Artur Hospelt

Biographie

Arthur Felix Maria Hospelt (Selbstbezeichnung: Artur Hospelt) kommt am 06. Juni 1890 in Cöln am Rhein (Preußen) zur Welt. Als Kind des Kaufmanns Johann Hospelt (Selbstbezeichnung: Jean Hospelt) und seiner Frau Emeline (geb. de Ball; Selbstbezeichnung: Emmeline, bzw. Frau/Witwe Jean Hospelt) wächst er in einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie gemeinsam mit seinem älteren Bruder Wilhelm Anton Hospelt in einem großen Anwesen im Hohenzollernring 96 in Köln auf. Der Bruder ist nach dem Großvater Wilhelm Anton Hospelt benannt, der die gleichnamigen Farbwerke in Köln gegründet und dadurch seiner Familie großen Wohlstand und Einfluss eingebracht hat. Hospelt wird katholisch erzogen und dazu ausgebildet, das Erbe seines Vaters, der 1904 unerwartet verstirbt, anzutreten. Er schließt eine Kaufmannslehre erfolgreich ab, beendet jedoch das darauffolgende Studium an der Handelshochschule nicht.

Nach einer Identitätskrise im Sommer 1914 beschließt Hospelt, Schriftsteller zu werden. Er veröffentlicht einen ersten Gedichtband mit dem Titel Gedichte und wird dann durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges und mehreren Krankheitsphasen davon abgehalten, der Schriftstellerei weiter nachzugehen. Gleiches gilt später auch für die Zeit während des zweiten Weltkrieges: Hospelt leidet seit einer Erkrankung in der frühen Kindheit an immer wieder auftretenden Lungenproblemen und ist zeitweise kaum imstande, leichte Arbeiten zu verrichten.

Auch wenn der Schriftsteller nur zwei Bücher und einige Gedichte veröffentlicht, verfasst er ein sehr umfangreiches Werk, das lyrische, prosaische und dramatische Texte sowie einige Übersetzungen französischer Gedichte umfasst. Als Vorbilder gelten Edgar Allan Poe, Paul Verlaine, Stephane Mallarmé und vor allem Rainer Maria Rilke, mit dem Hospelt auch in Kontakt tritt. Die beiden Schriftsteller schreiben sich nicht nur Briefe, sondern treffen sich auch einige Male persönlich.

Hospelt heiratet keine Frau und zeugt auch keine Kinder. Er führt aber sehr gute Beziehung zu den Kindern der befreundeten Industriellenfamilie Julius und Edith Overhoff sowie zu seinen beiden Nichten. Einer von diesen bringt er beispielsweise die Schriftstellerei näher. Auch die Kinder der Overhoffs macht Hospelt auf eigene und fremde Literatur aufmerksam. So stellt er Kurt Overhoff, einem Sohn der Overhoffs, ein eigenes Werk vor, das dieser daraufhin vertonen möchte. DieseIdee endet jedoch in einem öffentlich ausgetragenen Rechtsstreit, da Hospelt mehr Geld für die Bereitstellung des Textes erhalten möchte.

Hospelts Lebensqualität nimmt ab den 1930er Jahren sukzessive ab. Zunächst verschlechtern sich die finanziellen Verhältnisse der Familie. Der frühe Tod des Vaters und die beiden Weltkriege sorgen dafür, dass sich der Familienbesitz teilweise drastisch mindert. Da Hospelt keiner Arbeit nachgeht, ist das Erbe des Vaters bald aufgebraucht. Die Fabrik wird in weiten Anteilen verkauft, ebenso die Immobilien. Hospelt muss sich immer häufiger Geld bei Julius Overhoff leihen. Auch verschlechtert sich sein gesundheitlicher Zustand phasenweise sehr dramatisch: zu den erwähnten Lungenproblemen treten eine Stoffwechselerkrankung und Verdauungsbeschwerden hinzu. Mehrere Jahre verbringt Hospelt daher im Krankenhaus. Am 17. Nov. 1957 verstirbt er aufgrund einer Krebserkrankung in Köln-Lindenthal.

Bildnis Artur Hospelts im Alter von 8 Jahren

Hospelt gegen Abschluss der Oberprima