Universitäre Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland
Netzwerk der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland
Das Netzwerk der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland ist ein Verbund aus derzeit zwölf akademischen Zentren, die sich an den Universitäten Berlin, Bonn, Bremen/Flensburg/Rostock, Dresden, Freiburg, Leipzig, Mainz, Paderborn, Saarbrücken, Stuttgart und Tübingen sowie an der Hochschule Mannheim für eine Intensivierung der deutsch-französischen Hochschulkooperation einsetzen.
Dabei werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: Betreiben einige Zentren eigene deutsch-französische Studiengänge oder französische Sprachkurse, so geht es bei anderen stärker um projektbezogene Vernetzung und Kooperation, wieder andere verfolgen ein eigenes wissenschaftliches Forschungsprogramm. Allen Zentren ist gemeinsam, dass sie sich über ihren akademischen Auftrag hinaus auch als Foren für einen deutsch-französisch-europäischen Dialog in Politik und Gesellschaft definieren und regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Themen organisieren.
Assoziierte Partner des Netzwerks sind das Centre Marc Bloch Berlin sowie das Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS) / Institut français Frankfurt.
Jahrestreffen des Netzwerks der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren 2025
Am 3. und 4. Juli 2025 fand das Treffen des Netzwerks der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren statt, welches von dem Frankreichzentrum der FU Berlin ausgerichtet wurde.
Was bedeutet “Frankophonie” heute im universitären Kontext, in Forschung und Lehre sowie in transnationalen Kooperationen? Welche geopolitischen, sozialen und institutionellen Entwicklungen prägen die aktuelle Wahrnehmung frankophoner Räume? Und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland, Frankreich und dem frankophonen Raum? Diesen und weiteren Fragen widmete sich das diesjährige Jahrestreffen des Netzwerks der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren, das am 3. und 4. Juli 2025 am Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin stattfand. Die zweitägige Veranstaltung brachte Vertreter*innen aus Forschung, Bildungskooperation und Kulturdiplomatie zusammen und bot Raum für fachlichen Austausch und strategische Vernetzung.
Zum Auftakt findet am 3. Juli eine Diskussionsrunde zu Stand und Perspektiven der deutsch-französischen und frankophonen Wissenschaftsbeziehungen statt. Im Zentrum stehen institutionelle Rahmenbedingungen, Erfahrungen aus transnationalen Forschungsprojekten und Stipendienprogrammen sowie Fragen nach Sichtbarkeit und Dezentrierung von frankreich- und frankophoniebezogener Forschung.
Am Abend hielt der Historiker Prof. Dr. Paul Cohen (University of Toronto) einen öffentlichen Vortrag über das Spannungsverhältnis zwischen sprachlicher Vielfalt und staatlichem Anspruch auf kulturelle Einheit. Der Vortrag griff zentrale Debatten rund um Sprache und Macht im historischen Verlauf und im globalen Kontext auf.
Der zweite Veranstaltungstag (4. Juli) war einem interdisziplinären Workshop gewidmet. Wissenschaftler*innen aus Literatur-, Sprach-, Kunst- und Politikwissenschaft erörterten aus fachlicher Perspektive, wie sich das Konzept der Frankophonie aktuell in ihren Disziplinen methodisch, historisch und politisch verorten lässt. Im Mittelpunkt standen dabei Initiativen, die auf eine Pluralisierung und Dezentrierung des Begriffs zielten.
Die Veranstaltungen fanden auf Deutsch und Französisch in Präsenz statt und wurden via Webex übertragen.
Programm des Jahrestreffen 2025
13.30 Uhr: Empfang
Kollegiales Zusammentreffen14.00–15.00 Uhr: Empfang und Begrüßung
Leitung des Frankreichzentrums, FU Berlin: Prof. Dr. Michael Goebel & Prof. Dr. Ulrike Schneider & Dr. Marie Jacquier
Interne Kennenlern- und Planungsrunde15.00–15.30: Kaffeepause auf der Terrasse
15.30–17.00 Uhr: Diskussion: “Réseaux, échanges, partenariats: les relations académiques entre l’Allemagne et l'espace francophone”
Dr. Véronique Charléty, Attachée für Hochschulkooperation (Französische Botschaft)
Dr. Julie Le Gall, Attachée für Wissenschaft und Technologie (Französische Botschaft)
Aissa Mboup, DAAD-Stipendiatin (Humboldt Universität zu Berlin)
Prof. Dr. Claudia Polzin- Haumann, Vertreterin der wissenschaftlichen Frankophonie für die Agence universitaire de la Francophonie (Universität des Saarlandes)
Moderation: Dr. Daniel Tödt (Centre Marc Bloch)17.00–18.00 Uhr: Kaffeepause auf der Terrasse
18.00–19.30 Uhr: Abendvortrag
Prof. Dr. Paul Cohen (University of Toronto): “La fermeture de l’esprit linguistique français: réflexions sur l’avènement de la modernité linguistique”ab 20.00 Uhr: Abendessen im Biergarten (Luise, Dahlem)
9.00 Uhr: Anmeldung
9.30 Uhr: Empfang und Vorstellung
Dr. Marie Jacquier (FU Berlin)9.45 Uhr–10.45 Uhr: Impulsvorträge
Prof. Dr. Ridha Boulaâbi (Université de Nanterre): “Les francophonies littéraires au XXIᵉ siècle: perspectives et défis”
Dr. Daniel Horn (FU Berlin): "Das befreite Paris als Kunstgeschichte: Zwischen Négritude und Francité"10.45–11.00 Uhr: Kaffeepause
11.00–12.00 Uhr: Impulsvorträge
Prof. Dr. Anne Wolfsgruber (FU Berlin / HU Berlin): “La francophonie dans l’enseignement et la recherche linguistiques”
Dr. Trang Phan-Labays (Université Jean Moulin, Lyon 3): “La Francophonie face aux bouleversements du monde : sursaut ou effacement”12.00–13.00 Uhr: Mittagessen – Catering vor Ort
13.00–13.30 Uhr: World Café – Rekapitulation: "Vers une Francophonie plurielle"
13.30–14.30 Uhr: Austausch: Impulse, Positionen, Synergien: Die Frankophonie im Spannungsfeld von Theorie und Praxis Mit Vertreter*innen der Kulturbüros der Französischen Botschaft:
Thomas Michelon, Leiter der Kulturabteilung
Eva Claude, Bureau de coopération linguistique et éducative
Lisandra Haulica, Bureau du cinéma et des médias
Dr. Véronique Charléty & Campus France & Emmanuel Delille, Bureau de coopération universitaire
Marie-Léa Rousseau, Service pour la science et la technologie14.30–15.00 Uhr: Austausch- und Planungsrunde der Frankreichzentren 2025/2026