einen wesentlichen Einfluß auf den Stadtdiskurs von Berlin ausübte. Es wird darum gehen, markante Ausprägungen des Flaneurs in der Paris- und Berlinbeschreibung und Fiktion zu untersuchen. Wie nimmt der Flaneur seine Stadt jeweils wahr? Wie gewinnt diese Wahrnehmung sprachliche Gestalt? Wie entrinnt die Wahrnehmung des Flaneurs den Stereotypen einer Pariser und Berliner Trivialmythologie? Die in einem Reader zur Verfügung gestellten Texte reichen von Merciers Tableaux de Paris, über Balzac und seine Théorie de la démarche, Baudelaire und Georges Sand bis zu Apollinaire, Rilke, Aragon, Breton und Perec. Der regard croisé lenkt zugleich den Blick auf die großen Berliner Flaneure Franz Hessel, Walter Benjamin und Siegfried Kracauer. Zwei moderne französische Flaneure in Berlin und bedeutende Autoren, Jean-Philippe Toussaint und Cecile Wajsbrot, sind eingeladen, im Seminar über ihre Romane zu sprechen. Während einer Exkursion nach Paris werden die Seminarteilnehmer schließlich selbst zu Flaneuren auf den Spuren der literarischen Vorbilder.

 

Ein Reader wird den Teilnehmern des Seminars zu Verfügung gestellt.

Die Exkursion nach Paris findet am Wochenende vom 8./9. Dezember statt.

 

 

Kolloquium zur Examensvorbereitung: Vertiefungsmodul

Mi 14-16 Uhr, C5.2 HS 401

 

 

Das Kolloquium bereitet auf das schriftliche und mündliche Staatsexamen und auf die Magisterprüfung vor. Es besteht aus 2 Blöcken. Zum einen soll die Analyse von lyrischen, narrativen und dramatischen Texten erprobt werden. Zum andern wird das mündliche und schriftliche Examen bzw. die Magisterprüfung an konkreten Textbeispielen eingeübt. Zusammen mit der Vorlesung, die jedes Semester einen Überblick über ein Jahrhundert und seine wesentlichen Strömungen bietet, soll auf diese Weise den Studierenden ein literarhistorischer Überblick, ein literaturtheoretischer Ansatz und eine konkrete Übungsmöglichkeit geboten werden.

 

 

Veranstaltungen Dr. Sabine Narr-Leute, WiSe 2012/13

 

Proseminar: Hugo – Flaubert – Zola

dienstags 12.15-13.45h, Gebäude C 5.2, Raum 128 (Verteilergeschoß)

1. Sitzung: 16. Oktober 2012

 

Ce séminaire est consacré à trois auteurs incontournables du XIXe siècle : Victor Hugo, Gustave Flaubert et Émile Zola dont les noms sont liés aux grands courants littéraires de l’époque (romantisme, réalisme et naturalisme). Alors que l’on souligne généralement les divergences entre ces trois romanciers, on peut discerner une convergence qui les unit, celle de la fascination qu’ils nourrissent pour le Moyen Âge. Ce « goût du Moyen Âge » influence l’esthétique de leurs œuvres et donne un aperçu surprenant de tout un siècle. Pourquoi les auteurs s’intéressent-ils aux histoires des chevaliers de la Table Ronde, aux contes de fée, à la vie de saints ou bien aux métiers artisanaux ? Dans quelle mesure sont-ils influencés par l’art médiéval qui, lui aussi, connaît une véritable renaissance ?

En nous appuyant sur plusieurs textes de Hugo, Flaubert et Zola, nous étudierons comment les trois romanciers s’influencent mutuellement dans leur écriture et à quel point le Moyen Âge devient un miroir tantôt amusant, tantôt satirique ou bien pensif de leur propre époque. Nous nous focaliserons également sur la dimension intermédiatique des textes et sur des motifs et thèmes concrets qui les relient. Il s’agira d’analyser en détail des extraits du voyage de Hugo sur les bords du Rhin et de son épopée historique La Légende des siècles ; de nous pencher sur les variations d’une forme avec les Trois Contes de Flaubert ainsi que sur le conte La Légende du Petit Manteau bleu de l’amour de Zola, sans oublier sur son roman Le Rêve qui fait partie du cycle des Rougon-Macquart.

 

Éditions recommandées (ces éditions seront disponibles à la librairie Bock & Seip sur le campus ; les autres textes seront mis à la disposition des étudiants) :

  • Hugo, La Légende du beau Pécopin et de la belle Bauldour (Le Livre de Poche, ISBN 978-2253193210)
  • Flaubert, Trois Contes (Flammarion, ISBN 978-2081229143)
  • Zola, Le Rêve (Gallimard, ISBN 978-2070377466)

 

Les critères d’évaluation pour ce cours sont les suivants :

  • participation régulière et très active
  • exposé et /ou mémoire final selon le « Studiengang »

 

Veuillez vous inscrire par Internet sur LSF.

 

 

Veranstaltungen Hannah Steurer, WiSe 2012/13

 

Proseminar: Grundlagen der Literaturwissenschaft Französisch (mit Tutorium)

Mi, 8.30 – 10.00, Gebäude C 5.2 Raum 128

1. Seminarsitzung: 17. Oktober 2012

 

Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken/ Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten/ Hausarbeiten).

In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichtsschreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt zudem Beispiele literarischer Hypertexte und Möglichkeiten der Filmanalyse vor.

 

Zur Anschaffung empfohlene Bücher:

- Balzac, Sarrasine (Librairie Générale Française, Le livre de poche, ISBN 978-2253193050)
- Racine, Phèdre (Larousse, Petits classiques, ISBN 978-2035859167)

 

Anmeldung erwünscht:

über LSF.

 

Tutorium:

Zur Vertiefung der im Seminar behandelten Inhalte wird ein einstündiges Tutorium angeboten.