Moritz Plathe

Was haben Sie studiert?

Studiert habe ich Wirtschaftspädagogik in Kombination mit dem Fach Deutsch für Lehramt an beruflichen Schulen. Denn ich konnte mir damals vorstellen, auch mal in der beruflichen Bildung /Erwachsenenbildung oder sogar als Lehrer an einer beruflichen Schule zu arbeiten. Und da ist ein allgemeinbildendes Schulfach eine wichtige Voraussetzung. Da mich Sprache interessiert hat, habe ich dann mit Deutsch einfach mal angefangen und es hat wirklich Spaß gemacht. Einfach gesagt, war das für mich die perfekte Ergänzung: die Kombination aus Zahlen einerseits und Buchstaben andererseits sorgte für Abwechslung im Denken.

Was ist Ihr heutiger Beruf?

Aktuell arbeite ich als Senior Media Consultant im Wissenschafts- und Hochschulmarkt beim ZEIT Verlag in Hamburg. Hier berate ich Hochschulen zu den Themen Studierendenmarketing, Arbeitgebermarketing und Forschungskommunikation und helfe ihnen so über die Medien des ZEIT Verlags, ihre Zielgruppen zu erreichen. Dabei ist es super wichtig, genau hinzuhören und den Kommunikationsbedarf der Universitäten auch für die Zukunft zu erkennen.

Über welche Stationen sind Sie zu Ihrer heutigen Stelle beim ZEIT-Verlag gekommen?

Im Bachelorstudium begann ich mich in der Studierendenvertretung (erst in der Fachschaft und dann im AStA) zu engagieren und neben den Partys, die wir damals organisierten, vertraten wir die Interessen der Studierenden in den Gremien der Universität. In dieser Zeit habe ich viel über die Organisation einer solch großen Einrichtung lernen dürfen und fand es total spannend, wie hier die doch teilweise unterschiedlichen Interessen zusammengeführt werden können, um für alle die Universität ein Stückchen zukunftsfester zu machen. Kommunikation war also schon damals das wichtigste Thema! Im Anschluss an mein Studium wechselte ich sozusagen die Seiten und arbeitete im Präsidialbüro der UdS, v.a. zum Thema Qualitätsmanagement und Akkreditierung. Ich wurde Teil eines Verbundprojektes aus zehn Universitäten, die sich gegenseitig zu diesem Thema beraten haben und lernte so auch viele andere Unis genauer kennen. Um noch breitere Einblicke in die Hochschulwelt zu bekommen, wechselte ich dann an eine Private Hochschule in Berlin und war dort im Bereich Hochschulentwicklung tätig. Ganz anders als an den staatlichen Universitäten, aber wieder viel Kommunikation nach Innen.
Nach einiger Zeit wollte ich nochmals die Perspektive ändern und wechselte zum ZEIT Verlag nach Hamburg. Dem Thema Hochschule und Wissenschaft blieb ich natürlich treu und fokussierte mich nun aber viel mehr auf deren externe Kommunikation und das Hochschulmarketing. So schloss sich der Kreis zu meiner Masterarbeit an der UdS zum Arbeitgebermarketing für die Generation Z.

Was schätzen Sie an Ihrer heutigen Stelle besonders und wie konnten Sie das Studium darauf vorbereiten?

Die Marke „DIE ZEIT“ hat da natürlich eine gewisse Strahlkraft. Das war bei meinen Hochschulstellen nicht so, was aber die Beschreibung des Jobs nicht viel leichter macht. Denn wenn man sagt, man arbeitet an der Uni, denken alle erstmal, man sei Wissenschaftler und wenn man sagt, man arbeitet beim ZEIT Verlag, denken alle, man sei Journalist. Beide Welten haben aber noch so viel mehr zu bieten, was das „Kernprodukt“ eigentlich erst ermöglicht. Nämlich die Arbeit im Wissenschaftsmanagement oder die Arbeit im Verlagswesen. Besonders schätze ich an meinem aktuellen Job die Vielfalt der Themen. Man gewinnt aus der Rolle der Beratung sehr breite Einblicke in eine große Anzahl an Hochschulen. Jede einzelne hat dabei individuelle Kommunikationsziele, die es schnell zu erfassen gilt und man lernt über diese Breite wahnsinnig schnell und viel Neues. Für meine heutige Arbeit hat mich mein Studium schon einige Basics im Sinne einer kaufmännischen und prozessorientierten Herangehensweise an viele Aufgaben gelehrt. Auch das wissenschaftliche Schreiben (so banal es klingt) könnte mich darin geschult haben, Informationen schnell zu erfassen und neu zu strukturieren. Eine Sache ist es auch ganz konkret: Ich halte heute noch regelmäßig Vorträge und Workshops über die Generation Z. Das war schon Thema meiner Masterarbeit und in zahlreichen Vorlesungen bei Professor Scholz.
Was außerdem nicht zu unterschätzen ist, sind die Erfahrungen aus der Zeit der Studierendenvertretung. Netzwerken, Gesprächsführung, und ein gewisses politisches Gespür helfen sicher bei den meisten Jobs, bei denen man Menschen für seine Sache gewinnen will.

Was hätten Sie vor dem Berufseinstieg gerne gewusst?

Dass nicht alle Menschen gleichermaßen für ihre Arbeit brennen und man immer abwägen muss, wie viel Enthusiasmus man für die eigenen Themen einbringen kann, ohne das Gegenteil zu erzielen.

Haben Sie noch häufig Kontakt zu Ihrer Alma Mater?

Kontakt zu einigen Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Studium sowie zu Kolleginnen und Kollegen aus meiner Zeit als Mitarbeiter an der UdS besteht natürlich noch! Einige sind auch selbst noch an der UdS und so bin ich immer ganz gut im Bilde, was es gerade Neues gibt. Und wenn ich in Saarbrücken bin, schaue ich auch immer gerne auf dem Campus vorbei!