Karl Adam

Der Tübinger Dogmatiker Karl Adam gehörte zu den prominentesten katholischen Theologen von der Zwischenkriegszeit bis in die 1960er Jahre. Lange Zeit wurde er positiv als Modernisierer der Kirche und als Vorläufer des Zweiten Vatikanischen Konzils angesehen. Meine Arbeiten zu Karl Adam untersuchen seine Verstrickung in nationalsozialistische Ideologie und Praxis und deren Niederschlag in der Theologie. Adam trat als Reformer von Theologie und Kirche auf; seine Bestrebungen richteten sich allerdings nicht auf eine Demokratisierung der Kirche oder die Verwirklichung rechtsstaatlicher Verhältnisse in der Kirche, sondern auf eine der Volksgemeinschaftsideologie entsprechende ausgrenzende Gemeinschaft der Kirche.

Publikationen

 

Monographien und Lexikonartikel:

 

Aufsätze (Auswahl)

  • Karl Adam und die Ambivalenz der Moderne, in: Magnus Lerch/Christian Stoll (Hg.), Gefährdete Moderne. Interdisziplinäre Perspektiven auf die katholische Reformtheologie der Zwischenkriegszeit, Freiburg u.a. 2021, S. 240-264
  • Karl Adam – vom Modernismus zum Nationalsozialismus, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 32 (2013) 113-130
  • „Das hinter der NS-Bewegung stehende neue Lebens- und Weltgefühl …sah er nicht.“ Karl Adam über Bischof Ioannes Baptista Sproll, in: Um seines Gewissens willen. Bischof Ioannes Baptista Sproll zum 60. Todestag, hg. v. Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Stuttgart 2010, 47- 62
  • Katholische Reformtheologen in Deutschland und Frankreich, in: dies., Vergangenheitsbewältigung im französischen Katholizismus und deutschen Protestantismus, Paderborn u.a. 2008, 41-56
  • Catholic Systematic Theology and National Socialism, in: theologie.geschichte 2 (2007), http://universaar.uni-saarland.de/journals/index.php/tg/article/view/480/519
  • Katholische Dogmatik und Nationalsozialismus, in: Rainer Bendel (Hg.), Die katholische Schuld? Katholizismus im Dritten Reich zwischen Arrangement und Widerstand, Münster 2002, 152-167