Veranstaltungen

Veranstaltungen WiSe 2017/18

Information zu den Lehrveranstaltungen: Forschungssemester Prof. Oster-Stierle im Sommersemester 2018

Bitte beachten Sie bei Ihrer Studienplanung, dass Frau Prof. Oster-Stierle für das Sommersemester 2018 ein Forschungssemester beantragt hat und in diesem Zeitraum keine Lehrveranstaltungen anbieten wird.

Die Vorlesung zur französischen Literaturwissenschaft wird daher im Sommersemester 2018 nicht angeboten. Studierende, die diese Vorlesung im Rahmen des Grundlagenmoduls zur Einführung in die französische Literaturwissenschaft oder im Rahmen eines anderen Moduls besuchen müssen, können die Vorlegung also im Sommersemester 2018 nicht belegen und in diesem Semester keine Modulprüfung absolvieren. Die Vorlesung kann aber im Wintersemester 2017/18 und ab dem Wintersemester 2018/19 wie gewohnt besucht werden. Studienanfängern raten wir, die Vorlesung (und wenn für den Studiengang erforderlich auch das Einführungsproseminar) im Wintersemester 2017/18 zu belegen.

 

Bei Nachfragen können Sie sich jederzeit gerne an die Lehrstuhl-Équipe wenden.

 

 

Veranstaltungen Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, WiSe 17/18

 

Vorlesung: Paradigmen zur französischen Literatur des 20. Jahrhunderts

Di, 10-12 Uhr

Die Vorlesung stellt wesentliche Paradigmen der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts vor. Ausgehend von der Dichtung Guillaume Apollinaires, der die Ästhetik der Moderne des 20. Jahrhunderts wesentlich prägte, sollen in einem ersten Schritt die avangardistischen Bewegungen des Dadaismus und Surrealismus behandelt werden. Als große, auf keine literarische Bewegung zurückführbare Einzelgestalten sollen darauf Paul Valéry, André Gide und Marcel Proust in den Blick treten. Im folgenden Teil wendet sich die Vorlesung der Zeit nach 1945 zu. Das Frankreich der Nachkriegszeit ist das Frankreich des Existenzialismus und besonders Jean-Paul Sartres. Bei Sartre sollen seine philosophischen Schriften, sein Erzählwerk, aber auch seine Dramen behandelt werden. Von hier läßt sich der Weg in das Theater Anouilhs und das absurde Theater Ionescos und Becketts verfolgen. Die Entwicklung vom nouveau roman zu nouveau nouveau roman und nouvelle autobiographie wird in einem nächsten Schritt bei Nathalie Sarraute, Robbe-Grillet und Claude Simon dargestellt. Am Beispiel Georges Perecs soll schließlich die Frage nach dem Verhältnis von Text und Film aufgeworfen werden. Die Dichtung Yves Bonnefoys erlaubt es, den Weg der modernen Lyrik vom Surrealismus zu einer Ästhetik der Présence nachzuzeichnen. Ein Ausblick auf die neusten Tendenzen des Romans und Theaters im Rahmen des Festivals Perspectives (Festival franco-allemand des arts de la scène) schließt die Vorlesung ab.

 

Hauptseminar:   Paris in Texten und Filmen des 20. und 21. Jahrhunderts. Ein interkultureller und intermedialer Dialog

Mi, 10-12 Uhr

In Paris hat das Bewußtsein der großen Stadt als „aventure collective de la pensée“ zuerst einen Ausdruck gefunden. Das 19. Jahrhundert versucht in großen Synthesen eine Vorstellung von der Stadt zu vermitteln und Paris als einen Zeichenraum lesbar zu machen. Das 20. Jahrhundert experimentiert in neuer Weise mit den Erfahrungen der großen Stadt, die jetzt ihr ‚Sphinxgesicht‘ zeigt und in ihrer Rätselhaftigkeit und Kontingenz reflektiert wird. So steht die Stadt als Generator surrealer Erfahrungen in den Romanen Aragons [Le Paysan de Paris] und Bretons [Nadja] im Mittelpunkt. Auch Georges Perec versucht in neuen Darstellungsformen noch unentdeckte Aspekte großstädtischer Wirklichkeit zu Bewußtsein zu bringen. Dabei experimentiert er mit Mustern serieller Wahrnehmung [Tentative d’épuisement d’un lieu parisien] und mit filmischen Mitteln [Un homme qui dort]. In seiner 1990 erschienen Reportage Les Passagers du Roissy-Express exploriert François Maspero die Banlieue parisienne in der Tradition der Nuits d’octobre Gérard de Nervals. Die Eindrücke dieser Reise in die nahe Ferne hält er in einem Protokoll seines Dialogs mit Anaïk Frantz fest, die in dem Medium der Photographie eine eigene Perspektive auf die triste Erfahrungswelt der Pariser Vorstadt zum Ausdruck bringt. Mit Marc Augés ethnologischen Blick auf die Pariser Metro Un ethnologue dans le métro schließt der erste Teil des Seminars ab. Im zweiten Teil soll der frankophone Blick auf Paris in Text und Film mit Bernard Dadié: Un Nègre à Paris (1959) und Jean Rouch: Petit à Petit (film, 1969), Leila Sebbar: La Seine était rouge (1999), Bourlem Guerdjou : Vivre au paradis (film, 1998) und Cheik Doukouré: Paris selon Moussa. (film, 2002) und Salut Cousin in den Blick treten. Ein Reader mit den zu analysierenden Texten wird zur Verfügung gestellt.

