Aktuelles
Vortrag von Dr. Anna Degler: "Nichts für Trampel". Zum Narrativ der Sonderstellung des Torso Belvedere
Die Fachrichtung Kunst- und Kulturwissenschaften /Kunstgeschichte und die Fachrichtung Altertumswissenschaften/Klassische Archäologie laden ein zu einem Vortrag von Dr. Anna Degler (FU Berlin) am
Mittwoch, 09. Juli, um 18.15 Uhr,
Gebäude B3 1 (Raum 1.30).
Wie kaum ein anderes antikes Kunstwerk hat der Torso Belvedere nicht nur Vorstellungen von Antike, sondern auch von Renaissance und Moderne geprägt. So verstand sich Michelangelo angeblich als „Schüler des Torso“, Johann Joachim Winckelmann zählte die Marmorskulptur „unter die höchste Hervorbringung der Kunst“ und Auguste Rodins Denker wäre undenkbar ohne das antike Vorbild. Diesen andauernden Erfolg untersucht das DFG-Projekt „Der ewige Torso Belvedere“ von Anna Degler, indem es fragt, wie Kanonisierung eigentlich funktioniert und wo sie möglicherweise scheitert. Der Vortrag widmet sich in diesem Sinne dem ebenfalls jahrhundertelang erfolgreichen Narrativ, der Torso Belvedere sei im Vergleich zu anderen antiken Skulpturen etwas Besonderes. Er sei, so etwa Antonio Francesco Doni 1549, eben nichts für „Trampel“.
Dr. Anna Degler ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. Sie ist 2012 an der Universität Hamburg mit einer Studie zur Bildästhetik des Marginalen in der italienischen Malerei des 15. Jh. promoviert worden. Seit April 2025 leitet sie das Forschungsprojekt "Der ewige Torso Belvedere. Materialität und Zeitlichkeit von Kanonbildung". Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u. a. im Bereich Körper- und Materialästhetik in der Kunst der Frühen Neuzeit sowie Kanonbildung in der Kunstgeschichtsschreibung.
Neues Merkblatt zu Seminar- und Abschlussarbeiten
Die Dozierenden des Instituts für Kunstgeschichte haben Informationen zur Gestaltung und den Textumfängen von schriftlichen Arbeiten im BA-Studiengang Kunst- und Bildwissenschaft und im MA-Studiengang Kunstgeschichte in einem neuen Merkblatt zusammengefasst. Bitte beachten Sie besonders die unter Punkt 2 aufgeführten Umfangsangaben für schriftliche Arbeiten im Propädeutikum und den Pro- und Hauptseminaren. Auch die Umfangsanforderungen für Bachelor- und Master-Arbeiten wurden angepasst. Die Präzisierung der Textumfänge trägt dem Verhältnis zwischen Kenntnisstand und Zeitaufwand bei der Anfertigung schriftlicher Arbeiten in der jeweiligen Studienphase Rechnung. Die neuen Richtwerte gelten mit Beginn des Sommersemesters 2025 und sind somit für alle schriftlichen Arbeiten, die aus Lehrveranstaltungen dieses Semesters hervorgehen relevant. Studierende, die im laufenden Semester ihre Bachelor- oder Master-Arbeit angemeldet haben oder anmelden werden, können sich bei eventuellen Unklarheiten bezüglich des Textumfangs jederzeit an die/den Erstbetreuer*in wenden.
Vortragsreihe des Instituts im Sommersemester 2025
Zum Semesterstart möchten wir auf unsere Vortragsreihe hinweisen. Wie bei den Institutsvorträgen in den zurückliegenden Semestern, ergänzen einige Beiträge die Inhalte von Lehrveranstaltungen (HS »Kunst mit Handicap«, Prof. Rees; HS »Picture Superiority Effect«, Dr. Mohnhaupt). Auch diesmal ist eine Vortragseinladung aus einer Initiative des Fachschaftsrates hervorgegangen. Über die Fachschaft können Sie aktiv an der Gestaltung der Reihe mitwirken! Und schließlich freuen wir uns besonders, dass nach längerer Pause wieder eine gemeinsame Vortragsveranstaltung mit der FR Altertumswissenschaften/Klassische Archäologie stattfinden wird.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Zeit: Mittwochs, 18:15 Uhr Ort: Geb. B3 1, Raum 1.30
30.04.2025 Dr. Lisa Hecht, Kunstgeschichtliches Institut, Philipps-Universität Marburg: »Without hands« – Agency und Sichtbarkeit von Menschen mit fehlenden Gliedmaßen (17.‒19. Jahrhundert)
28.05.2025 Dr. Nina Rind, Institut für Kunst- und Baugeschichte, KIT Karlsruhe: Film ist (Medien)Kunst. Reflexionen über Hans Richters Filmwerk (Vortragseinladung des Fachschaftsrats Kunstgeschichte)
11.06.2025 Dr. Verena Straub, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, TU Dresden: Alternative Realitäten auf Knopfdruck: KI-Memes im Kampf um Meinungsmacht
09.07.2025 Dr. Anna Degler, Kunsthistorisches Institut, FU Berlin: "Nichts für Trampel". Zum Narrativ der Sonderstellung des Torso Belvedere (gemeinsame Veranstaltung mit der FR Altertumswissenschaften/Klassische Archäologie)
Sprechstunden während der Vorlesungszeit (07.04.-18.07.2025)
Die Sprechstunden der Dozierenden des Instituts für Kunstgeschichte sowie die Öffnungs- und Schließzeiten des Sekretariats und der Mediathek während der Vorlesungszeit (07.04.-18.07.2025) finden Sie hier.
