Forschung
Die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes ist einer der renommiertesten Standorte auf diesem Gebiet in Deutschland und Gründungsmitglied des Studientages "Materialwissenschaft und Werkstofftechnik e.V."
Durch das naturwissenschaftliche Umfeld ist die Forschung im Fachbereich stark grundlagenorientiert mit einem Forschungsschwerpunkt auf dem Einfluss von Grenzflächen auf die Funktionseigenschaften. Diese übergreifende Zielsetzung sieht man an der gemeinsamen Grundausrichtung der Lehrstühle. Am Lehrstuhl "Metallische Werkstoffe" (Busch) werden Gläser aus Metallen untersucht. Aus den Gläsern entstehen durch Wärmebehandlung Nanomaterialien. Die Rolle der Oberfläche und wie man ihr besondere Eigenschaften und Strukturen verleiht, wird am Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe und Materials Engineering Center Saarland MECS (Mücklich) und am Leibniz-Institut für Neue Materialien INM (Arzt) untersucht. Die Arbeitsgruppe für Struktur- und Funktionskeramik (Falk) untersucht die Bedeutung funktionaler Grenzflächen bei der Erzeugung und Anwendung neuer keramischer Hochleistungswerkstoffe. Dabei werden zukunftsweisende Verfahren und Methoden der modernen Keramiktechnologie entwickelt.
Eine gezielte Entwicklung ist ohne Modellbildung nicht möglich. Diese wird an den Lehrstühlen für Technische Mechanik (Diebels) und Werkstoffinformatik (Müser) durchgeführt. Ohne eine Überprüfung der Ergebnisse bis hin zu den Eigenschaften der einzelnen Grenzfläche ist eine Weiterentwicklung von Modell und Produkt dem Zufall überlassen. Für die Eigenschaftsüberprüfung und Lebensdauerprognose sind der Lehrstuhl für Experimentelle Methodik der Werkstoffwissenschaft (Motz), der Lehrstuhl für Zerstörungsfreie Materialprüfung und Qualitätssicherung (Boller) und das Fraunhofer Institut für zerstörungsfreie Prüfung IzfP (Boller) zuständig. Über den Lehrstuhl für Leichtbausysteme (Herrmann) ergibt sich die Verknüpfung mit der Dimensionierung von Hochleistungswerkstoffen und Fertigungstechnologien für gewichts- und kostenoptimierte Strukturen. Effiziente Produktionsprozesse sowie präzise Fertigungstechnologien werden am Lehrstuhl für Fertigungstechnik (Bähre) untersucht. Ein weiteres hochspannendes Thema ist die elektrochemische Energiespeicherung und Wasseraufbereitung, die am Lehrstuhl Energie-Materialen entwickelt werden. Damit bietet der Fachbereich in der Zusammenarbeit mit dem INM, dem MECS und dem IzfP in Forschung und Lehre die komplette Entwicklungskette an: von der Idee zum Prototyp in den Großinstituten bis zur Selbstüberprüfung des Werkstoffs im Einsatz.