 

Kolloquium für Examenskandidaten

Di, 16-18 Uhr

Das Kolloquium bereitet auf das schriftliche und mündliche Staatsexamen und auf die Magisterprüfung vor. Es besteht aus 2 Blöcken. Zum einen soll die Analyse von lyrischen, narrativen und dramatischen Texten erprobt werden. Zum andern wird das mündliche und schriftliche Examen bzw. die Magisterprüfung an konkreten Textbeispielen eingeübt. Zusammen mit der Vorlesung, die jedes Semester einen Überblick über ein Jahrhundert und seine wesentlichen Strömungen bietet, soll auf diese Weise den Studierenden ein literarhistorischer Überblick, ein literaturtheoretischer Ansatz und eine konkrete Übungsmöglichkeit geboten werden. Auch jüngere Semester sind willkommen. Sie können auf diese Weise ihr Studium verkürzen, weil sie schon früh mit den Anforderungen des Examens vertraut gemacht werden, das auf diese Weise seinen ‚Schrecken‘ verliert.

 

Nach einer Einführungssitzung wird das Kolloquium an Blockterminen stattfinden.

 

 

Veranstaltungen Hannah Steurer, WiSe 17/18

 

Proseminar: Grundlagen der Literaturwissenschaft - Französisch

Mi, 14-16 Uhr

Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken / Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten / Hausarbeiten).

In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichtsschreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt zudem Möglichkeiten der Filmanalyse vor.

Zur Anschaffung empfohlene Bücher:

Honoré de Balzac: Ferragus.

Jean Racine: Andromaque.

Beide Werke sind in der Campusbuchhandlung Bock & Seip vorrätig. Ferragus ist bevorzugt in der bei Bock & Seip erhältlichen folio-Ausgabe anzuschaffen. Andromaque steht bei Bock & Seip in zwei verschiedenen Ausgaben zum Verkauf; es spielt für die Arbeit im Kurs aber keine Rolle, welche der Ausgaben Sie besitzen.

 

Anmeldung: über LSF.

 

 

Veranstaltungen Julia Lichtenthal, WiSe 17/18

 

Proseminar: Baudelaire - Dichter der Modernität

Mi 10-12 Uhr

Im Jahr 1855, als die ersten Gedichte der Fleurs du mal erschienen, nahm ein Großteil der Kritiker Baudelaires Recueil in erster Linie als Kuriosum – als „expression du ‚bizarre‘“ – und als „offense à la morale publique“ wahr. Nur wenige Zeitgenossen Baudelaires erkannten, dass sich in diesen Werken ein vollkommen neuartiges lyrisches Sprechen, das Théophile Gautier auf die Formel des „style de décadence“ bringt, manifestiert, und registrierten den sich in den Fleurs du mal ankündigenden fundamentalen Paradigmenwechsel.

Am Beispiel ausgewählter Beispiele werden wir uns im Seminar Baudelaire, dem „Dichter der Modernität“ annähern und untersuchen, inwiefern seine Werke als „Auftakt zur modernen Lyrik“ (Hugo Friedrich) gelten können.

Ein Reader mit lyriktheoretischen und metapoetischen Texten wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt.

Zur Anschaffung empfohlen:

Charles Baudelaire: Les Fleurs du mal. (Introduction de Claude Pichois), Paris: Gallimard 2005, Collection Poésie.

ISBN-13: 978-2743462499

 

 

Veranstaltungen Dr. Virginie Geisler, WiSe 17/18

 

Proseminar: Les animaux dans la littérature française 

Do, 12-14 Uhr

À travers les différents siècles et civilisations, l’animal a toujours revêtu une signification particulière dans la culture et la littérature. Tantôt animal de compagnie, tantôt monstre effrayant, il peut être garant de valeurs positives (fidélité, courage, nature bienveillante et humanité) ou négatives (cruauté, animalité, nature malveillante et animalité).

Du Roman de Renart aux Fables de La Fontaine ; de Loulou, le perroquet d'Un Cœur simple (Flaubert), à La Bête humaine de Zola ou Les animaux dénaturés de Vercors, nous étudierons les diverses manifestations et symboliques des animaux dans de grandes œuvres de la littérature française, du Moyen Âge au XXe siècle. La poésie n'est d'ailleurs pas en reste, que ce soit avec Baudelaire et « Le Serpent qui danse » ou Hugo et « La chouette ».

La thématique de ce séminaire nous permettra également de nous concentrer sur divers genres et courants littéraires, à savoir le récit animalier, la branche, la fable, le conte ou encore la dystopie ; sans oublier le romantisme, le réalisme, le naturalisme, etc.

Nous étudierons aussi l’iconographie qui accompagne cette thématique : des enluminures du bestiaire médiéval, des dessins de Charles Le Brun sur la physionomie, des gravures de Gustave Doré, voire quelques images du Petit Prince (Saint-Exupéry)...

Nous pourrons encore faire quelques sauts vers d’autres époques ou cultures, ainsi les animaux fabuleux de l’Antiquité ou le Trickster des mythes amérindiens, voire nous offrir des détours par l'anthropologie, grâce à Claude Lévi-Strauss et son Histoire de Lynx.

Un « reader » vous sera fourni avec une sélection des extraits de textes à étudier.