Herbert Schneider und Rainer Schmusch (Hg.)

Herbert Schneider und Rainer Schmusch (Hg.)

 

50 Jahre Musikwissenschaftliches Institut der Universität des Saarlandes,Saarbrücken 2005

 

Diese anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Musikwissenschaftlichen Institutes an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken zusammengestellte Publikation dokumentiert in Aufsätzen und einer Bibliographie ein halbes Jahrhundert musikwissenschaftlicher Forschung und Lehre. Der Beitrag des Universitätsarchivars, Dr. Wolfgang Müller, dem an dieser Stelle nachdrücklich für sein Engagement gedankt sei, gibt einen Überblick der Institutsgeschichte und beleuchtet besonders ausführlich die Entwicklungen der Jahre bis 1970. Die Erinnerungen des Emeritus Prof. Dr. Werner Braun schließen hier an.

Das Wirken der am Institut Lehrenden und Forschenden, einschließlich der Promovenden spiegelt sich in der Bibliographie. Manchen der aufgeführten Schriften darf man zugestehen, dass sie nachhaltig die musikwissenschaftliche Diskussion in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mitgeprägt haben. In diesem Sinne soll die Bibliographie auch Anregung und Ansporn für das künftige Wirken des Institutes sein.

Die überall in Deutschland schwierige Situation zu Beginn des 21. Jahrhunderts für das Fach Musikwissenschaft und die Geisteswissenschaften insgesamt, gehen auch an dem Saarbrücker Institut nicht spurlos vorüber. Etatkürzungen und universitäre Umstrukturierungen einerseits, ein immer komplexer und vielfältiger werdender musikwissenschaftlicher Methodendiskurs andererseits, schließlich die im Verlauf des letzten halben Jahrhunderts stark veränderte berufliche Perspektive für Musikwissenschaftler, die bis in die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge hineinwirkt, lassen den schon von je her vorhandenen Spagat zwischen Forschung und Lehre zur Zerreißprobe werden. Die Musikwissenschaft in Saarbrücken steht wie andernorts vor der Aufgabe, sich ein neues Profil zu geben – Vorarbeiten sind dazu in den letzten 50 Jahren viele geleistet worden. Man sollte diese jedoch nicht nur fruchtbar machen, sondern deren Fundamente müssen angesichts von Informationsgesellschaft und multimedialer Mischkultur auch neu in Frage gestellt und reflektiert werden. Repräsentativ für einen gegenwärtigen Versuch in dieser Richtung, ebenso wie auch für zukünftige Forschungsperspektiven stehe die von den Herausgebern gemeinsam mit Prof. Dr. Pierre Béhar verfasste Projektskizze.