Sammlung Mortillet
Nachlass des französischen Prähistorikers Gabriel de Mortillet (1821-1898) und seines Sohnes Adrien de Mortillet (1853-1931)
Gabriel de Mortillet studierte zunächst Maschinenbau, später Geologie und Paläontologie. Nach seiner Beteiligung an der Februarrevolution 1848 wurde er unter Napoleon aus Frankreich verbannt, kehrte dann jedoch 1863 zurück und avancierte zum Pionier der Vorgeschichtsforschung. Er gründete die erste prähistorische Zeitschrift seines Landes (Matériaux pour l’histoire positive et philosophique de l’homme), wurde 1867 zum Direktor des Musée des Antiquités Nationales in Saint-Germain-en-Laye bei Paris ernannt und schließlich 1878 zum Professor an der École d’anthropologie. Mit seinen Werken zur Periodisierung der Altsteinzeit prägt er bis heute die Fachdisziplin der Pleistozänen Archäologie.
Sein in Dudweiler archivierter Nachlass, der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Universität des Saalandes angekauft wurde, umfasst eine große Sammlung von Notizzetteln, Fundnotizen, Briefen sowie Sonderdrucken eigener und fremder Veröffentlichungen.
In Dudweiler befindet sich auch der Nachlass seines Sohnes Adrien de Mortillet (1853-1931), der sich ebenfalls als Prähistoriker einen Namen machte und als Mitbegründer der Zeitschrift L’Homme préhistorique fungierte.