01/12/2026

Impossible intercompréhension ? Une réponse possible : la construction d'un manuel scolaire européen

Mann mit Brille.
© Pierre Escudé

Deutsch-Französischer Diskurs

 

Zeit: 12. Januar 2026, 10.00–12.00 Uhr

Ort: Universität des Saarlandes, Campus E1 2, Seminarraum 0.13.1, 66123 Saarbrücken

 

Referent: Prof. Dr. Pierre Escudé (Université de Bordeaux)

Gastgeberinnen: Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann (Romanistik) & Dr. Christina Reissner (Romanistik)

In diesem Vortrag betrachten wir Interkomprehension aus drei Perspektiven: linguistisch, soziolinguistisch und didaktisch. Aus linguistischer Sicht stellt die Interkomprehension einen ganzheitlichen Ansatz dar, der es ermöglicht, geschriebene und gesprochene Texte in Sprachen zu verstehen, die man nicht gelernt hat – allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Sprachsystem. Dabei zeigt sich, dass es oft einfacher ist, ein Sprachsystem zu erfassen als eine einzelne Sprache, da jede Sprache durch ihre Unterschiede im System definiert ist. Trotz dieses kognitiven und sprachdidaktischen Potenzials wird Interkomprehension im Bildungssystem kaum berücksichtigt. Der Grund dafür liegt in soziolinguistischen und politischen Strukturen: Bildungssysteme sind in der Regel national organisiert. Das westfälische Modell allerdings weist jedem Staat eine Nationalsprache zu. Eine didaktische Antwort auf dieses Dilemma besteht in der Entwicklung und Nutzung eines europäischen Schulbuchs, das auf Interkomprehension basiert. Wir stellen das Lehrwerk Euromania vor, das schulische Fachinhalte, nationale Unterrichtssprachen und verwandte Sprachen kombiniert. Wir erläutern die Konzeption dieses Lehrwerks, seine pädagogischen Zielsetzungen und Einsatzmöglichkeiten in Schule und Hochschule. Zudem wird das Lehrwerk gemeinsam mit dem Publikum getestet.

Vortrag in französischer Sprache.