Neues Deckblatt für alle Prüfungsleistungen
Bitte beachten Sie, dass ab sofort nur noch das neue Deckblatt-Formular (mit Textbaustein zur Verwendung von KI-basierter Software) gültig ist.
Lehrangebot im Sommersemester 2025
Alle Lehrveranstaltungen des Instituts für Kunstgeschichte im Sommersemester 2025 sind nun im LSF freigeschaltet und Sie können sich für die einzelnen Veranstaltungen anmelden. Eine Übersicht über das Lehrangebot zeigt der Wochenplan.
Exkursionen im Sommersemester 2025
Eine Auflistung der Exkursionen des Instituts für Kunstgeschichte im Sommersemester 2025 mit Informationen zu Programm, Kosten, Anmeldung etc. finden Sie hier.
Leitfaden Studienabschluss BA-Studiengang "Kunst- und Bildwissenschaft"
Das Institut für Kunstgeschichte hat für die Studierenden des BA-Studiengangs "Kunst- und Bildwissenschaft" einen Leitfaden für die Planung der Studienabschlussphase und die Durchführung der Bachelor-Arbeit entwickelt. Das Dokument enthält wichtige Informationen für Studierende ab dem 3. Fachsemester und kann hier heruntergeladen werden.
Gedenkfeier für Prof. Dr. Klaus Güthlein
Das Institut für Kunstgeschichte veranstaltet am 7. Juni 2024, 15:00-18:00 Uhr (Geb. B3 1, HS II), eine Gedenkfeier für Prof. Dr. Klaus Güthlein (1942-2023). Herr Güthlein war von 1989 bis 2008 an unserem Institut als Professor für Architekturgeschichte tätig. Im Rahmen der Feier wird an ihn als Forscher, Hochschullehrer und engagierten Denkmalpfleger erinnert. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Das Programm mit detaillierten Angaben finden Sie hier

Prof. emeritus Dr. Klaus Güthlein verstorben
Am 02. April 2023 ist Prof. Dr. Klaus Güthlein im Alter von 80 Jahren in Neunkirchen verstorben. Das Institut für Kunstgeschichte trauert um einen langjährigen Mitarbeiter und engagierten Hochschullehrer.
Klaus Güthlein wurde am 6. Juni 1942 in Frankfurt am Main geboren. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler studierte er in Marburg, Wien und Heidelberg Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik. 1973 wurde Güthlein an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation über die Baukunst des Barock in Österreich promoviert. Nach einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt an der Bibliotheca Hertziana in Rom und einer Hochschulassistenz in Heidelberg wurde Klaus Güthlein 1984 an der Ruprecht-Karls-Universität habilitiert. Nach einer Professurvertretung in Gießen erhielt Klaus Güthlein 1989 den Ruf auf die Professur für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte an der Universität des Saarlandes, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2008 innehatte.
Einen besonderen Schwerpunkt von Klaus Güthleins Lehr- und Forschungstätigkeit bildete die europäische Baukunst und Architekturgeschichte vom 16. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert. Neben seinen von intensiver Quellenarbeit getragenen Forschungen zur Architektur in Rom im Übergang von der Hochrenaissance zum Barock, hat Klaus Güthlein maßgebliche Arbeiten zu Leben und Werk von Friedrich Joachim Stengel vorgelegt, dessen Bauten noch heute das Stadtbild Saarbrückens prägen.
Mit Klaus Güthlein verliert die Kunstgeschichte einen umfassend gebildeten, in Lehre und Forschung gleichermaßen engagierten Gelehrten. Das Saarbrücker Institut für Kunstgeschichte gedenkt seiner mit großem Respekt und Dankbarkeit.