Prof. Dr. Wolfgang Behringer

Sommersemester 2021

Vorlesung

Globalgeschichte der Frühen Neuzeit

Zeit:    Wöchentlich, 2stündig, Dienstag 12-14 Uhr, Beginn c.t.

Ort:      über Teams

In den letzten Jahren wird mehr als je zuvor Europäische Geschichte gelehrt und gelesen, doch spätestens seit der Entdeckung Amerikas kann man diese eigentlich nur im Kontext der Globalgeschichte verstehen. Entgegen einer verbreiteten Meinung ist die Globalisierung keine rezente Entwicklung, sondern ein Prozess, der spätestens im 15. Jahrhundert einsetzte. Die Vorlesung wird die immer stärker global interagierende Entwicklung der Zivilisationen über die Periode der Frühen Neuzeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den Blick nehmen.

 

Hauptseminar

Klimaereignisse in der europäischen Geschichte

Zeit:    Wöchentlich, 2stündig, Dienstag 16-18 Uhr, Beginn c.t.

Ort:      über Teams

In den vergangenen Jahren ist immer deutlicher geworden, wie stark der Einfluss des Klimas auf die menschliche Geschichte sein kann. Während wir gebannt auf die Entwicklung der Globalen Erwärmung schauen, sollte man nicht vergessen, dass auch kurzzeitig Klimakapriolen große Wirkung entfalten können. Dabei können wir mittlerweile sehen, dass Hungerkrisen zeitgleich in Europa, Afrika sowie Süd- und Ostasien stattfanden und auf gemeinsame Ursachen zurückgeführt werden können.

Das Hauptseminar wird sich mit einer Anzahl solcher Freakjahre in den letzten tausend Jahren beschäftigen und erkunden, mit welchen Quellen und Methoden man zu fundierten Aussagen über Ursachen und Folgen solcher Klimaereignisse kommen kann.

 

Oberseminar/Hauptseminar

Weltreisen und die Entdeckung des Anderen                        

Zeit:    Wöchentlich, 2stündig, Donnerstag 12-14 Uhr, Beginn c.t.

Ort:     über Teams

Mit dem Beginn der frühneuzeitlichen Globalisierung finden wir eine neue Art des Reisens, die bis dahin unmöglich gewesen wäre: Während mittelalterliche Reisende davon ausgingen, dass sie Bekanntes wiederfinden und alle Wahrheiten ohnehin bei Aristoteles und Plinius, in der Bibel oder im Koran zu finden seien, gingen neuzeitliche Reisende davon aus, dass sie Neues entdecken würden, was nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Das Neue war oft anders, als man es sich hatte träumen lassen. Und der Umgang mit neuen Pflanzen und Tieren, vor allem aber den Menschen auf anderen Kontinenten und ihren Lebensformen bildete eine Herausforderung. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Entdeckung des Anderen, die Verarbeitung der Erfahrung von Alterität vor allem auf der Quellenbasis von Selbstzeugnissen, Memoiren und Reiseberichten des 16.-18. Jahrhunderts.

 

Kolloquium

Neuere Forschungen zur Kulturgeschichte

Zeit:    Wöchentlich, 2stündig, Donnerstag 16-18 Uhr, Beginn c.t.

Ort:      über Teams

Das Kolloquium soll interessierten Studenten, Examenskandidaten (BA, MA, Diplom), Doktoranden und forschungsaktiven Postdoktoranden die Möglichkeit geben, ihre eigenen Projekte vorzustellen und mit erfahrenen Kollegen Probleme der Forschung, der Methode und der Darstellung sowie generell neuere Forschungen zur Kulturgeschichte zu diskutieren.

Daneben gibt es einige öffentliche Gastvorträge, die einem breiteren Interessentenkreis offenstehen und zu erweiterten Diskussionen führen sollen. Das Kolloquium soll zu Diskussionen über historische Gegenstände einladen. 

Wintersemester 2020/21

Vorlesung: Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit VI: Das Zeitalter der Revolution

Die Französische Revolution war eingebettet in einen Zeitraum, in dem Vertreter der Aufklärung vehement Reformen einforderten. In der Amerikanischen Revolution wurde seit 1776 eine neue Freiheit erkämpft, die zur Gründung einer neuen Gesellschaftsform führte. Englische und deutsche Autoren wie Edmund Burke und Kaiser Joseph II. warnten Frankreich vor einer kommenden Revolution, sollte der Reformstau nicht aufgelöst werden. Seit der Einberufung der Generalstände entstand jedoch eine Eigendynamik, die ganz Europa in ihren Bann zog und schließlich in jahrelange Revolutionskriege verwickelte und schließlich in die Diktatur Napoleons über weite Teile Europas mündete. Als Europa 1815 neu geordnet werden mussten, gingen Großbritannien und Russland als Gewinner aus der Revolutionszeit hervor.

Hauptseminar: Selbstzeugnisse der Revolutionszeit

In Zeiten großer Umwälzungen häufen sich die Selbstzeugnisse. Das war während der Reformationszeit so, während des Dreißigjährigen Krieges, besonders aber zur Zeit der Französischen Revolution, wo Briefwechsel, Tagebücher, Verhörprotokolle und Memoiren reichhaltige Einblicke in die Wahrnehmung der Zeitgenossen geben.

Im Hauptseminar werden ausgewählte Selbstzeugnisse, die sich auch als Basis für Abschlussarbeiten eignen, nach allen Regeln der Kunst untersucht.

Oberseminar: Seuchen in der Geschichte

Die Corona-Krise hat uns vor Augen geführt, wie sehr eine akute Seuche in das Alltags- und Wirtschaftsleben eingreift, und auch, wie schwer sich viele Menschen in allen Schichten der Gesellschaft damit tun, zu begreifen, was hier vor sich geht. Dabei ist Covid-19 nicht der erste Krankheitserreger, der so tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt. Und es gibt zu denken, dass das wichtigste Gegenmittel - die Quarantäne - bereits in der Frühen Neuzeit entwickelt worden ist.         

Der Blick auf historische Epidemien, vom „Schwarzen Tod“ in der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur „Spanischen Grippe“ von 1918, soll den Blick dafür schärfen, dass Pest und Pocken, Lepra und Syphilis, Englischer Schweiß und Hauptwehkrankheit, Cholera und Grippe, sowie weitere unbekannte, neue Krankheiten, die Gesellschaft immer wieder vor große Herausforderungen gestellt hat. Angesichts unserer eigenen Unsicherheit ist es interessant, zu sehen, wie sich Gesellschaften mit sehr viel geringeren technischen Möglichkeiten an die Seuchen anpassen konnten.

Kolloquium: Neuere Forschungen zur Kulturgeschichte

Das Kolloquium soll interessierten Studenten, Examenskandidaten (BA, MA, Diplom), Doktoranden und forschungsaktiven Postdoktoranden die Möglichkeit geben, ihre eigenen Projekte vorzustellen und mit erfahrenen Kollegen Probleme der Forschung, der Methode und der Darstellung sowie generell neuere Forschungen zur Kulturgeschichte zu diskutieren.

Daneben gibt es einige öffentliche Gastvorträge, die einem breiteren Interessentenkreis offenstehen und zu erweiterten Diskussionen führen sollen. Das Kolloquium soll zu Diskussionen über historische Gegenstände einladen.